Das nutzt der Darmflora

  • Liebe Mitglieder,

    da ich vor Kurzem zu einer Darmspiegelung musste, interessierte mich folgende Thematik sehr und so habe ich einiges Wichtige dazu zusammengetragen und möchte es auch unseren Mitgliedern und Gästen zur Verfügung stellen:


    Das nutzt der Darmflora
    Quelle: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
    und NetDoktor

    Um die Darmflora positiv zu beeinflussen, gibt es neben der Vermeidung der Störfaktoren im Grunde zwei Strategien: Zum einen kann man die nützlichen Darmbakterien direkt verspeisen. Zum Beispiel in Form von Joghurt oder Probiotika. Zum anderen ist es sinnvoll, die erwünschten Darmbewohner mit dem richtigen Futter bei Laune zu halten und so ihre Vermehrung zu fördern.
    Täglich nützliche Bakterien für den Darm aufnehmen: Dazu zählen insbesondere Milchsäurebakterien und Bifidobakterien. Natürlicherweise kommen sie in milchsauren Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut vor. Zudem gibt es Probiotika, die entsprechende Bakterienstämme in hoher Anzahl enthalten, auch in Form von Tabletten bzw. Kapseln.
    Die „guten“ Darmbewohner mit ausreichend Futter versorgen: Lösliche Ballaststoffe, die für uns Menschen unverdaulich sind, sind ihre Lieblingsspeise. Sie kommen besonders häufig in Obst und Gemüse vor. Pektin zum Beispiel ist vor allem in Obstschalen (z. B. Apfel), Flohsamenschalen und Leinsamen enthalten. Inulin steckt dagegen vornehmlich in Topinambur, Chicorée und Schwarzwurzeln. Außerdem haben sogenannte bifidogene Polyphenole positive Effekte: Dabei handelt es sich um bestimmte Pflanzeninhaltsstoffe, die in Nüssen, Beeren, Äpfeln und Zwiebeln vorkommen und das Wachstum der günstigen Bifidobakterien fördern.


    Gutes Futter für die Darmbakterien

    Ballaststoffe machen uns nicht nur satt und fördern die Verdauung. Besonders die wasserlöslichen Vertreter unter ihnen sind bestes Futter für unsere nützlichen Darmbewohner. Weil wir selbst diese Pflanzenstoffe nicht verdauen können, gelangen sie praktisch unverändert bis in den Dickdarm. Und dort machen sich unsere „Mitbewohner“ über sie her. Daher sollten Sie öfters Gemüsesorten wie etwa Topinambur, Chicorée oder Schwarzwurzeln auf Ihren Speiseplan setzen. Denn sie liefern jede Menge Inulin, und das gehört zu den Lieblingsspeisen unserer nützlichen Darmbewohner. Doch auch andere lösliche Ballaststoffe wie Pektine, die in den Schalen von Äpfeln in Leinsamen und Flohsamenschalen vorkommen, sind gern gesehen. Das Gleiche gilt für resistente Stärke, die beim Abkühlen von Kartoffeln und Reis entsteht.
    Gut zu wissen: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Ballaststoffaufnahme von 30 Gramm pro Tag. Am einfachsten lässt sich die Ballaststoffzufuhr durch einen reichlichen Verzehr von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten steigern.
    Joghurt, Kefir & Co.

    Milchsäurebakterien und Bifidobakterien zählen zu den „guten“ Bakterien, von denen wir möglichst viele in unserem Darm beherbergen sollten. Die eine Strategie ist es, ihnen ausreichend „Futter“ in Form von Ballaststoffen zur Verfügung zu stellen. Man kann diese Bakterien aber auch einfach direkt verspeisen. In milchgesäuerten Produkten wie zum Beispiel Joghurt, Kefir oder rohem Sauerkraut sind sie in gewisser Anzahl enthalten, weil sie beim Herstellungsprozess zugesetzt werden. Ob sie allerdings in ausreichender Menge die Passage durch den Magen (Magensäure!) überstehen, ist fraglich. Zudem werden viele Lebensmittel keimfrei erhitzt – dann sterben die Bakterien ab. Und um von den positiven Effekten zu profitieren, müssen sie schon sehr regelmäßig verzehrt werden. Am besten täglich.

