Interessantes um unseren Gujakbaum & weitere wissenswerte Fakten zum Guaifenesin

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    Aus der Ausstellung "kranksein_gesundwerden" sind uns durch die Guaifenesin-Selbsthilfegruppenleiterin aus Tübingen die zwei angefügten Fotos von dem Holz des Guajakbaumes für unser Forum zur Verfügung gestellt worden.

    Diese Ausstellung war ein gemeinschaftliches Projekt in Schwäbisch Hall: Hällisch-Fränkisches Museum, Stadtarchiv und Museumsraum des Diakoniekrankenhauses.

    In der Halle Löwenapotheke ist eine Schrankschublade aus dem 18. Jh. mit RESINA GUAICI (Gujakharz) erhalten und für die Ausstellung freigegeben. Auf dem ersten Foto seht ihr die Schrankschublade und davor einen Klumen aus Gujakharz.

    Auf dem zweiten Foto seht ihr vor einer Schublade eine Kugel liegen, die aus dem Holz eines Guajakbaumes hergestellt wurde, von dem unser chemisch hergestelltes Guaifenesin seinen Ursprung zur Heilung verschiedenster Krankheiten hat.

    Für den Betrachter ist die folgende beigefügte Information recht interessant:
    "Das Holz des immergrünen Guajakbaumes (in Südamerika beheimatet) wurde auch Frantzosen-Holtz genannt. "Frantzosen" und auch "Venuspocken" waren andere Bezeichungen für "Syphillis". Diese Geschlechtskrankheit breitete sich seit dem Ende des 15. Jh. seuchenartig über ganz Europa aus. Diese Krankheit wurde nicht, wie bisher vermutet, durch Kolumbus und seine Seefahrer eingeschleppt. Vielmehr geht man jetzt davon aus, dass während des Krieges vor Neapel 1495 die Soldaten des französischen Königs Karl VIII erstmals eine beschriebene Syphillis-Seuche erlebten, die sich innerhalb von 5 Jahren über ganz
    Europa ausbreitete.
    Die Erkrankten wurden von den Barbieren in die "Schmier" gelegt. Die Schmier war eine Quecksilbersalbe, die furchtbare Nebenwirkungen hatte: Haare und Zähne fielen aus, und die Unglücklichen mussten froh sein, wenn sie mit dem Leben davonkamen.
    Harmloser dagegen war die Holzkur mit Gujak. Der Arzt bereitete einen Sud aus dem Holz und verabreichte ihn seinen Patienten zum Trinken und zum Baden. ( Text angelehnt an das Informationsblatt des Museums)


    Unserer Ingrid für diesen Fund ganz herzlichen Dank.

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    Für Mitglieder, die an noch weiteren Fakten bzw. intensiverem Hintergrundwissen zu dieser Thematik interessiert sind:


    Folgender Text wurde entnommen unter:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Syphilis

    Hybrid-Theorie

    Neue, durch molekularbiologische Untersuchungtechniken gewonnene Forschungsergebnisse deuten allerdings darauf hin, dass von den damaligen Schiffsbesatzungen erstmals ein südamerikanischer Stamm des Bakteriums Treponema pallidum nach Europa eingeschleppt wurde. Dieser hat sich anschließend sehr schnell ausgebreitet, da die europäische Bevölkerung gegenüber diesem Erregerstamm keinerlei Anpassung aufwies. [24][25]

    Weiterhin gibt es Hinweise, dass die Syphilis in einer harmloseren Form, als Hautkrankheit, schon im alten Griechenland oder im präkolumbischen Amerika existierte und die Wissenschaftler vermuten, dass der Erreger im Verlaufe der frühen Menschheits- und Zivilisationsentwicklung bei zunehmender Anwendung von Körperpflege (Hygiene) weltweit in den verschiedenen Kulturen zu der für den Menschen so gefährlichen Form der Syphilis mutierte.

