4 Monate Guai

  • Hallo liebe Leser und Fibro's,

    mein Mann hat nun 18 Wochen Einnahme GUAI hinter sich und ich möchte gern berichten, wie es ihm inzwischen ergangen ist.

    Die regelmäßige Einnahme hat sich mittlerweile ganz gut eingependelt. Er verbleibt weiterhin bei 300 mg pro Tag, verteilt auf die Einnahmezeiten 10.00 Uhr Morgens und 22:00 Uhr Abends. Die mit den Einnahmen einhergehenden Reaktionen des Körpers sind nicht mehr so allumfassend wie noch zu Beginn der Einnahme. Festzustellen ist ein grundsätzlicher Unterschied zwischen den Arbeitstagen und den Wochenenden. Während der Arbeit sind die Schmerzen wesentlich stärker und treten auch an weit aus mehr Stellen auf, auch das Zittern der Hände sowie das starke Schwitzen und Husten tritt erheblich intensiver zu Tage. Kaum ist die sichere Haustür hinter ihm ins Schloss gefallen und das Sofa erreicht, hören einige Stellen innerhalb von 30 Minuten auf zu schmerzen. Als Hauptkampfplätze übrig geblieben sind die Fußgelenke, Hüftgelenke und das rechte Schultergelenk. Nur gelegentlich gibt es Tage, wo dann, statt des Fußes, sich plötzlich der rechte Daumen meldet, oder der Rücken Nachricht gibt, dass er auch noch was beizutragen hat!
    Wie der Tag insgesamt verläuft, hängt im wesentlichen vom Stressfaktor ab, wobei hier eher negativer Stress gemeint ist. Der tägliche Kampf zur Arbeit ist auf der einen Seite gut für das Selbstverwertgefühl und verhilft durchaus zu positiver Stimmung und damit auch zu Mut und Kraft, den Tag überhaupt anzugehen, birgt jedoch auch die Gefahr, sich Probleme an Bord zu holen, die innerhalb von Minuten den zuvor insgesamt guten körperlichen Zustand zum Einstürzen bringen, egal wie gut es vorher gelaufen ist. Also, negativer Stress ist in jeder Hinsicht absolut tödlich und diesen gilt es mit aller Macht auszuschliessen. Hier setzt nun langsam ein Lernprozess ein, denn mein Mann hat kapiert, dass es für ihn total wichtig ist, ein dickes Fell zu entwickeln, also nicht immer wieder alles an sich heranzulassen, sondern rechtzeitig den Anker zu werfen und in der Kajüte zu verschwinden. Dies gilt nicht nur für den beruflichen, sondern auch für den privaten Bereich. Mittlerweile hat sich sein letzter verbliebender "Freund" mehr oder weniger indirekt von ihm verabschiedet. Eine Therapie zu begleiten, die nicht von einem Arzt abgesegnet wurde, die keine Heilung innerhalb von 4 Wochen verspricht und sich durch ein dauerndes Auf und Ab auszeichnet, ist nicht Jedermanns Sache. Dies sind Tiefschläge, welche Mann so garnicht brauchen kann und erneut für einen Niedergang sorgen. Gleiches gilt für die Familie, welcher wir das Buch zum Lesen gegeben haben. Manche Mitglieder scheinen nicht mal einen Blick ins Buch geworfen zu haben, andere haben gelesen, warten jetzt aber stündlich auf Heilung und so langsam verfällt man ins alte Muster "Geh' doch mal zu einem vernünftigen Arzt...". Diskussionen zu und über dieses Thema strengen an, rauben die letzten Reserven und anschließend geht garnichts mehr! Auch kleine Wege zum Erfolg nimmt keiner wahr. Denn diese gibt es tatsächlich schon nach erst 4 Monaten GUAI zu beobachten!!!
    Zunächst einmal ist der Schwindel sehr deutlich zurückgegangen, das Hinaufsteigen von steilen Treppen nach oben funktioniert ohne Schwindelattacken und Schweißausbrüche! Das Hinuntersteigen funktioniert leider noch nicht so gut, aber, mein Mann wagt sich jetzt wieder die Treppe hinauf, also, ich finde das schon ziemlich klasse!! Auch das Einkaufen gewinnt mehr und mehr an Gewicht. Bis jetzt notiert er sich nur ein oder zwei Dinge, für die er das Geld dann abgezählt in der Hand hat und marschiert los und was soll ich sagen, es geht !! Keine Panikattacken, Schwindelanfälle oder überhaupt Angst davor, den Supermarkt zu betreten, weil er nicht weiß was kommt!
    Auch zu Hause hat er die Kraft und vor allem auch den Wunsch, sich mit kleinen Dingen wieder am Haushalt zu beteiligen. Die Kraft ist zwar sehr schnell verbraucht, aber, in winzig kleinen Schritten kehrt er ins Leben zurück! Die Zeiten des Fibronebels beschränken sich nur noch auf absolute Chaos-Tage, gravierende Wetterumschwünge, Stress bei der Arbeit oder wenn er sich zuviel vorgenommen hat und dies auf Biegen und Brechen zu Ende führen will, dann sagt sein Kopf, dass es nun reicht. Er denkt wieder an die Zukunft, schmiedet Pläne, was er vielleicht nächstes Jahr langsam angehen könnte, wenn es so weitergeht wie bisher. Natürlich sind auch diese positiven Phasen immer wieder unterbrochen von völlig verzweifelten oder wütenden Tagen. Darüber, dass er nicht so kann wie er gern möchte. Er will die kleinen Fortschritte dann nicht sehen, stellt alles in Frage, möchte alles Hinschmeißen. Doch zu guterletzt überwiegt das Gefühl, eigenlich geht es mir wirklich schon besser, auch wenn es kaum wahrnehmbar ist. Er sagt, dass die Schmerzen (bis auf wenige Außnahmetage) nicht mehr die Intensität von früher haben. Endlich kein Übergeben mehr aufgrund der starken Schmerzen !!!! Wenn da nur nicht diese Wetterwechsel wären !!! Die setzen dann doch zeitweise wieder alles außer Kraft, jedoch nur zeitweise! Hat sich die Wetterlage eingependelt, kehrt der normale Gua-Zustand wieder ein, also, zwar immer noch starke Schmerzen, aber solche, mit denen man umgehen kann. Nach wie vor sind die Wochenenden eher das Ende der wöchentlichen Fahnenstange, jedoch auch nicht mehr so ausgeprägt schlecht, wie noch vor ein paar Wochen. Soll heißen, die Schlafpausen haben sich reduziert. Hat er sonst 4 Stunden am Stück geschlafen, um wieder geradeaus schauen zu können, sind es jetzt nur noch 2 Stunden oder manchmal reicht auch schon eine Stunde!!
    Neuerdings allerdings treten im Gesicht vermehrt entzündete Pickel auf, die richtig groß und schmerzhaft sind und ewig lange brauchen, bis sie wieder weg sind. Willkommen zurück in der Pupertät mit 53 !!

