Diskussion zum Buch "Fluch der Kindheit"

  • Hallo Judith Dagota,

    habe am Donnerstag mit deinem Buch angefangen und bin bereits bei der Hälfte angekommen. Als Betroffene und ehrlich gesagt benutz ich hier wirklich lieber das Wort " Überlebende" ( deshalb weil wir alle noch den Mut haben dem Leben ins Auge zu schauen) möchte ich dir für deinen Mut gratulieren. Ich finde es ausgesprochen mutig, dass du in deinem Buch eine Tatsache ansprichst die in vielen von uns das Gefühl "schuld zu sein" verstärkt hat und viele daran hindert überhaupt über ihr Erleben zu sprechen. Ich weiss von Leidensgenossinnen das sie sich selber sagen," wenn ich etwas dabei empfunden habe, dann kann es ja nicht so schlimm sein, dann habe ich es vielleicht sogar herausgefordert." Nein verdammt, natürlich erlebt ein missbrauchtes Kind, wenn sein Geschlecht manipuliert wird einen Orgasmus. Aber das heisst noch lange nicht das es diesen gewollt hat!! Und es heisst noch lange nicht, das es versteht was da geschieht. Und deshalb danke für denien Mut dies anzusprechen. Mir ist während des Lesens noch etwas bewusst geworden. Und dies ist etwas was in einem Fachbuch, selbst wenn es noch so gut ist, nicht bewirkt werden kann. Es kann deshalb nicht bewirkt werden, weil die Autoren in der Regel aus Beobachtungen und aus Untersuchungen beschreiben und nicht aus dem hautnahen Erleben heraus. Durch die Art wie du dein Erlebtes beschreibst, durch deine Gefühle die dort mitschwingen, baut jemand der genau weiss was du dort beschreibst Gefühle der Wut auf. Mir ging es zumindestens so, ich war und wurde immer wütender auf deinen Bruder. Und plötzlich wurde mir bewusst, das ich durch diese Wut, meine Wut auf meine Täter viel einfacher zulassen konnte. Ich konnte sie beim Lesen auf deinen Bruder übertragen, aber dennoch spüren, das es "meine" ureigenste Wut ist. Ich denke du verstehst was ich dir damit sagen will. Mr ist dabei klar geworden, das somit Bücher von Betroffenen nicht nur Therapie für den Autor sein kann, sondern auch Therapie für andere Betroffene. Denn ich glaube das es vielen von uns schwer fällt die Wut auf den Täter zuzulassen. Liebe Grüße Hexe s27
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    Hallo Judith, Hallo Hexe,
    ich frage mich, ob ich als ein "Mann" überhaupt die Berechtigung habe, mich zu diesem Thema zu äussern. Wenn ich höre und lese, was Euch widerfahren ist, erfüllt es mich mit Scham, dass in den meisten Fällen leider Menschen meines Geschlechts zu so etwas fähig sind. Bedauerlich ist auch die Zunahme dieser Übergriffe in der heutigen Zeit. Ich kann Hexe nur beipflichten, auch als ein nicht Betroffener, ist mir beim Lesen der ersten Seiten bereits aufgefallen, dass hier eine Insiderin am Werke war. Wird es einige wachrütteln? Das Buch werde ich nächste Woche mit in den Urlaub nehmen, um es dort in Ruhe fertig zu lesen. Noch einmal alles Liebe und Gute Hippie
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    Hallo lieber Hippie,
    :s02 nein, ich kann mich Deinem Bericht nicht anschließen. Ganz im Gegenteil, ich finde es sehr gut, dass Du als MAnn ebenfalls dieses Buch liest. s27 Denn wie Judith Dagota ja in ihrem Buch auch zum Ausdruck brachte, hatte sie doch zunächst sehr auf die Stärke und Geborgenheit zu ihrem Bruder gebaut. ( und als Wunsch bestand ja dieser Gedanke während der gesamten Kindheit, ja sogar darüber hinaus ) Und dadurch entstehen ja sicher auch die schlimmsten psychischen Konflikte, dem ein Kind nicht gewachsen ist. Ich weiß, dass Judith Dagota auch alle männlichen Leser mit ihrem Erleben wachrütteln will. Ich sehe es eher so, dass man durch so ein dargelegtes Schicksal besonders als Mann erkennt, welche verheerenden Auswirkungen diese sexuellen Übergriffe hervorrufen. Und das man als das stärkere Geschlecht eben nicht wegsehen oder bagatellisieren soll. Je mehr Erwachsene sich wachsam verhalten, um so weniger Perversen wird es gelingen, weitere Opfer zu finden. Übrigens sind die Opfer ja sowohl Mädchen als auch Jungen. Ich wünsche Dir einen schönen erholsamen Urlaub und bleib' uns auch weiterhin erhalten o06 Tschüssiiiiiiiiiiiiiiii JudithD o03

