PNS bei Fibro: Untersuchung in ein neues Schmerzmanagement am Start
Bericht über den Anästhesiologen Dr. med. Mark Thimineur, der eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der peripheren Nervenstimulation (PNS) einnimmt. Diese Methode wird bereits bei schwerwiegenden Rücken- und Beinschmerzen angewandt.
Bei der Stimulation werden dem Patienten Elektroden am Kopf befestigt, die mit einem Signal gebenden Gerät verbunden sind. Unter dem Einfluss des Stromes bemerken bereits die meisten der Patienten ein Kribbeln.
Im Falle einer Schmerzverbesserung legt der Chirurg die Kabel unter der Haut fest und implantiert eine Batterie in Größe eines Pokerchips in das Gesäß. Sobald die Geräte implantiert sind, verringert der Arzt die Stromzufuhr bis hin zum Verschwinden des Kribbelns.
Die FDA ( Food and Drug Administration ) hat eine Stimulation der Nerven bei Fibro (oder Kopfschmerz) bislang nicht geprüft. Die Stimulation wird als experimentell betrachtet und kann nur bei Patienten angewandt werden, die austherapiert sind. Aber über 40% der Fibropatienten fallen in diese Kategorie, hebt Dr. Thimineur hervor.
Er schätzt, dass zwischen 50% und 60% seiner Fibropatienten eine Schmerzlinderung von etwa 50% erfahren.
Wie auch immer, die Behandlung verläuft nicht immer reibungslos. Das Finden der individuell benötigten Stromstärke kann einige Versuche erfordern. Ist die Stromstärke zu niedrig, ist die Schmerzreduktion nicht ausreichend, ist sie zu hoch, können Nebenwirkungen wie zum Beispiel Angststörungen und – vermutlich auch Kopfschmerz – auftreten.
Um die Effizienz der PNS bei Fibro zu beweisen, werden randomisierte, Placebo kontrollierte Studien durchgeführt werden müssen.
Dr. Thimineur stimmt dem zu, dass dieses eine Herausforderung sein wird. Das Herstellen eines Placebos zur Nervenstimulation, welches ein Kribbeln produziert, wird sich für die „blinden“ Probanden sehr schwierig gestalten.
Der Beweis des Erfolges von peripherer Nervenstimulation anhand einer Doppelblindstudie und im Anschluss weiterreichende Publikationen sind notwendig, um die Versicherungen dazu anzuhalten, für die Kosten der Behandlung aufzukommen.
Was ist der Stolperstein für diese Behandlung? Tja, zum einen sind es die Kosten (bis zu $90.000).
Ausgabe April 2011