    Also, für mich sind das r i i i e s e n Fortschritte !

    Liebe Grüße an Euch alle und, haltet durch, es lohnt sich wirklich!

    Börgi

  • Hallo Boergi

    Auch ich mache die Guaitherapie gerade 4 Monate,natürlich kann man noch
    keine riesigen Fortschritte sehen,aber auch ganz kleine sind schon toll.
    Dein Mann hat die Krankheit auch schon sehr lange,und es ist wunderbar

    wie du ihn unterstützt.Auch meine Freunde verschwanden so nach und nach
    immer mehr,dann waren es eben die falschen.Mein Mann geht mit mir auch
    den Weg gemeinsam,allen Miesmachern zum Trotz.Jeden Tag ein Stückchen
    nach vorne,wenn es auch manchmal schwerfällt.

    Liebe Grüsse von Birgit

    Guaifenesin seit 5.6.2008, 66 Jahre z. Zeit 1800 mg Langzeitguai 600 mg Kurzzeitguai
    liberale Diät, da sie sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirkt.

  • Hallo Boergi
    Dei Mann leidet sehr stark unter Fibro und auch unter der Ausschwemmung.Mach ihm weiterhin Mut,ich kann mir vorstellen das dies sehr belastend gerade für dich ist,wenn dein Mann dich nicht verliert,hat er alles was er braucht.Dieses Unverständniss erfahren wir alle und wären wir nicht betroffen-vielleicht würden wir auch so reagieren-
    Ich nehme Guai seit 2Monaten und ich habe erhebliche Ausschwemmungen,aber auch sehr gute Tage-diese Erkrankung ist sehr vielfältig.Sag deinem Mann ganz liebe Grüße und er soll durchhalten,dann kanns nur besser werden.