  • Hallo liebe Hexe, s15

    ich danke Dir sehr für Deinen Bericht. Glaube mir, auch ich habe mich sehr! schwer getan, die Geschehnisse in solcher Offenheit darzustellen. Aber mir war klar, dass ich wirklich betroffene und schwer traumatisierte Menschen nur dann ansprechen und bei Ihnen etwas bewegen kann, wenn sie meine eigene große Ehrlichkeit spüren. Natürlich lesen das Buch auch andere Menschen. Und das hat mich dann auch bewogen, meine Lebensgeschichte unter einem Pseudonym herauszugeben. Ich möchte nicht, dass man auf meine Familie mit dem Finger zeigt. Bei mir persönlich würde ich dies überwinden können, denn mir ist um vieles wichtiger, anderen Betroffenen zu helfen. Es gibt schon viele " Überlebende", die den gleichen Mut wie ich aufbringen, aber leider gibt es noch viel mehr Betroffene, die sich Jahrzehnte lang nicht gestatten, das Geschehene als ihre eigene Lebenserfahrung zu akzeptieren. Schwere psychische und körperliche Krankheiten sind die Folgen. Und auch aus einem weiteren wichtigen Grund habe ich das Buch veröffentlichen lassen: Familienangehörige, Freunde und Menschen, die mit Betroffenen in Kontakt kommen, ermessen meist gar nicht, was es heißt, mißbraucht worden zu sein. Und selbst ich hätte nie vermutet, dass ich noch mit 60 Jahren so extrem unter diesen Kindheitserfahrungen zu leiden habe. Aber wie kann man erwarten, dass Mitmenschen missbrauchte Kinder und Erwachsene verstehen. Ihre Gedankengänge können nicht diegleichen, wie die der Opfer sein. Deshalb versuchte ich, auch wenn es überaus schmerzlich war, mein Leben in seiner Gesamtheit zu reproduzieren, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, gefühlsmäßig an meinem Erleben teilzuhaben. Liebe Hexe, gestatte mir, dass ich Deine weiteren sehr interessanten Gedanken später noch aufgreife, denn auch jetzt merke ich eine starke Gefühlsregung in mir, und darf als Fibro auch dies einfach nicht übertreiben.

    Liebe Grüße und einen angenehmen Abend wünsche ich allen Lesern Judith Dagota

  • RE: Fragen und Antworten zum Buch

    Hallo liebe Hexe und alle weiteren Leser,

    :wave s19 Du schriebst in einem anderen Bericht, dass Dir beim Lesen des Buches" Fluch..." war, als ob es von Dir selbst berichten würde. Ich denke, so wird es vielen Lesern gehen. Um sich mit dem Buch zu identifizieren, muss man kein Missbrauchsopfer sein. Viele genannten Reaktionen im Elternhaus werden sich bei Euch sicher ähnlich zugetragen haben. Auch häufige Erkenntnisse, die innerhalb einer partnerschaftlichen Beziehung auftreten, werden bei einigen Lesern Erinnerungen und auch Denkprozesse in Bewegung setzen. Also eigentlich alles Dinge, die man zum miteinander Diskutieren benutzen könnte. Und so nutzt das Buch wie es Hexe ja bereits erwähnte, durchaus nicht nur dem Autor, sondern gibt auch dem Leser viele Denkanstöße, was in seinem Leben vielleicht besser zu bewältigen wäre. Und das einfach aus dem einen Grund, um sich gesundheitlich fitter zu fühlen.

