Quelle:
http://www.curendo.de/krankheitsbild…L_PFL__20130501
Fibromyalgie: Konditionstraining trotz Schmerzen
Andrea Fettweis
Trotz Dauerschmerzen trainieren? Wenn Sie zu den Fibromyalgie-Patienten gehören, schütteln Sie vielleicht nur müde den Kopf. Dennoch gibt es Möglichkeiten, sich fit zu halten, denn eine ständige Schonung ist nicht hilfreich. Wie können Sie diese Aufgabe angehen, ohne sich zu überfordern?
Was Sie vor dem Training wissen müssen
Für ein körperliches Training bei einer Fibromyalgie-Erkrankung müssen Sie vor allem eins mitbringen: Geduld. Vielleicht haben Sie bereits Versuche gestartet und schlechte Ergebnisse erzielt – Ihre Muskulatur ist nicht so leistungsfähig wie die eines gesunden Menschen, daher kann es sein, dass Sie schon nach geringer Belastung Muskelkater bekommen.
Auch wenn Ihnen danach ist: Schonung allein bringt Ihnen keine Besserung, weil die Muskeln verkümmern würden. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Knochen aus, denn diese werden durch nur eine aktive Muskulatur versorgt. Ist dies nicht der Fall, steigt das Risiko, an Osteoporose zu erkranken.
(für uns Guai-Anwender bedeutet das außerdem: Ohne Energie auch nur geringe Ausschwemmung)
Fibromyalgie: Bewegung ist wichtig, trotz Schmerzen
- Beginnen Sie Ihr Training langsam
Wenn Sie untrainiert sind, beginnen Sie ganz langsam und in kleinen Einheiten. Suchen Sie sich eine Bewegungsform, die Ihnen Freude bereitet. Das kann einfaches Spazierengehen sein, flotteres Walken, Tanzen, Gymnastik, Fahrradfahren, Schwimmen und vieles mehr. Selbst in den Alltag können Sie mehr Bewegung einbauen, indem Sie einige Erledigungen zu Fuß statt mit dem Auto machen. Ist Ihnen eine halbe Stunde Bewegung zu viel, fangen Sie mit einer Viertelstunde an. Ist dies immer noch zu viel, reduzieren Sie Ihr Training auf die Anzahl an Minuten, die Sie mühelos schaffen.
Gute und schlechte Tage beim Konditionstraining
- Steigern Sie Ihr Training allmählich und nehmen Sie auf Ihre Tagesform Rücksicht. Es gibt gute und schlechte Tage. Wenn Sie an einem schlechten Tag weniger schaffen als sonst, ist das keine Drama, sondern normal. Legen Sie eventuell mal einen oder zwei Tage Pause ein und versuchen Sie es danach wieder mit neuem Mut.
- Freuen Sie sich, wenn es am nächsten Tag wieder besser geht. Auch Leistungssportler schaffen nicht immer den gleichen Trainingsumfang und brauchen Pausen. Selbst wenn Sie jeden Tag nur zehn Minuten Spazierengehen können, werden Sie bald merken, dass Ihnen die Bewegung leichter fällt und sie um fünf Minuten verlängern können.
Bei Fibromyalgie besonders wichtig: aufwärmen und dehnen
- Bevor Sie starten, ist es gerade für Sie als Fibromyalgie-Patient wichtig, dass Sie sich gut aufwärmen und dehnen. Gehen Sie etwa zwei Minuten flott auf der Stelle. Anschließend machen Sie diese Dehnübungen:
1. Neigen Sie Ihren Kopf sehr vorsichtig und langsam in alle Richtungen. Stoppen Sie die Dehnung, wenn sie schmerzt! Dehnen Sie die Nackenmuskeln lieber leicht und mehrmals nacheinander. Kreisen Sie jedoch auf keinen Fall den Kopf, da dies Probleme mit der Halswirbelsäule nach sich ziehen könnte.
2. Schulter- und Armmuskeln dehnen Sie am besten an einem Türrahmen. Halten Sie sich mit einer Hand dort fest und drehen Sie sich langsam jeweils zur anderen Seite, sodass die Partie von der Brust über die Schulter bis in den Arm hinein langgezogen wird. Wiederholen Sie diese Übung mit der anderen Seite. Zusätzlich können Sie anschließend die Arme hinter Ihrem Rücken verschränken und die Schultern nach hinten ziehen. Dabei dehnen Sie besonders den Brustbereich.
3. Halten Sie sich an einer Tischplatte oder einer Türklinke fest und ziehen Sie den gegenüberliegenden Fuß nach hinten hoch Richtung Po. Halten Sie Ihr Fußgelenk mit der freien Hand fest. Wiederholen Sie die Übung mit dem anderen Bein. So wird der Oberschenkel gedehnt.
4. Abschließend dehnen Sie abwechselnd Schienbeine und Waden. Stellen Sie sich dazu auf die Zehenspitzen und rollen langsam ab. Dann stellen Sie ein Bein nach vorn auf der Ferse auf und wippen leicht nach unten, um die Wade zu dehnen. Wiederholen Sie die Übung mit dem anderen Bein.
Dehnen Sie Ihre verspannten Muskeln auch zwischendurch
An schlechten Tagen, an denen Sie nicht trainieren können, oder einfach zwischendurch, sind Dehnübungen eine gute Prophylaxe gegen die chronisch verspannten Muskeln. Etliche Übungen können Sie bereits im warmen Bett machen, vor allem dann, wenn Sie schon mit heftigen Schmerzen aufwachen.
Viel Erfolg beim Training
eure Isabell