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    Gut zu wissen: Biosan® BASIS ist gut verträglich. Denn der enthaltene Bakterienstamm kommt in weit höherer Anzahl auch in unserer natürlichen Darmflora vor.

    Darmsanierung oder Darmreinigung?
    „Darmreinigung“ ist ein Begriff aus der Schulmedizin. Damit ist die alleinige Reinigung des Darms gemeint, wie sie zum Beispiel vor einer Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt wird. Dazu werden in der Regel Einläufe oder Abführmittel eingesetzt.
    Unter dem Begriff „Darmsanierung“ versteht man den Wiederaufbau einer gesunden Darmflora. Zur Vorbereitung des Darms auf die eigentliche Behandlung findet auch in diesem Zusammenhang eine Form der Darmreinigung statt. Allerdings kommen in diesem Fall meist naturheilkundliche Mittel oder Verfahren zum Einsatz.

    Darmflora sanieren – warum eigentlich?

    Der Grundgedanke der mikrobiologischen Therapie bzw. Symbioselenkung ist der, dass der Darm für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden von größter Bedeutung ist. Dabei spielt die Darmflora, also die verschiedenen Mikroben, die in unserem Darm leben, eine entscheidende Rolle. Denn sie leben mit unserem Organismus in einer Symbiose. Das heißt, dass das Zusammenleben auf einen gegenseitigen Nutzen angelegt ist. Das Tauschgeschäft geht so: Wir bieten unseren Darmbewohnern einen Lebensraum und im Gegenzug machen sie sich nützlich.
    Die unzähligen Mikroben – neuen Schätzungen zufolge sind es rund 39 Billionen – leben in einem empfindlichen Gleichgewicht. Die erwünschten Mitbewohner, zu denen zum Beispiel Laktobazillen und Bifidobakterien zählen, müssen die potenziell schädlichen Darmbakterien in Schach halten. Wird dieses empfindliche Gleichgewicht gestört, entwickelt sich eine „Dysbiose“ – die Vielfalt der Bakterien und die Anzahl der erwünschten Keime ist dann reduziert.
    Ein solches Ungleichgewicht kann sich in vielfältiger Weise auf die Gesundheit auswirken und zum Beispiel Verdauungsprobleme und eine erhöhte Infektanfälligkeit nach sich ziehen. Neueste Forschungsergebnisse deuten auch auf einen Zusammenhang zwischen einer gestörten Darmflora und Übergewicht, Allergien, Diabetes, Depressionen und Autismus hin. Ob und in welchen Fällen eine Ursache-Wirkung-Beziehung besteht, ist bisher noch fraglich.

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  • Fortsetzung

    Ziele der Darmsanierung
    Die Darmsanierung zielt darauf ab, krankmachende Keime und Pilze zu reduzieren und gute Keime zu vermehren. Außerdem soll ein leicht saures Darmmilieu geschaffen werden. Das ist wichtig, weil Fäulnisbakterien (z. B. Clostridien) es lieber alkalisch mögen, während sich erwünschte Keime wie etwa Laktobazillen nur in einem schwach sauren Milieu gut vermehren. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sich im Darm unerwünschte Bakterien ausbreiten – Mediziner sprechen hier von einer Erhöhung der „Kolonisationsresistenz“.
    Durch die Verbesserung der Darmflora soll auch eine Stärkung der Darmbarriere und ihrer Schutzfunktionen erreicht werden – insgesamt soll das Immunsystem unterstützt werden.
    Gut zu wissen: In Abhängigkeit davon, wie stark die Darmflora gestört ist, kann eine Darmsanierung wenige Wochen oder auch mehrere Monate dauern.

    Darmsanierung – wie funktioniert das?