    Liebe Grüße o04 Eure Isabell :s02

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    Hallo liebe Dagota,

    sitze etwas betroffen vor dem PC und hoffe das meine Worte dich nicht allzu sehr aufgewühlt haben. Liebe Grüße Hexe :(

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    Hallo liebe Hexe und alle Leser,

    heute möchte ich auf Deinen Bericht von oben weiter antworten. Das Schuldgefühl und die daraus erwachsenden Probleme möchte ich jedoch zunächst noch ausklammern. Es ist einfach sehr schwer, darüber zu sprechen. Deshalb habe ich einen der betreffenden Texstellen als 2. Leseprobe unter der entsprechenden Thematik eingestellt. So kann sich der Leser besser vorstellen, woraus dieses Schuldgefühl erwachsen ist, worüber wir sicher auch einmal diskutieren werden. Ich möchte nun zu Deinem 2. wichtigen Punkt kommen, den Hass auf den Täter. Es stimmt, viele Betroffene können aus Schuldgefühl heraus diesen für die Verarbeitung ja sehr wichtigen Schuldfaktor nicht bei sich selbst zulassen. Bei mir war es jahrelang so, dass ich eigentlich viel mehr Trauer empfand, dass mein Bruder mit mir so etwas tat, als Hass auf ihn. Noch im Jahre 2001 war meine Psychotherapeutin bei meiner letzten stationären Behandlung der Meinung, die Gefühle, die ich für meinen Bruder hege, könnte man als Hass-Liebe bezeichnen. Natürlich ist im Laufe der Jahre auch Verachtung auf ihn dazu gekommen, aber im noch stärkeren Maße beschäftigte mich wieder und wieder mein Unverständnis dafür, dass er mir, seiner kleinen Schwester so viel Leid zufügte. Ich denke, das hängt damit zusammen, dass nur der Leser den nötigen Abstand zu den geschilderten Problemen hat. Ganz sicher wirkt sich das dann auch günstig für die Verarbeitung des Lesers Problem aus. Auch er hat jetzt den nötigen Abstand zur Tatdie ihn betraf. Doch zur Zeit des Geschehens war ich ein kleines Mädchen, hatte plötzlich keine Bezugsperson mehr. Und ohne Bezugsperson kann niemand , ohne großen psychischen Schaden zu nehmen aufwachsen. Und daraus ergeben sich ja dann besonders bei Missbrauchshandlungen innerhalb der Familie die Abhängigkeit des Opfers zum Täter. Und diese extreme Belastung durch den Zwiespalt der Gefühle macht ja auch die wirklich schwer krankmachende Situation aus. Hinzu kommt natürlich auch der über Jahre währende Zeitfaktor des belastenden Zwiespaltes. Wichtig ist mir auch, zu erwähnen, dass man schon allein die psychische Komponente als krankmachend beachten sollte. Natürlich sind bei Weitem nicht alle Fibros sexuell missbraucht worden. Aber psychischer Missbrauch, der oft der Öffentlichkeit, ja selbst den betroffenen Personen verborgen bleibt, kann, wenn er lange und stark genug auf das heranwachsende Menschkind einwirkt, ebenfalls Auslöser von Krankheiten wie die Fibromyalgie sein. Liebe Hexe, ich wünsche Dir einen schmerzarmen Sonntag. Es wäre sehr schön, wenn unsere Gespräche auch dazu beitrügen, dass Du Deine Probleme ohne in große Krisen zu geraten, lösen kannst

    . o09 Judith Dagota

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    Hallo liebe Hexe,

    o03 nein, es ist in Ordnung so. Es ist aber gut, zum Nachdenken gebracht zu werden. Mir tut es gut, mit Dir zu reden. Morgen wird noch ein Thema dazu im Chatbereich eröffnet. Dort können wir dann auch reden, ohne dass " nur mal eben so Leser" dort reingucken können. Ich hoffe sehr, es geht Dir wieder besser. knuddel.

    Liebe Grüße und tschüssiiiiiiiiiiiii J :s04udith Dagota

  • Liebe Mitglieder, liebe Gäste,

    das Buch " Fluch der Kindheit" habe ich besonders einer Personengruppe gewidmet, den Betroffenen. Aber nicht nur für diese, nein auch für Angehörige und Freunde von Opfern und ganz besonders auch für all jene, die warmherzig und menschlich sind und durch ihre Aufmerksamkeit solche schlimmen Lebenserfahrungen zukünftig Gefährdeter verhindern helfen können. Euch alle bitte ich im Namen der Menschlichkeit: Lasst uns nicht im Stich! Beschützt die noch frohen Kinderseelen durch Eure Aufmerksamkeit. Wir danken Euch für Eure Kraft und für Euren Mut! Judith Dagota / Überlebende Geschrieben für Euch Die Ihr im Verborgenen leidet, Für Euch: Die Ihr Euch schuldig fühlt - Obwohl Ihr unschuldig seid. Für Euch: Die Ihr diese sinnlose Schuld Durch`s Leben schleppt Und nicht fähig seid - Sie ganz und für immer loszulassen.