    Entwicklung von Behandlungsverfahren

    Die südamerikanischen Indianer verfügten über eine kombinierte Syphilistherapie, die ihnen in der Regel auch Heilung verschaffte, denn die Krankheit verlief bei ihnen weniger schwer als bei Europäern. Sie verwendeten Abkochungen aus dem Holz oder der Rinde des Guajakbaumes (Guaiacum officinale und G. sanctum) oder der Sarsaparillewurzel (Smilax regelii u. a. Arten) in Kombination mit einem Schwitzbad und einer Fastenkur. Das Schwitzbad, dem sich die Indianer nach Einnahme von Guajak unterzogen, bestand in einer gezielten Heißbedampfung der äußeren Genitalien. Der Humanist Ulrich von Hutten hat diese Methode im Selbstversuch erprobt und in seinem 1519 erschienenen Werk „De guajaci medicina et morbo gallico liber unus“ beschrieben. Tatsächlich trat durch die Behandlung zeitweilig eine Verbesserung ein.

    Die Syphilis wurde bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem hochgiftigen Quecksilber behandelt, mit dem man den Körper des Erkrankten großflächig bestrich, was gewöhnlich zu einem vollständigen Ausfall der Körperbehaarung sowie sämtlicher Zähne führte und den rapiden Verfall sämtlicher Körperfunktionen einleitete. 1900 verursachte Albert Neisser einen der ersten deutschen Medizinskandale, als bekannt wurde, dass er auf der Suche nach einer Serumtherapie Krankenhauspatientinnen mit Syphilis angesteckt hatte.
    Paul Ehrlich

    1909 entwickelten Sahachiro Hata und Paul Ehrlich die organische Arsenverbindung Arsphenamin (Salvarsan®), mit der erstmals eine gezielte Behandlung der Syphilis möglich war. In den Folgejahren wurden weitere, besser verträgliche Abkömmlinge der Substanz entwickelt, so zum Beispiel Neosalvarsan und Sulosalvarsan. Eine weitere Arsenverbindung, die in den USA zeitweise zur Behandlung der Neurosyphilis eingesetzt wurde, war das von Walter Abraham Jacobs und Michael Heidelberger am Rockefeller Institute for Medical Research entwickelte Tryparsamid. Die Arsenpräparate wurden Mitte des 20. Jahrhunderts weitgehend von modernen Antibiotika wie dem Penicillin verdrängt, das bis heute die Behandlungsgrundlage der Syphilis darstellt.[30]

    Ehrlich suchte gezielt nach einem Medikament, zu dessen Wirksamkeit er zuerst eine Theorie entwickelte. Kern seiner Theorie war, dass die für die Immunabwehr zuständigen Zellen bestimmte Rezeptoren besitzen, an die Gifte oder Erreger andocken sollten, was schließlich die Produktion von Antikörpern auslöste. Erreger und Rezeptor passten dabei zueinander wie ein Schlüssel in das Schloss. Ehrlichs Idee war, dieses Prinzip umzukehren und für die Bekämpfung des Krankheitserregers zu nutzen. Es galt, die Rezeptoren des Erregers aufzuspüren, an die nun nicht Antikörper, sondern Medikamente andocken sollten, um ihre tödliche Giftfracht in das Bakterium einzuschleusen. Der Erreger würde nun mit chemischen Stoffen traktiert, und gleichzeitig körpereigene Zellen möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen.


    Tuskegee-Syphilis-Studie
    Untersuchung im Rahmen der Tuskegee-Syphilis-Studie

    Einer der größten Medizinskandale der USA war die Tuskegee Syphilis Study im Ort Tuskegee im US-Staat Alabama, in dem etwa 400 schwarze und gleichzeitig meist arme und analphabetische Einwohner mit bekannter Syphilis bewusst nicht mit dem zur Verfügung stehenden Penicillin behandelt wurden, um die Spätfolgen der Infektion beobachten zu können. Die beobachteten Personen wurden nicht über die Studie informiert und auch nicht darüber, dass in der Zwischenzeit eine effektive Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung stand. Die „Studie“ begann im Jahre 1932 und endete erst 1972, als Einzelheiten an die Öffentlichkeit durchsickerten.[32] Im Jahr 2010 wurde ein weiterer Syphilis-Menschenversuchsskandal, finanziert und durchgeführt von den USA in Guatemala in den 1946–48er Jahren, bekannt.


    Und hier noch einige Hinweise zur Namensgebung dieser Krankheit:


    Das Wort Syphilis findet sich erstmals 1530 im Titel eines Gedichtes des veronesischen Arztes Girolamo Fracastoro (1483–1553), mit dem Namen „Syphilis, sive Morbus Gallicus“ („Syphilis, oder die französische Krankheit“).[1] Darin wird die Geschichte des Schafhirten Syphilus erzählt, der wegen Gotteslästerung mit einer neuen Krankheit, der Syphilis, bestraft wurde.