    Im ersten Schritt wird der Darm in der Regel gereinigt. Dazu kommen zum Beispiel Abführmittel wie Bittersalz und/oder Flohsamenschalen zum Einsatz, die eine mechanische Reinigung erzielen sollen. Häufig wird auch Betonit, eine Heilerde, angewendet. Sie wirkt entgiftend und kann schädliche Substanzen aus dem Darm herausschleusen. Die Darmreinigung vor Anwendung von Probiotika ist nicht ganz unumstritten, daher sollten Sie insbesondere bei bestehenden Darmerkrankungen Ihren Arzt um Rat fragen.
    Unter Umständen kann nach der Darmreinigung im Rahmen einer alternativmedizinischen Behandlung auch eine Anti-Pilz-Behandlung erfolgen, wenn der Darm von Pilzen überwuchert ist.
    Die eigentliche Darmsanierung besteht im Aufbau der Darmflora: Dazu werden geeignete Probiotika – in der Regel Laktobazillen und/oder Bifidobakterien – eingesetzt.

    Gut zu wissen:

    In der Regel ist eine Umstellung der Ernährung auf eine basische Kost ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Zucker, Weißmehl, tierische Proteine sowie Alkohol sollen gemieden werden. Dafür soll eine pflanzenbetonte Kost, bestehend aus basenbildendem Obst und Gemüse (Äpfel, Bananen, Beeren, Melone, Auberginen, Kürbis, Gurke), angestrebt werden.


    Medikamente mit Probiotika

    Will man mit Probiotika nicht einfach nur sein Wohlbefinden und seine Gesundheit unterstützen, sondern gezielt bestimmte Krankheiten lindern oder verhindern, sollte man sich Medikamente mit Probiotika aus der Apotheke besorgen. Bei ihnen werden Art und Anzahl der enthaltenen probiotischen Keime speziell für ihren „Auftrag“ ausgewählt.
    So empfehlen Experten zum Beispiel die Einnahme bestimmter Probiotika bei Reizdarm-Syndrom (RDS): Der Bakterienstamm „Lactobacillus rhamnosus GG“ eignet sich beispielsweise für RDS-Patienten, bei denen Schmerzen das Hauptsymptom darstellen. Leiden die Patienten dagegen vorwiegend unter Blähungen oder Verstopfung, soll das Probiotikum „Lactobacillus casei Shirota“ die bessere Wahl sein.
    Nachweislich wirksam sind Probiotika auch bei infektiösen Durchfallerkrankungen: Deren Dauer lässt sich durch die Einnahme bestimmter Bakterienstämme verkürzen.
    Auch bei anderen Krankheitsbildern ist die Wirksamkeit bestimmter Probiotika wissenschaftlich anerkannt. Dazu zählen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa sowie chronische Verstopfung. Außerdem kann man mit bestimmten probiotischen Stämmen die Darmflora aufbauen nach Antibiotika-Therapie.
    Vermuteter Nutzen

    Bei anderen Krankheiten sind Probiotika zumindest möglicherweise hilfreich. So sollen sich zum Beispiel die Schwere, Dauer und das Auftreten von häufigen Atemwegsinfektionen mit bestimmten Bakterienstämmen reduzieren lassen.
    Vermutlich können ausgewählte Probiotika auch allergischen Symptomen einer Atopischen Dermatitis (Neurodermitis) vorbeugen und die Behandlung des „Magenkeims“ Helicobacter pyloris unterstützen.

  • Ende des Artikels

    Spezialisten, keine Generalisten
    Der gezielte therapeutische Einsatz von Probiotika setzt aber voraus, dass man die richtigen Keime einnimmt. In den letzten Jahrzehnten wurden die unterschiedlichsten Stämme auf ihren gesundheitlichen Nutzen hin untersucht. Dabei hat man festgestellt, wie unterschiedlich sie in ihrer Wirkung sein können: Was der eine probiotische Stamm bewirkt, kann ein anderer nicht leisten und umgekehrt. Probiotika sind keine Allrounder, die allesamt gleichermaßen Verdauung, Immunsystem und Psyche positiv beeinflussen. Es gilt also,
    für jedes Symptom oder jede Krankheit das passende Probiotikum auszuwählen.