    Ich habe mich sehr! schwer getan, die Geschehnisse in solcher Offenheit darzustellen. Aber mir war klar, dass ich wirklich betroffene und schwer traumatisierte Menschen nur dann ansprechen und bei Ihnen etwas bewegen kann, wenn sie meine eigene große Ehrlichkeit spüren. Natürlich lesen das Buch auch andere Menschen. Und das hat mich dann auch bewogen, meine Lebensgeschichte unter einem Pseudonym herauszugeben. Ich möchte nicht, dass man auf meine Familie mit dem Finger zeigt. Bei mir persönlich würde ich dies überwinden können, denn mir ist um vieles wichtiger, anderen Betroffenen zu helfen. Es gibt schon viele " Überlebende", die den gleichen Mut wie ich aufbringen, aber leider gibt es noch viel mehr Betroffene, die sich Jahrzehnte lang nicht gestatten, das Geschehene als ihre eigene Lebenserfahrung zu akzeptieren. Schwere psychische und körperliche Krankheiten sind die Folgen. Und auch aus einem weiteren wichtigen Grund habe ich das Buch veröffentlichen lassen: Familienangehörige, Freunde und Menschen, die mit Betroffenen in Kontakt kommen, ermessen meist gar nicht, was es heißt, mißbraucht worden zu sein. Und selbst ich hätte nie vermutet, dass ich noch mit 60 Jahren so extrem unter diesen Kindheitserfahrungen zu leiden habe. Aber wie kann man erwarten, dass Mitmenschen missbrauchte Kinder und Erwachsene verstehen. Ihre Gedankengänge können nicht diegleichen, wie die der Opfer sein. Deshalb versuchte ich, auch wenn es überaus schmerzlich war, mein Leben in seiner Gesamtheit zu reproduzieren, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, gefühlsmäßig an meinem Erleben teilzuhaben. Liebe Hexe, gestatte mir, dass ich Deine weiteren sehr interessanten Gedanken später noch aufgreife, denn auch jetzt merke ich eine starke Gefühlsregung in mir, und darf als Fibro auch dies einfach nicht übertreiben. Liebe Grüße und einen angenehmen Abend wünsche ich allen Lesern Judith Dagota

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    Liebe Judith, Ich freue mich schon sehr das Buch in meinen Händen zu haben!!! Freu mich!!! Ja das mit der Schuld wird woh auch bei mir immer sobleiben, aber wir/ich haben es ja auch nie anderes gelernt! Als sich immer Schuldig zu fühlen.................. Und den Schmerz ganz tief in der Seele wird immer bleiben!!!! Man möchte ihn ganz laut heraus schreien, und bleibt Stum!!

    das WeinendeHerz s18 s18 ;(

  • Hallo Judith,

    ich habe nunmehr Dein Buch komplett gelesen und bin ehrlich gesagt sehr bewegt. Auch wenn ich, zumindest im sexuellen Bereich, nicht zu den Missbrauchsopfern zähle, konnte ich mein eigenes Erleben und Denken in einzelnen Passagen gut erkennen.   Aber ich glaube, Du möchtest nicht, dass ich Dich hier nur kritiklos mit Anerkennung beweihräuchere. Für mein persönliches Empfinden erfolgt eine zu umfangreiche Erzählung aus Deinem familiären Umfeld, auch wenn mir klar ist, dass Du damit eine Verarbeitung Deiner Erlebnisse vorgenommen hast. Ansonsten kann ich nur sagen: Top!!!!   Ich hoffe, Du nimmst mir diese kleine Kritik nicht übel, denn ich bewundere Deine Einstellung und den Mut. Im Übrigen habe ich bereits im Bauer-Forum bemerkt was in Dir steckt und kann nun auch Deine damaligen Äußerungen zu meinen Statements besser einordnen.   Ich würde mich wirklich sehr freuen, Dich und Deine Familie einmal auf einer meiner Durchreisen zur Ostsee kennen zu lernen. Dies geht aber wegen meiner Katzenallergie nur außerhalb des Wohnbereichs auf Eurer Terrasse mit Elbblick. grins   

