Hallo ihr Lieben
meine ersten 2 Monate mit Guai sind vorbei. Ich bin bei einer Dosierung von 600 - 300 - 300 - 300. Am Anfang dieser Zeit hatte ich die Befürchtung dass nichts passieren würde, die erste Zeit gab es keinerlei Reaktionen. Dann als ich auf 1200mg in 3 Dosen erhöht habe war es mit meiner Energielage abends wie bei einem Schalter - knips, aus wars.
Nach der Umstellung auf 4 einzelne Dosen war das wieder vorbei. Ich hatte kaum Schmerzverstärkung. Im Urin schwammen zwar unzählige Flöckchen doch die Schmerzen hielten sich in Grenzen. Besser gesagt sie waren halt so wie immer - mal mehr mal weniger, doch ohne Spitzen. Ich habe in den letzten Jahren versucht sie nicht zu weit ins Bewustsein aufsteigen zu lassen - so weit dies halt möglich war - um mit meiner Familie und in meiner Arbeit leben zu können. Ich habe halt immer mehr Abstriche machen müssen, so nach und nach - kennt ihr ja alle.
Vor 10 Tagen habe ich dann noch mal erhöht auf 1500mg täglich. So ganz langsam, wie in Zeitlupe stiegen sämtliche mir bekannte Zustände aus den letzten 2 Jahren - körperliche und emotionale, wie aus dem Nebel nach oben in die Wahrnehmbarkeit. Kennt ihr das - man sitzt auf dem Gipfel eines Berges an einem Spätherbsttag, die Sonne kommt raus und plötzlich sieht man um sich herum alles ganz klar. Unter einem schwimmt das dicke Nebelmeer und nimmt einem den Blick in die Tiefe.
So ist es gerade. Die Schmerzen lassen sich nicht mehr verdrängen, Angst und Trauer kommen ungefragt und verschwinden ebenso plötzlich wieder - und manchmal ist Leben eine Last. Dann gehe ich zu meinem Pferd auch wenn ich noch so alle bin und lasse mich von ihm spazierentragen ohne selbst viel tun zu müssen. Danach komme ich heim zu meiner wunderbaren Familie die mich versorgt und ansonsten in Ruhe läßt, auch wenn die besorgten Blicke nicht zu übersehen sind.
Ich sage dann - es wird vorübergehen, ich habe jetzt Guai. Auch wenn der Weg steinig sein wird - es gibt ein Ziel das ich erreichen werde. Oh Gott wie patetisch das gerade alles klingt. Ich hoffe ihr verzeiht mir die schwülstigen Worte, aber so ist es gerade in mir.
Ja also ich zykliere deutlich. Am Freitag hat mich meine Osteopathin kartiert - daraufhin gings mir gestern so richtig schlecht. Hatte ich im Forum schon gelesen dass dies passieren kann. Mein Mann hat die erste Kartierung gemacht - der Oberkörper ist aber schon sehr anspruchsvoll, so hat er sich auf die Beine beschränkt. Der linke Oberschenkel ist deutlich freier. Es gibt am äußeren Strang noch zwei Stellen, hinten auch noch 1 große und die Kniesehnen sind noch arg betroffen. Aber Juhu es geht vorwärts, ganz deutlich. Und jetzt hab ich eine komplette Kartierung mit der ich dann in ein paar Monaten vergleichen kann.
Ich werde bei 1500mg bleiben und weiter spüren ob das aushaltbar ist für mich. Wie in Dr. Amands Buch steht. Die Schmerzen werden sehr viel mehr werden und diese Therapie ist nichts für Weicheier - oder so ähnlich. Weicheier sind wir Fibros alle nicht - sonst hätten wir uns alle schon aufgegeben.
Euch allen eine möglichst ruhige Vorweihnachtszeit und gutes Ausschwemmen
Tandri