    Das lateinische Wort lues bedeutet „Seuche“, „Unheil“; venereus entstammt dem humanistischen Latein, leitet sich von venus „Liebeslust“, „Liebesgenuss“[3] her und bedeutet „den Geschlechtsverkehr betreffend“.

    Daneben sind aus der Geschichte mehrere hundert andere Namen für die Syphilis überliefert. Diese bezogen sich auf das äußere Erscheinungsbild (Morbus pustulatus), auf abgefallene Körperteile, auf Heilige (Hiob, Rochus und andere), auf vermeintliche Ursachen (Lues venera, Lues aphrodisiaca) oder auf das vermeintliche Herkunftsland. So ist die Syphilis in verschiedenen europäischen Sprachen unter anderem als neapolitanische, italienische, französische, spanische, kastilische, englische, schottische oder polnische Krankheit benannt worden, je nachdem aus welchem Land die Erkrankung in den jeweiligen Sprachkreis vermeintlich eingeschleppt worden ist.[4][5]

  • Wissenswerte Fakten zum Guaifenesin

    Ursprünglich wurde dieses Naturheilmittel vom Guajakbaum verwendet. Dieser Baum mit der lateinischen Bezeichnung Guajacum officinale wird bis zu 13 m hoch und wächst im tropischen Teil Südamerikas und dort hauptsächlich an den Küsten Kolumbiens, Venezuelas sowie den kleinen Antillen. Auf Jamaika, Kuba, Haiti, den Bahamas und den Küsten Floridas ist der Guajacum sanctum anzutreffen. Der Guajakbaum diente, bevor er als Naturheilmittel nach Europa kam, bereits seit Jahrtausenden den südamerikanischen Indianern als Heil- und Ritualmittel. Verwendet wurde sowohl das Holz, als auch das aus diesem Baum gewonnene Harz. In vielerlei Teemischungen regte es den Stoffwechsel an. Der Rauch wurde als Heilmittel gegen Erkältungen und für die verschiedensten Rituale verwendet. Der beim Räuchern des Holzes und des Harzes würzige und süße Duft wirkte stimulierend zur Steigerung sexueller Lust, befreite von seelischen Tiefs, steigerte das Selbstvertrauen und stärkte die Sinne. Das Harz diente als Bestandteil von Salben bei der Behandlung von Wunden und Verbrennungen. Des Weiteren wurde es auch in Alkohol aufgelöst und als Mundwasser bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes eingesetzt. Nach Europa gelangte der Guajakbaum erst nach 1493, als Kolumbus die Inseln Westindiens entdeckte und als Beweis dafür einige Indios, Papageien und Samen von Mais und Paprika mitbrachte. Denn zusätzlich brachten sein Steuermann und einige Matrosen auch den bis dahin im alten Europa unbekannten Erreger der Syphilis (Lues) mit. Dieser Erreger breitete sich in Windeseile in ganz Europa aus. Nach der Entdeckung Amerikas fand man sehr bald ein wirksames Heilmittel gegen Syphilis innerhalb der indianischen Medizin, den Guajakbaum. Die Indianer tranken dazu einen Tee aus dem Holz des Baumes und behandelten die äußeren Geschlechtsteile gezielt mit heißem Dampf. (wie spätere wissenschaftliche Studien ergaben, stirbt das Bakterium Treponema pallidum bei 41°C innerhalb 30 min ab). Aus moralischen Gründen verzichteten die Europäer allerdings auf die zuletzt genannte Behandlungsform. Aus diesem Grund und auch, weil die Syphilis bei Weißen weitaus schwerer verläuft, waren viele Betroffene dieser - durch die Liebeslust - schnell verbreiteten Krankheit erlegen, die bekanntesten Opfer sind P. F. Nietzsche, F. Schubert und H. Heine. Bald wurde der Guajakbaum in Europa auch bei weiteren Krankheiten wie Rheumatismus, Gicht, Psoriasis (Schuppenflechte), Skrofulose (tuberkulöse Haut- und Lymphknotenerkrankung), Bronchialkatarrh und als Abführmittel sowie als harntreibendes Mittel und zur Blutreinigung eingesetzt. Als die Haus- und Heilmittel innerhalb der Medizin durch die modernen Wissenschaften immer mehr verdrängt wurden, die Pharmaindustrie zu riesigen Konzernen heranwuchs und die Herstellung vieler Medikamente industriemäßig verlief, verzichtete man auch auf den Guajakbaum und stellte den nun nur noch selten verwendeten Inhaltsstoff synthetisch her. Man bezeichnet ihn synthetisch hergestellt als " Guaifenesin" So fand ich das Guaifenesin in der Roten Liste unter Erkältungskrankheiten, bei der meines Erachtens sehr gut schleimlösenden Fagusan Lösung, bei Wick DayMed Erkältungs-Getränk für den Tag Pulver und Wick Formel 44 Husten-Löser Sirup.
    Des Weiteren finden wir bei Herstellern von homöopathischen und pflanzlichen Arzneimitteln z. B. unter dem Namen Cefadolor eine Liste mit Arzneimitteln, bei denen der Wirkstoff noch in natürlicher Form vorzuliegen scheint.