    So viel Probiotika sollte man schlucken

    Um von der positiven Wirkung der Winzlinge zu profitieren, genügt es aber nicht, hin und wieder einen (probiotischen) Joghurt zu löffeln. Denn Probiotika können sich nur vorübergehend im Darm ansiedeln. Für einen dauerhaften Gesundheitseffekt müssen sie also kontinuierlich eingenommen werden, am besten täglich.
    Auch die Keimanzahl ist dabei wichtig: Für einen positiven Einfluss auf die Darmflora müssen täglich zwischen 100 Millionen und einer Milliarde probiotischer Bakterien eingenommen werden. Für probiotische Lebensmittel gibt es keine gesetzlichen Vorschriften, was den Mindestgehalt der nützlichen Keime betrifft. Bei Arzneimitteln ist der genaue Gehalt an Probiotika auf der Verpackung beziehungsweise im Beipackzettel angegeben.
    Übrigens:
    Damit sich die geschluckten Probiotika dann auch gerne im Darm aufhalten, kann man sie mit dem richtigen „Futter“ ködern – sogenannten Präbiotika.

    Präbiotika

    Von Martina Feichter, Medizinredakteurin und Biologin
    12. September 2016

    Probiotische Bakterien wie Bifidobakterien fördern eine gesunde Darmflora und unterstützen die Verdauung und das Immunsystem. Mit sogenannten Präbiotika, einer bestimmten Gruppe von Ballaststoffen, lässt sich das Wachstum dieser nützlichen Keime steigern.

    Probiotische Bakterien sind erwünschte Bewohner des menschlichen Darms. Indem sie zum Beispiel die Ausbreitung schädlicher Keime im Darm hemmen, tragen sie dazu bei, dass die Darmflora im Gleichgewicht bleibt. Manche Probiotika haben darüber hinaus noch weitere Talente: Beispielsweise produzieren sie Abwehrstoffe gegen krankmachende Bakterien und steigern die Aktivität von Immunzellen.

    Präbiotika für Probiotika

    Unsere Gesundheit profitiert also davon, wenn sich Probiotika wie Bifidobakterien im Darm möglichst wohl fühlen. Einen Beitrag dazu leisten sogenannte Präbiotika wie die Zuckermoleküle Inulin oder Oligofruktose. Es handelt sich dabei um unverdauliche Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, die vor allem von Bifidobakterien als Nahrung genutzt werden können. Auf diese Weise wird das Wachstum der nützlichen Darmbewohner angekurbelt.

    Was Präbiotika bewirken

    Durch den Wachstumsschub der Bifidobakterien haben krankmachende Bakterienstämme wie Clostridien und E. coli sowie schädliche Viren schlechtere Chancen, sich im Darm auszubreiten. Außerdem verbessert sich die Verdauung: Stuhlgewicht und Stuhlfrequenz nehmen zu, wenn man mindestens acht Gramm Präbiotika pro Tag zu sich nimmt – Darmträgheit und Verstopfung ade!

    Präbiotische Lebensmittel

    Präbiotika wie Inulin und Oligofruktose werden verschiedenen Lebensmitteln zugesetzt, um sie ballaststoffreicher und damit „gesünder“ zu machen. So finden sie sich zum Beispiel in Backwaren, Milcherzeugnissen, Fruchtsäften, Wurstwaren, Müsli und Müsliriegeln sowie Süßwaren und Säuglingsnahrung.

    Einfacher ist es, wenn man die natürlichen Quellen von Präbiotika regelmäßig auf den Speiseplan setzt. Dazu gehören beispielsweise Getreide, Spargel, Chicorée, Topinambur, Zwiebeln, Knoblauch, Schwarzwurzeln, Artischocken und Bananen.

    Author:
    Martina Feichter
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    Quellen:
    • Slavin, J.: Fiber and Prebiotics: Mechanisms and Health Benefits, in: Nutrients. 2013 Apr; 5(4): 1417-1435
    • Klinikum rechts der Isar, Institut für Ernährungsmedizin: „Präbiotika“
    • Österreichische Gesellschaft für Ernährung: http://localhost/www.oege.at (Abruf: 31.08.2016)
    • Verbraucherzentrale Niedersachsen: http://localhost/www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de (Abruf: 31.08.2016)

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    [size=18]Hinweis:


    • Gastro-Liga e.V.: Ratgeber für Patienten „Wissenswertes rund um Probiotika“,

  • Hier ist das Mittel Inulin, es verhilft unseren guten Darmbakterien zum besseren Wachsen:

    https://www.myfairtrade.com/inulin-agave-p…kum-pulver.html

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