    Sonnige Grüsse aus Giessen sendet der   Hippie s16

  • s14

    Hallo Hippie,

    ich habe mich sehr gefreut, dass Du Dich hier zum Buch geäußert hast. Wie gut, dass nicht nur Gutes von Dir aufgezählt wurde, grins. Sonst würde Deine Meinung - zumindest bei manchen Lesern - eher fragwürdig erscheinen. Wenn Dich das Ganze bewegt hat und auch Du Dich teilweise wiedergefunden hast, so ist mir das, was ich damit erreichen wollte, doch ganz gut gelungen. Auch ich fand einige Passagen, in denen sich nichts Besonderes ereignete, etwas anstrengend. Doch ich habe ja eine Lebensgeschichte dargestellt und da gehört nun mal das nähere Umfeld mit dazu. Und vielleicht finden sich ja manche Leser gerade an diesen Stellen wieder. Denn gerade die Thematik "Lebensgeschichten" wird ganz sicher sehr unterschiedliche Empfindungen und gedankliche Prozesse bei den Lesern hervorrufen. Also nochmals ganz herzlichen Dank o03 für Deine kritikvollen :s04 Erläuterungen.
    Liebe Grüße Judith Dagota o06

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    Hallo Judith D.

    wieviel dein Buch in mir bewirkt hat, u.a das ich ein gemeinsames Symptom entdeckt habe, mit dem ich bisher dachte alleine zu sein, habe ich dir ja bereits mitgeteilt. Tja, das leidige Thema Schuld. Werden wir dieses Gefühl wirklich immer mit uns rum tragen?? Sch........ich bin es so satt!!!!!!!!!!!!! Entschuldigt meinen Kraftausdruck, bin heute ziemlich down. ;( Das Vorstellungsgespräch war wie es aussieht eine Farce und die Einstellung einer anderen Bewerberin bereits im Vorfeld entschieden. Aber das gehört nicht hierhin.
    Liebe Grüße Hexe

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    Hallo liebe Hexe,

    nein, wir wollen das Schuldgefühl auch nicht noch den Rest unseres Lebens mit uns herumschleppen!! Und ich denke, zumindest wir drei sind schon ein gutes Stück des Weges gegangen, um die Schuldgefühle zumindest zeitweise völlig von uns fern zu halten. Ich denke, dass ist für Überlebende schon ein riesiger Schritt nach vorn o03. Das es mit Deiner Stelle nicht geklappt hat, ist ja echt doof, hatten es Dir so sehr gewünscht!!!!! Aber wie ich Dich kenne, gibst Du nun gerade nicht auf. Wir drücken Dir weiterhin die Daumen!! o02

    Es grüßen Judith Dagota und Deine Isabell o06l

  • o02 Niemand kann dich ohne dein Einverständnis dazu bringen, dich minderwertig zu fühlen! ( Eleanor Roosevelt) :s03 :wave :s03:wave

    Hallo Isabell,

    für einen Erwachsenen gesprochen stimme ich den Worten von Eleanor Roosvelt vollkommen zu. Zumindestens haben wir die Möglichkeit uns zu wehren oder daran zu arbeiten. Doch für ein Kind ist es schwierig sich ein gesundes Selbstwertgefühl zu bewahren wenn dort jemand ist, der ihm sowohl verbal als auch nonverbal immer wieder vermittelt dass man sich von ihm die Erfüllung anderer Werte wünscht. Leider schaut unsere Gesellschaft gerne weg, selbst wenn es eindeutig ist, das die Kinderseele von krankhaften Empfindungen und Verhaltensweisen der Eltern Schaden nimmt. Hier zählt leider auch selbst vor der Justiz, solange man den Schaden nicht mit blossem Auge sehen kann, wird wohl auch keiner da sein.

    Liebe Grüße Hexe

  • s02

    Liebe Mitglieder, liebe Gäste,

    ich habe gestern einen Brief bekommen, der mich doch sehr überrascht, ja erfreut hat. Eine Leserin meines Buches schrieb mir einen umfangreichen Brief, in welchem sie mir ihre Bemerkungen zum Buch darlegt. Ich würde diesen Text gern hier einstellen. Ich hoffe, Ihr seid damit einverstanden?
    Liebe Grüße Judith Dagota
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    Hallo Judith Dagota, aber klaro!!!!!!!!!!!! Liebe Grüße Hexe
    s16