    Pharmakologische Informationen zum Guajakbaum Unter http://www.contra-dem-schmerz.de/www.aponet.de findet man zum Guajakbaum folgende pharmakologischen Hinweise: Inhaltsstoffe: Harze, Saponine, ätherisches Öl; Wirkungen: keine organspezifische Wirkung; Anwendungsgebiet: zur unterstützenden Behandlung von rheum. Beschwerden;
    Verschreibungspflichtig: nein;
    Als Tee verwendet: ja.
    Als Fertigarzneimittel verwendet: nein.
    Art der Anwendung: innerlich.
    Dauer der Anwendung: unbegrenzt.
    Dosierung: 4-5 g Droge; Tee 1 Teelöffel Droge mit Wasser übergießen; Nebenwirkungen: keine bekannt; Wechselwirkungen: keine bekannt; Gegenanzeige: keine bekannt; Aufbewahrung: kühl und lichtgeschützt. Verwendung als Gewürz: nein; Giftiger Pflanzenteil: nein; Verwendete Pflanzenteile: Holz; Naturschutz / Sammelverbot: nein; Vorkommen: tropisches Amerika; Nachzulesen unter: http://www.contra-dem-schmerz.de/www.aponet.de

    Des Weiteren fand ich zu diesem Thema Aussagen im: Phytokodex/2001/2002 Krause & Pachernegg GmbH Verlag für Medizin und Wirtschaft Autoren: Univ.-Prof. Dr. Reinhard Länger / Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kubelka Guajakholz Wirkungen: antiphlogistisch (entzündungshemmend); spasmolytisch (krampflösend); Indikationen: rheumatische Beschwerden; Inhaltsstoffe: Harze (wird üblicherweise rein synthetisch hergestellt); Therapeutisch relevante Wirkungen: Wirkungen bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises: Erste pharmakologische Tests belegen die aus der Volksmedizin bekannte Anwendung bei rheumatischen Erkrankungen. Weitere Wirkungen: Fungistatische Wirkung (verminderte Pilzvermehrung) im Reagenzglas bei zahlreichen Pilzarten. Antiseptische Wirkung: Das ätherische Öl entwickelt, besonders als Zusatz in Mundwässern, an der Mundschleimhaut keimhemmende Wirkungen. Unerwünschte Wirkungen: Keine bekannt! Indikationen: wissenschaftlich belegt - Unterstützende Behandlung rheumatischer Beschwerden.
    Empfohlene Dosis: Abkochung. Mittlere Tagesdosis 4,5 g Droge (Droge = medizinisch verwendeter pflanzlicher Rohstoff = getrocknetes Guajakholz) (dies gilt als Berechnungsgrundlage)

    Literaturangaben: http://www.contra-dem-schmerz.de/www.kup.at; http://www.contra-dem-schmerz.de/www.lexipda.de; http://www.contra-dem-schmerz.de/www.aponet.de; http://www.contra-dem-schmerz.de/www.netdoktor.de; http://www.contra-dem-schmerz.de/www.cefak.de; http://www.contra-dem-schmerz.de/www.satureja.de; ww.symptome.ch; Rote Liste 1999

    Da dieser Thread nach der Forumsumstellung leider verloren ging, habe ich euch das Kapitel "Wissenswerte Fakten zum Guaifenesin" aus meinem Buch "Fibromyalgie_Mein Nachschlagewerk für die Guaifenesintherapie" kopiert. Edition Lumen 4. Auflage 2012.