Schulmedizin

Aus Aktueller Stand: Leitlinien-Detailansicht

Fibromyalgiesyndrom: Definition (siehe dort), Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie
Registernummer 041 / Stand: 01.04. 2012, gültig bis 01.04. 2017

Patientenversion der wissenschaftlichen Leitlinie „Definition, Ursachen, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms.“  

Deutsche Fibromyalgie Vereinigung und Deutsche Rheuma- Liga in Zusammenarbeit mit Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Schmerztherapie (DIVS) (Koordination der wissenschaftlichen Leitlinie) mit Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) Deutsche Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation DGPMR) Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) Deutsche Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und – Schmerzforschung (DGPSF) Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und ärztliche Psychothe rapie (DGPM) und Deutsches Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM) Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

 

Definition/Aktueller Stand zum Begriff Fibromyalgie

Gibt es ein FMS?

Der Begriff Fibromyalgie bedeutet wörtlich übersetzt Faser-Muskel-Schmerz. Um den möglichen unterschiedlichen Ursachen der Erkrankung Rechnung zu tragen, wird der in der Leitlinie der Begriff „Fibromyalgiesyndrom“ (FMS) gewählt. Manche Ärzte behaupten, dass es die Fibromyalgie bzw. ein Fibromyalgiesyndrom im Sinne einer Erkrankung „ nicht gibt“. Diese Behauptung ist falsch. Die „Fibromyalgie“ ist in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation, im Kapitel Krankheiten des Muskel– Skelett– Systems und des Bindegewebes in dem Unterkapitel „Sonstige Krankheiten des Weichteilgewebes, anderorts nicht klassifiziert“ (M79.7), aufgeführt.

Quelle:


Bild: C.Falk

Andere Ärzte /Psychotherapeuten behaupten, dass das FMS eine psychiatrische bzw. psychosomatische Krankheit sei. Diese pauschale Behauptung ist ebenfalls falsch. Richtig ist, dass bei FMS- Patienten häufig auch seelische Störungen vorliegen. Da sich die FMS – Symptomatik bei manchen Patienten in zeitlichem Zusammenhang mit anhaltendem Stress (z. B. Arbeit, Familie) entwickelt, wird der Beschwerdekomplex auch als „anhaltende somatoforme Schmerzstörung“ bezeichnet. Eine somatoforme Störung liegt vor, wenn eine oder mehrere Körperbeschwerden, für die keine hinreichende somatische Krankheitsursache gefunden wird, über mindestens ein halbes Jahr anhalten und zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit im Alltag führen. In den westlichen Industrienationen ist ca. 3-4% der Bevölkerung von dieser chronischen Erkrankung betroffen. Die Mehrzahl der Betroffenen sind Frauen zwischen 40- 60 Jahren. Es können aber auch jüngere Frauen, Männer jeden Alters, Kinder und Jugendliche am FMS erkranken.

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