Warum geht es bei mir mit der Guaifenesintherapie nicht voran?

  • Liebe Mitglieder,

    diese Frage wird sehr oft gestellt. Ich möchte hier einige der wichtigsten Gründe auflisten. Wir sollten sie uns immer wieder vor Augen halten, denn das erspart uns Unsicherheit und Zweifel. Voraussetzung ist natürlich eine sehr gründliche Diagnosestellung der Krankheit Fibromyalgie und entsprechender Auschlussuntersuchungen.


    Gründe, warum wir den Eindruck haben können, dass die Guaifenesintherapie nicht wirklich erfolgreich verläuft:


    - Die Erwartungshaltung entspricht nicht dem tatsächlichen, langwierigen Prozess der Ausschwemmungstherapie.
    Beachte!
    * Das, was über Jahrzehnte eingelagert wurde, kann nicht innerhalb von Wochen oder wenigen Monaten wieder ausgeschwemmt werden.
    * Jede Person hat seinen ganz speziellen und einmaligen Körper - seine Reaktionen sind nicht mit dem der anderen zu vergleichen. Die Reaktionen des Körpers hängen aber auch ganz stark von seinem Umfeld ab. Auch das Umfeld ist bei jeder Person ganz individuell.
    * Negative Einstellungen können Krankheiten erzeugen und den Erfolg von Therapien verhindern!


    - Der Beginn und somit die Dauer und Schwere des Bestehens einer Fibromyalgie sind mit entscheidend für die Zeit, die der Körper zum Ausschwemmen benötigt!

    * Je früher die Guaifenesintherapie begonnen werden kann, um so wahrscheinlicher ist ein schneller und positiver Verlauf.
    * Dennoch benötigt der Körper sehr viel Energie für die Ausschwemmung. Beachte! Wenn man seine (noch vorhandene) Energie für andere Dinge einsetzt, fehlen sie bei der Ausschwemmung und die Schmerzen können sich dadurch verstärken. Ein wesentlicher Fakt für ein zügiges Ausschwemmen ist deshalb in der Beachtung und Rücksichtnahme auf den eigenen Körper zu finden! Das notwendige und allmähliche Aufbauen von Muskelgewebe (mit den dringend benötigten Energiekraftwerken/Mitochondrien) darf NICHT zu Lasten des Ausschwemmungsprozesses gehen. Dadurch vermehren sich sowohl Schmerzen als auch Zeit bis zur völligen Schmerzfreiheit.

    - Die Guaifenesintherapie stellt an den Anwender andere Anforderungen als bei Therapien mit den meisten herkömmlichen Medikamenten.

    * Dr. Amand vermutet bei Fibromyalgie einen Gendefekt als Verursacher der Krankheit. Da die Betroffenen seines Erachtens nicht fähig sind, überschüssige und mit der Nahrung aufgenommene Phosphate wieder über die Nieren auszuscheiden, kommt es zu Phosphatablagerungen (und weitere) in vielen Bereichen des Körpers. Diese Ablagerungen hemmen durch Entstehung eines Ungleichsgeswichtes den gesamten Stoffwechsel der Betroffenen. Der dadurch entstehende Energiemangel und der allmählich anwachsende Druck auf unser Nervengewebe verursachen nach und nach an den verschiedensten Stellen des Körpers immer mehr schmerzhafte Symptome und körperliche Schwäche. Mit Hilfe des Guaifenesins werden die Nieren befähigt, die Phosphatablagerungen wie bei Gesunden wieder auszuleiten. So gelingt es, die Krankheit mittels Auschwemmung der Ablagerungen allmählich wieder umzukehren und den Fibromyalgiebetroffenen wieder zur Schmerzfreiheit zu verhelfen.
    * Anders als bei vielen Medikamenten richtet sich die eingesetzte Menge Guaifenesin nicht nach dem Gewicht des Anwenders. Die einzusetzende Menge Guaifenesin wird durch unsere Gene bestimmt und ist damit ein schwieriger und komplizierter Prozess - denn jeder Betroffene muss seine optimale Dosis selbst herausfinden.
    *Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig Guaifenesin können die Schmerzen und auch die Ausschwemmungsdauer bis zur Schmerzfreiheit negativ beeinflussen. Deshalb MUSS man sich strikt an das Guaifenesinprotokoll von Dr. Amand halten!

    * Nicht jeder hat gleich in den ersten Wochen seine optimale Dosierung und Dosismenge gefunden. Es geschieht desöfteren, dass beim Erreichen der tieferen Schichten innerhalb der Ausschwemmung nochmals eine Dosissteigerung vorgenommen werden muss. Würde man dies nicht tun, kann es durch sehr geringe Anfangsdosen nach einiger Zeit, wenn die tieferen Gewebeschichten erreicht sind, zu einer nicht nur empfundenen, sondern zu einer tatsächlichen Stagnation kommen.
    Aber nicht nur Unterdosierungen mit Guaifenesin lassen schließlich die Therapie weniger erfolgreich vonstatten gehen. Auch bei Überdosierungen kommt es zu Problemen, denn dann ist mehr Guaifenesin im Körper, als der Körper aufgrund seiner Gene für den Ausschwemmungsprozess verarbeiten kann. Die Folge ist ein Zuviel des Phosphats in unserem Körper. Und er wird gezwungen, die Ablagerungen, die zwar schon ausgeschwemmt auf eine Ausleitung über die Nieren warten, abermals zurück in das Gewebe zu drängen. Denn im Blut dürfen sie nicht bleiben, dass lässt unser Stoffwechsel nicht zu.