  • s02

    Hallo liebe Mitglieder, liebe Gäste,

    da ich natürlich erst das Einverständnis der Briefschreiberin des folgenden Textes abwarten wollte, stelle ich die angekündigten Darlegungen erst heute hier ein. s28:
    Bemerkungen zum Buch: Fluch der Kindheit Von G. Witt Schon der Titel, Fluch der Kindheit, hat in mir die schlimmsten Vorstellungen hervorgerufen. Beim Lesen der Zeilen merkte ich schon bald, dass mich das Buch sehr bewegen und erregen wird. Mit Interesse und Aufmerksamkeit verfolgte ich dann das Leben der kleinen Jette. Weil ich auch eine sehr mitfühlende Person bin und mich gut in Kinderseelen hineindenken kann ( die Schreiberin ist Kindergärtnerin), wenn wehrlosen Kindern so viel Unrecht geschieht, dann macht mich das schon sehr betroffen und fassungslos. Ich denke, dieses Buch ist ein gutes Handbuch für Betroffene, die Hilfe suchen und die auch bereit sind den Kampf aufzunehmen. Nur wenn ein starker Wille vorhanden ist, so wie bei Judith, kann die Traurigkeit und die Tragödie überwunden und besiegt werden. Ich hätte es gern gesehen, wenn Judith sich schon in frühester Kindheit der Mutter anvertraut hätte. Man muss reden und immer wieder reden und den Kontakt zu einer Vertrauensperson suchen. Doch Kinder können nicht wie Erwachsene fühlen und denken. Doch Scham und Furcht siegten stets und Judith zog sich ja immer mehr in ihr Schneckenhaus zurück. Nicht immer suchte sie Kontakt zu anderen Kindern. Sie wollte allein sein. So begann ja die schleichende Krankheit. Die Seele leidet - und das über Jahrzehnte. Wie groß muss die Liebe des Mannes zu seiner Judith gewesen sein, der so viel Verständnis, Rücksicht und auch sehr viel Geduld aufbrachte, denn Judith war ja ihr ganzes Leben lang nur krank. Schmerzen erdulden und nicht helfen können - das geht schon an die Grenze aller Betroffenen. Judith hat, so denke ich, viel zu spät einen ganz entscheidenden und den einzig wichtigen Schritt vollzogen, nämlich sich alles von der Seele zu schreiben. Das brachte letztendlich ja auch die Befreiung und endlich die Erlösung aller körperlicher und seelischer Qualen. Mit Respekt bewundere ich Judith wie sie trotz allem ihr Leben so meisterhaft gestaltet hat und das unter all den fast täglichen Schmerzen. Noch hatte sie aber nicht die Kraft, die Last auf ihrer Seele abzuschütteln. Sie zeigte sich immer mutig und war stets bereit, jede ihr bietende Hilfe, ein Gespräch oder eine Therapie anzunehmen. Warum hat Judith nicht früher mit dem Schreiben angefangen? Diese Frage stelle ich mir immer wieder. Vielleicht wäre sie dann befreiter, fröhlicher und optimistischer durchs Leben gegangen und hätte nicht diese Seelenqualen erdulden müssen mit all den unliebsamen Nebenwirkungen. Judith traute sich nicht, dem Bruder, der ihre Wehrlosigkeit ausnutzte, sich entgegenzustellen und ihren Hass zu zeigen. Still ertrug sie alle Demütigungen und litt sehr oft Höllenqualen. Ihr Selbstwertgefühl, das Aufkommen von Angst, Schuld, Minderwertigkeitskomplexen, sowie das depressive Verstimmtsein kommen sehr ins Schwanken. Hilflosigkeit und Haltverlust machen sich breit. Eine Auswegslosigkeit sieht Judith darin, dass sie sich mit Selbstmordgedanken befasst und diese auch in die Tat umsetzt. Sie befand sich oft in seelischer Not und fühlte sich überlastet, zermürbt, verbraucht und betrogen. Sie sah einfach keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Der geliebten Mutter wollte und konnte sie sich nicht anvertrauen. Doch die Verhaltensweise, die ihre kleine Jette plötzlich aufwies, wurden als alterstypisch abgetan. Genau in diesem Augenblick hätte Judith der Mutter alles erzählen müssen. Doch genau das konnte ich ja nicht, denn ich bekam ja immer nur zu hören: DU BIST SCHULD, so dass ich dies schließlich auch selbst glaubte, mich unerträglich schämte und der Mutti nicht noch mehr wehtun wollte. Das Schuldgefühl wurde in mir so stark geprägt, dass ich selbst heute, nach über 50 Jahren, bei allen negativ verlaufenden Dingen zuerst bei mir selbst die Schuld suche Der tiefgreifende Wandel in Judith begann mit dem Tod des Bruders. Der Judith wünsche ich alles Glück dieser Welt und ich bin froh darüber, dass sie die Chance, die ihr das Leben bot, genutzt und auch die Anforderung angenommen hat. So kann sie all die Schönheiten, die eben dieses Leben allen bietet, so richtig wahrnehmen und mit allen Sinnen genießen. Auf das Glück vertrauen, immer ein fröhliches Lied auf den Lippen, stets das Leben annehmen und sich auch dem Leben stellen, denn es sind ja oft die kleinen Glücksmomente, die unser Herz mit Wärme erfüllen. G. Witt

