Liebe Interessierte,
weiter geht's:
Ich hoffe, dass ich bis jetzt darstellen konnte, was Salicylate für schlimme Auswirkungen haben können. Die Salicylate sind aber noch nicht alleine dafür verantwortlich, dass das Vollbild der Fibromyalgie entsteht, von der so viele Menschen hier im Forum betroffen sind. Die Sache, die die Situation zur Eskalation bringt, ist die Mitochondriopathie.
Dr. St. Amand beschreibt in seiner Theorie ebenfalls eine Form der Mitochondriopathie. Ich will aber nun nicht auf den Phosphatstoffwechsel eingehen, sondern den Fokus auf Glukoseabbau in der Zelle richten.
( caniche: Liebe caniche, bitte verzeih' mir meine nun folgende sehr laienhafte Darstellung des Zellenergiestoffwechsels)
Normalerweise wird in der Zelle durch Umwandlung von Glukose und Sauerstoff Energie (ATP) erzeugt. Dies nennt man aerobe Dissimilation. Als Abfallprodukt aus dieser Umwandlung entsteht Kohlendioxid und Wasser(-dampf). Kohlendioxid und Wasserdampf können durch Ausatmung den Körper verlassen.
Hat die Zelle aber aus irgendeinen Grund nicht genügend Sauerstoff zur Energiegewinnung zu Verfügung wechselt der Vorgang von der aeroben Dissimilation in die anaerobe Dissimilation. Nun wird ohne Sauerstoff in einem Gärungsprozess die Energie für die Zelle freigesetzt. Als Abfallprodukt dieses Vorgangs entsteht Milchsäure (Salz der Milchsäure = Laktat). Erst durch einen erneuten Stoffwechselvorgang, der meistens in der Leber stattfindet, kann die Milchsäure 'entsorgt'. werden.
Vom Sport her ist dieses Phänomen bekannt: normalerweise wird empfohlen, dass man, wenn man z.B. Walken oder Joggen geht, in den aeroben Leistungsbereich zu bleiben. Man strengt sich dann zwar schon an, aber der Puls bleibt in dem Bereich, in dem man sich noch gut unterhalten kann. Der Stoffwechsel ist im aeroben Bereich, man bekommt genügend Luft, Kohlendioxid und Wasser werden ausgeatmet.
Läuft man dann aber schneller und schneller, so dass die Atmung schwerer geht, der Puls sich schon in einem höheren Bereich bewegt und das Unterhalten schwer fällt oder gar nicht mehr möglich ist, dann ist die Situation eingetreten, dass nicht mehr genug Sauerstoff in die Zellen für den Glukosestoffwechsel vorhanden ist und so die Energiegewinnung im anaeroben Bereich durch Gärung ablaufen muss. Als Folge fällt vermehrt Milchsäure an.
Am nächsten und übernächsten Tag wird man dann Körperschmerzen haben, die man als Muskelkater bezeichnet. Diese Muskelschmerzen werden durch kleine Muskelfaserverletzungen und durch eine zeitlich begrenzte Übersäuerung des Körpers hervorgerufen. Ruht man sich aus, pendelt sich der Stoffwechsel wieder in den aeroben Bereich ein.
Die Stoffwechselabfallprodukte können durch die Atmung den Körper wieder verlassen. Die Schmerzen vergehen, man fühlt sich erholt und fit und kann sich mit seinen Freunden zur nächsten Walking-Runde verabreden.
Mit einer Mitochondriopathie ist dieses System gestört:
Schon bei kleinen Belastungen hat die Zelle nicht ausreichend Sauerstoff, so dass Zellstoffwechsel häufig im anaeroben Bereich arbeiten muss.
Es ist dann so, dass man nur eine Treppe hochsteigt, der Zellstoffwechsel aber arbeitet, als würde man einen 10-km-Wettkampf laufen. Irgendwann ist so wenig Sauerstoff für die Zelle verfügbar, dass der Stoffwechsel beinahe ununterbrochen durch den Gärungsprozess stattfindet. Ohne zu Ruhe zu kommen ist es für den Körper buchstäblich so, als ob er eine harte Trainingseinheit nach der anderen zu absolvieren hätte, obwohl er nur einkaufen war und ein bisschen mit den Kindern gespielt hat.
Im Sport nennt man diesen Zustand 'Übertraining' = durch zu viele Trainingseinheiten wird die Leistung nicht immer besser, sondern signifikant schlechter und schlechter. Sportler wird in so einer Situation absolute Ruhe verordnet, solange bis der entgleiste Körper wieder in normaler Weise funktionieren kann.
