Antwort von Claudia Marek auf "moderate Umkehr"!

  • Antwort von Claudia Marek auf "moderate Umkehr"!

    Liebe Mitglieder, liebe Gäste,

    wir wurden innerhalb der letzten Wochen mehrmals gefragt, was denn nun richtig sei, ob man zu Beginn der Therapie erheblich stärkere Schmerzen bekommen müsse, um seine individuelle Dosis zu finden oder ob es ausreicht, wenn man sich nur etwas schlechter fühle und die Therapie also als MODERATE Umkehr durchführen würde. Diese Thematik ist genau die, welche in unserem Forum innerhalb der letzten 3 Jahre immer wieder zu erheblichen Streitfällen führte. Deshalb haben wir uns nun abermals mit Claudia Marek in Verbindung gesetzt, ihr diese derzeitige Problematik dargestellt und sie gebeten, uns ihre Meinung dazu mitzuteilen.
    Hier ihre Antwort, die wir gestern erhielten:


    " There are many interpretations out there of the protocol. Inventing phrases like "moderate reversion" is not something we find helpful. It's confusing to patients and to us.

    We prefer that people do the protocol as written. Meaning, you titrate up until you are clearing. At that point it is an individual decision as to whether or not you want to speed up the process by taking more guai.

    It's that simple.

    Claudia


    Hier die ins Deutsche übersetzte Antwort von Claudia.

    Zitatanfang: "Es sind mehrere Interpretationen des Protokolls im Umlauf. Die ausgedachte Formulierung „ moderate Umkehr „ ist nicht das, was wir als hilfreich empfinden. Es verwirrt die Patienten und uns. Wir bevorzugen es, dass die Patienten sich wie vorgegeben an das Protokoll halten. Das heißt, man muss die für sich exakte Dosis herausfinden, die dann die Ausschwemmung auslöst. Ab diesem Zeitpunkt ist es eine individuelle Entscheidung, ob man den Prozess der Ausschwemmung durch erhöhte Guaieinnahme beschleunigen möchte oder nicht.

    So einfach ist das.

    Claudia" Zitatende


    Wer Dr. Amands Guaifenesinprotokoll gewissenhaft gelesen hat, (also mehrfach, da die Fülle der Informationen schon bei Gesunden mit einem einmaligen Lesen kaum bewältigt werden kann), wird sich daran erinnern, dass er in seinen beiden Büchern schrieb, dass die Guaifenesintherapie NICHTS für Weicheier ist. Die Beschwerden sollen laut seiner Aussage "beträchtlich" schlechter werden. (2. Buch S. 149) Erst dann hätte man seine individuelle Dosis gefunden. Wenn man sich während der ersten Wochen nicht "beträchtlich" schlechter fühle, solle man die Anfangsdosis verdoppeln!

    Erst dann ist es eine individuelle Entscheidung, ob man durch eine erhöhte Guaifenesineinnahme den Prozess der Ausschwemmung beschleunigen möchte oder nicht. Er spricht dabei (noch) nicht von einer Überdosis, sondern davon, dass man also mit etwas mehr auch die Ausschwemmungszeit verkürzen könne.

    Die Ärztin Frau Frey erzählte uns persönlich, dass sie, nachdem sie bei ihrem ersten Besuch bei DR. Amand kartiert worden war, von ihm angehalten wurde, die Dosis zu erhöhen, was sie daraufhin auch tat. Sie klagte über erheblich stärkere Schmerzen. Die Beschwerden waren also nun beträchtlich stärker geworden und erst jetzt war sie bei ihrer individuellen Dosis angelangt.

    Wir haben rückblickend in unserem Forum immer wieder erlebt, dass es sich einige Mitglieder nicht zumuten wollten, sich bewusst stärkeren Schmerzen auszusetzen. Lieber wollten sie " für die Ausschwemmung eine etwas längere Zeit in Anspruch nehmen". Ich könnte euch hier an dieser Stelle einige unserer ehemaligen Mitglieder namentlich nennen, die keine Steigerung vornahmen, aber nach etwa 2 Jahren die Therapie beendeten, weil sie keinerlei Besserung MEHR erlebten.

    Dr. Amand schreibt in seinem Protokoll auch nicht davon, dass die Dosis grundsätzlich nur um 300 mg zu erhöhen sei. Auf der Seite 150 heißt es wörtlich in seinem Protokoll, Zitat: "Wenn Sie sich während der ersten Wochen nicht wesentlich schlechter fühlen, empfehlen wir, die Dosis zu verdoppeln auf zwei Mal täglich 600 mg oder insgesamt auf 1200 mg." Auch bei 400 mg Kapseln empfiehlt er insgesamt auf 1200 mg zu erhöhen.

    Ich bin der Meinung, dass es für einen Erfolg bis zur Schmerzfreiheit zwingend erforderlich ist, sich bei dieser Therapie an die konkreten Aussagen von Dr. Amand zu halten. Denn nur ER hat über Jahrzehnte entsprechende Erfahrungen sammeln können und besitzt das tiefgreifende fachliche Wissen dazu.

    Natürlich kann man JEDEN Text so interpretieren, dass er von der ursprünglichen Aussage ganz erheblich abweicht.[SIZE=16] Das Fatale daran ist jedoch, dass DANN die Therapie ihre Wirkung verliert. Allerdings wäre so eine Vorgehensweise für Gegner der Guaifenesintherapie der einfachste Weg, um ein flächendeckendes Verbreiten dieser Therapie zu verhindern.

    Deshalb werden wir in unserem Forum auch zukünftig immer wieder auf diese Gefahr hinweisen. Wie Claudia Marek schreibt: "Es sind mehrere Interpretationen des Protokolls im Umlauf." Indem man z. B. angebliche "andere Erfahrungen" als Dr. Amand macht und diese dann tröpfchenweise als die richtigen einfließen lässt - da es ja immer Ausnahmen gäbe - kommt es zu einem Abweichen vom Protokoll, welches besonders für Anfänger und Leute mit verstärktem Fibronebel schwer zu überblicken ist.

    Lieben Gruß s15

    Isabell