    Hallo Judith Dagota, :wave s27

    ist es nicht schön solch einen positiven Brief auf ein, dein , Buch zu bekommen. Ich finde es toll! Denn es zeigt, das du alle angesprochen hast. Nicht nur die Betroffenen sondern auch die, die nicht direkt betroffen sind, die sich die Wärme und das Mitgefühl für Menschen aus ihrem näheren oder auch weiteren Umfeld im Herzen bewahrt haben. Solch eine Reaktion erhalten zu haben sollte dich stolz und glücklich machen und macht uns allen darüber hinaus erneuerten Mut an das Gute im Menschen zu glauben. Naja so ganz Unrecht hatte ja Carl Rogers mit seinem "Humanistischen Menschenbild" nicht. Jetzt hoffen wir nur noch, dass die bei amazon in die Puschen kommen grins. Es gibt bereits Leute die eine illusionäre Verkennung haben und ihren Text dort abgedruckt sehen kicher. :s01 Sorry kleiner Insiderwitz kicher. Die Hexe hat heute zu lange im Wald an den Kräutern rumgeschnüffelt.

    :s03 Allen eine Gute Nacht s32Hexe

  • s02 s02

    Hallo liebe Mitglieder, liebe Gäste,

    ich möchte Euch hiermit auf eine Seite aufmerksam machen, in der mein Buch "Fluch....." neben anderen Büchern mit entsprechender Thematik vorgestellt wird. Diese Seite gibt neben den Buchangeboten sehr umfangreiche und konkrete Hinweise zur Thematik: Missbrauchsopfer haben lebenslänglich. Es sind Informationen, die mithelfen, dass die Bevölkerung über Kindesmissbrauch und seine entsetzlichen Folgen endlich aufgeklärter wird. Hier der entsprechende Link: http://www.missbrauch-opfer.info/main.asp?IDS=66 Tschüssiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Eure Judith D.

  • Hallo Hippie,

    ich habe mich sehr gefreut, dass Du Dich hier zum Buch geäußert hast. Wie gut, dass nicht nur Gutes von Dir aufgezählt wurde, grins. Sonst würde Deine Meinung - zumindest bei manchen Lesern - eher fragwürdig erscheinen. Wenn Dich das Ganze bewegt hat und auch Du Dich teilweise wiedergefunden hast, so ist mir das, was ich damit erreichen wollte, doch ganz gut gelungen. Auch ich fand einige Passagen, in denen sich nichts Besonderes ereignete, etwas anstrengend. Doch ich habe ja eine Lebensgeschichte dargestellt und da gehört nun mal das nähere Umfeld mit dazu. Und vielleicht finden sich ja manche Leser gerade an diesen Stellen wieder. Denn gerade die Thematik "Lebensgeschichten" wird ganz sicher sehr unterschiedliche Empfindungen und gedankliche Prozesse bei den Lesern hervorrufen. Also nochmals ganz herzlichen Dank o03 für Deine kritikvollen :s04 Erläuterungen.

    Liebe Grüße Judith Dagota o06

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    Hallo Judith D.

    wieviel dein Buch in mir bewirkt hat, u.a das ich ein gemeinsames Symptom entdeckt habe, mit dem ich bisher dachte alleine zu sein, habe ich dir ja bereits mitgeteilt. Tja, das leidige Thema Schuld. Werden wir dieses Gefühl wirklich immer mit uns rum tragen?? Sch........ich bin es so satt!!!!!!!!!!!!! Entschuldigt meinen Kraftausdruck, bin heute ziemlich down. ;( Das Vorstellungsgespräch war wie es aussieht eine Farce und die Einstellung einer anderen Bewerberin bereits im Vorfeld entschieden. Aber das gehört nicht hierhin.