Bei der andauernden anaeroben Dissimilation wird eine Unmenge von Milchsäure produziert, mit der Körper bzw. die Leber nicht mehr fertig werden kann. Da der ph-Wert im Blut aber absolut stabil bleiben muss, wird die überschüssige Milchsäure in Form von Laktat im Bindegewebe, den Sehnen und Bändern, den Muskeln usw. zwischengelagert. Dies sind dann die Verhärtungen, die man bei den Kartierungen spüren kann.
Wenn der ph-Wert in der Zelle sinkt, laufen viele Stoffwechselreaktionen langsamer ab. In der Folge steht der sauren Zelle noch weniger Energie zu Verfügung, was wiederum zur Folge hat, dass sich die Zelle noch schwerer damit tut, Sauerstoff aufzunehmen. Hier ist wieder der Eingang zur Spirale der Verschlechterung.
Zu Bedenken ist nun, dass der Körper nicht nur bei körperlichen Anstrengung vermehrt Energie braucht, sondern auch bei geistiger Belastung oder psychischen Stress. Besonders viel Energie braucht ein Körper, der ständigen Stress z.B. durch eine unerkannte Unverträglichkeit ausgesetzt ist. Irgendwann gerät der Körper sofort in eine Sauerstoffschuld, sobald nur eine kleine Anforderung an ihn gestellt ist, einfach aus dem Grund, weil er durch den ständigen Gärungsprozess und die daraus erfolgte Übersäuerung total erschöpft ist.
Das kann man wieder sehr gut im Sport sehen. Hier nennt man das 'Der Sportler ist eingebrochen, weil er es zu schnell angegangen ist': So prescht z.B. ein Marathonläufer los, hat schnell einen riesen Vorsprung und hält sein Tempo 39 km lang. Drei Kilometer vor dem Ziel wird er dann langsamer und langsamer. Eine Vielzahl von Läufern überholt ihn nun, aber der Läufer, der einiges gewohnt ist und als Marathonläufer über eine unglaubliche Disziplin und Schmerztoleranz verfügt, kann einfach nicht mehr. Der Grund ist der, dass er dadurch, dass er zu lange sich im anaeroben Bereich bewegt hat, total übersäuert ist und die Beine nicht mehr das machen, was der Läufer will.
Der Marathonläufer drei Kilometer vor dem Ziel, das ist die Situation unseres aus dem Gleis gekommenen Körpers!
Die Folgen der Laktatübersäuerung für den Körper sind:
- Infektanfälligkeit
- Müdigkeit und fehlende Leistung bis hin zum chronischen Erschöpfungssyndrom
- Erschöpfung nach bereits geringer Anstrengung mit langer Erholungsdauer
- Schmerzen
- Arteriossklerose
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Vergiftungserscheinungen (langsamere Reaktionen in Leber und Niere)
- u.a.
Nach meiner Theorie wirkt Guaifenesin hier nicht direkt, sondern indirekt, nämlich in dem es den Hauptstressor, nämlich das Salicylat und die Auswirkungen unschädlich macht.
Durch das Basenfasten oder auch nur Fasten ist bekannt, dass, führt man den Körper keine 'Giftstoffe' mehr zu, der Körper ziemlich sofort eine Reinigung in Gang setzt und die sogenannten Schlacken (eingelagerte Salze, die sich aus überschüssigen Säuren gebildet haben) abzubauen beginnt. Wasser löst diese Schlacken und durch die Nieren werden sie dann mit den Urin ausgeschieden. Deshalb wird bei jeder Fastenkur geraten, viel zu trinken.
Dieser Prozess wird auch beim Fasten und Basenfasten als schmerzhaft beschrieben und geht bei empfindlichen Menschen häufig mit Kopfschmerzen und sogar Migräneanfällen einher.
Wichtig bei diesen Prozess ist zu verstehen, dass die massive Übersäuerung des Körpers nicht in erster Linie durch eine säurelastige Ernährung entsteht, sondern durch den Milchsäureabfall bei der Energiegewinnung der Zelle im anaeroben Bereich! Vielmehr kann in dem Fall einer Salicylatunverträglichkeit eine basenreiche Ernährungsweise, wenn sich gleichzeitig salicylat- und histamminreich ist, die Situation zur Eskalation bringen.
Fortsetzung folgt!
Liebe Grüße,
Mira