    - Ein weiteres großes Problem stellen besonders zu Beginn der Guaifenesintherapie Salicylate dar. Denn diese können teilweise oder sogar völlig verhindern, dass das Guaifenesin wirksam werden kann. Wir sprechen dann von einer Blockierung durch Salicylate. Eine völlige Vermeidung von Salicylaten, die mehr oder weniger in allen Pflanzen vorhanden sind, ist kaum möglich. Da aber die blockierende Menge sehr unterschiedlich sein kann, ist grundsätzlich davon auszugehen, dass Salicylate möglichst vermieden werden müssen.
    * Dr. Amand geht davon aus, dass natürliche Nahrungsmittel nicht zu Blockierungen führen können. Denn innerhalb des Verdauungsprozesses werden Salicylate in der Leber dahingehend verändert, dass sie das Guaifenesin nicht mehr blockieren können.
    * Anders sieht es leider bei Pflegeprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten aus. Da aber in D. bereits seit 2003 Dr. Amands Therapie Anwendung findet, gibt es mittlerweile verlässliche Quellen, wo man sich salicylatfreie Pflegeprodukte, Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente aussuchen kann.
    * Grundsätzlich muss man aber auch hierbei davon ausgehen, dass JEDER Körper anders reagiert und was der eine verträgt, kann bei anderen durchaus zu Blockierungen führen. So musste man beispielsweise bei homöopatischen Mitteln sowohl in Dr. Amands Forum als auch bei uns in D. umdenken, nachdem es anders als bisher vermutet, durch Globuli doch zu einzelnen Blockierungen kam.
    * Dasselbe trifft auch bei Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln zu. Wenn man z.B. davon ausgeht, dass nur die medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe zu Blockierungen führen, so können durchaus auch einzelne Anwender durch Zusatz-bzw.Hilfsstoffe blockiert werden. Als Beispiel soll hierbei das Dekristol (Vitamin D3) genannt werden. Der Wirkstoff Vitamin D3/Coecalciferol blockert nicht, aber der verwendete Zusatzstoff "Erdnussöl" gehört NICHT zu den erlaubten Ölen und kann also bei empfindsamen Personen durchaus zu Blockierungen führen
    * Selbst wenn man konsequent aufpasst, dass die genannten (Salicylat)Quellen vemieden werden, ist NIEMAND davor gefeit, durch Handlungen des täglichen Lebens mit Salicylaten in Berührung zu kommen.

    - Schließlich möchte ich bei der Frage "Warum geht es bei mir mit der Guaifenesintherapie nicht voran?" besonders auf die häufigen Veränderungen infolge unseres geplagten Stoffwechsels hinweisen. Viele Fibromyalgiebetroffene leiden unter den verschiedensten Unverträglichkeiten oder sogar Allergien, die sich aber im Laufe der Guaifenesinanwendung sehr oft wieder zurückbilden und in diesen Fällen eindeutige Symptome/Schäden durch unsere Krankheit sind.
    * Da viele Betroffene eine jahre-, bis jahrzehntelange Odyssee von Arzt zu Arzt mit horrenden finanziellen Ausgaben hinter sich bringen mussten, rät Dr. Amand dringend davon ab, die vielen ärztlichen "Angebote" zu Untersuchungen bereits zu Anfang der Guaifenesintherapie vornehmen zu lassen. Wie bereits erwähnt, verschwinden Symptome wie Unverträglichkeiten (ectr.)häufig im Laufe der Therapie von selbst.
    * Wenn es nun aber zu einem vermutlichen Stillstand der Ausschwemmungstherapie kommt und sämtliche oben erwähnten Gründe kontrolliert und nicht zutreffend sind, dann muss auch hier genauer untersucht werden - sei es wie durch Claudine in Eigenregie dargestellt oder wie Mira anführte, durch kompetente Ärzte.
    * Wegen einer zusätzlichen Gefahr des Blockierens ist auch von eigenständigem Zuführen von Nahrungsergänzungsmitteln abzuraten. Vermutete Mangelzustände sollte man IMMER vom Arzt bzw. Laborbefunde abklären lassen.

    - Neben diesen erwähnten Gründen des Nichtvorankommens gibt es aber noch weitere, mittlerweile selbstständig gewordene Krankheitsbefunde, die ein Erreichen einer Schmerzfreiheit verhindern können. In diesen Fällen wird eine weitere ärztliche Begleitung unumgänglich sein.
    * Dazu möchte ich die Probleme um die Hypoglykämie nennen. Wenn trotz der Anwendung der Diäten von Dr. Amand keine Besserung eintritt, ist unbedingt ein Arztbesuch zu empfehlen. Nur so kann der Gefahr einer beginnenden Diabetes noch entgegengewirkt werden.
    * Bei noch immer vorhandenen Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und/oder Kohlenhydratunverträglichkeiten werden ebenfalls ärztliche Hilfe, aber auch viel Ausdauer und Disziplin notwendig sein, um diese weiterhin vorhandenen Beschwerden so gering wie möglich halten zu können.
    *Als Sonderfall und der Vollständigkeit halber möchte ich auch auf eine evtl. vorhandene Salicylatunverträglichkeit hinweisen. Wie man bei Verdacht dieser Beschwerden vorgehen kann, hat uns ja Mira ausführlich dargelegt.

    Weitere Hinweise folgen. s15