    Liebe Grüße Hexe

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    Hallo liebe Hexe,

    nein, wir wollen das Schuldgefühl auch nicht noch den Rest unseres Lebens mit uns herumschleppen!! Und ich denke, zumindest wir drei sind schon ein gutes Stück des Weges gegangen, um die Schuldgefühle zumindest zeitweise völlig von uns fern zu halten. Ich denke, dass ist für Überlebende schon ein riesiger Schritt nach vorn o03. Das es mit Deiner Stelle nicht geklappt hat, ist ja echt doof, hatten es Dir so sehr gewünscht!!!!! Aber wie ich Dich kenne, gibst Du nun gerade nicht auf. Wir drücken Dir weiterhin die Daumen!! o02

    Es grüßen Judith Dagota und Deine Isabell o06l

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    o02 Niemand kann dich ohne dein Einverständnis dazu bringen, dich minderwertig zu fühlen! ( Eleanor Roosevelt) :s03 :wave :s03:wave

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    Hallo Isabell,

    für einen Erwachsenen gesprochen stimme ich den Worten von Eleanor Roosvelt vollkommen zu. Zumindestens haben wir die Möglichkeit uns zu wehren oder daran zu arbeiten. Doch für ein Kind ist es schwierig sich ein gesundes Selbstwertgefühl zu bewahren wenn dort jemand ist, der ihm sowohl verbal als auch nonverbal immer wieder vermittelt das man sich von ihm die Erfüllung anderer Werte wünscht. Leider schaut unsere Gesellschaft gerne weg, selbst wenn es eindeutig ist, das die Kinderseele von krankhaften Empfindungen und Verhaltensweisen der Eltern Schaden nimmt. Hier zählt leider auch selbst vor der Justiz, solange man den Schaden nicht mit blossem Auge sehen kann, wird wohl auch keiner da sein.

    Liebe Grüße Hexe

  • Hallo liebe Mitglieder, liebe Gäste,

    ich möchte Euch hiermit auf eine Seite aufmerksam machen, in der mein Buch "Fluch....." neben anderen Büchern mit entsprechender Thematik vorgestellt wird. Diese Seite gibt neben den Buchangeboten sehr umfangreiche und konkrete Hinweise zur Thematik: Missbrauchsopfer haben lebenslänglich. Es sind Informationen, die mithelfen, dass die Bevölkerung über Kindesmissbrauch und seine entsetzlichen Folgen endlich aufgeklärter wird. Hier der entsprechende Link: http://www.missbrauch-opfer.info/main.asp?IDS=66 Tschüssiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Eure Judith D.

  • Zitat

    Original von Isabell

    Hallo liebe Hexe und alle weiteren Leser, :wave s19 Du schriebst in einem anderen Bericht, dass Dir beim Lesen des Buches" Fluch der Kindheit" war, als ob es von Dir selbst berichten würde. Ich denke, so wird es vielen Lesern gehen. Um sich mit dem Buch zu identifizieren, muss man kein Missbrauchsopfer sein. Viele genannten Reaktionen im Elternhaus werden sich bei Euch sicher ähnlich zugetragen haben. Auch häufige Erkenntnisse, die innerhalb einer partnerschaftlichen Beziehung auftreten, werden bei einigen Lesern Erinnerungen und auch Denkprozesse in Bewegung setzen. Also eigentlich alles Dinge, die man zum miteinander Diskutieren benutzen könnte. Und so nutzt das Buch wie es Hexe ja bereits erwähnte, durchaus nicht nur dem Autor, sondern gibt auch dem Leser viele Denkanstöße, was in seinem Leben vielleicht besser zu bewältigen wäre. Und das einfach aus dem einen Grund, um sich gesundheitlich fitter zu fühlen. Liebe Grüße o04 Eure Isabell :s02

    Liebe Leser, ich habe hier den Bericht von mir noch einmal hervorgeholt. Silvia ging bei Ihrer Antwort darauf ein. Es wäre der Judith Dagota und mir eine große Hilfe, wenn auch Ihr Euch bei dieser Thematik einbringen würdet. Denn die meisten von Euch haben ja das Buch gelesen. Ich weiß, dass auch hier immer wieder Gäste reinschauen. Aber wenn sich da nichts tut, keine neuen Texte erscheinen, ist ein Ingange bringen dieses Bereiches unwahrscheinlich schwer. Also schaut mal bitte, ob Ihr dazu oder zu den anderen Themen etwas hinzufügen könnt s12

    Eure Isabell :s04