13. Wochen Guai

Hallo alle zusammen,

mittlerweile ist die 13. Woche Einnahme GUAI bei meinem Mann rum und die Ergebnisse sind alles andere als gut. Die vergangenen 2 Wochen waren eine reine Katastrophe. Schmerzen in seiner Schulter so stark wie vor Einnahme des Guais, fast bis zur Ohnmacht. Schmerzen in den Füßen, Zehen, Waden, Knien, Hüften, Kiefer, Finger, Handgelenken, Hoden, extrem starkes Schwitzen, Schwindelanfälle, Sehstörungen, kein richtiges Schlafen mehr wg. der großen Schmerzen, verstärkt wieder Fibronebel und rest-less-legs, sehr sehr sehr starkes Gereiztsein !!!, völlige Verzweiflung, körperliche und psychische Endzeitstimmung!! Kaum noch Kraft für irgendetwas. Er überlegt, die Arbeitszeit auf halbtags zu verkürzen, der Urlaub ist so gut wie aufgebraucht, nur wie reagiert der Arbeitgeber? Aber, volle 8 Stunden Arbeit ist einfach nicht mehr möglich, eigentlich ist der Tag um 11.00 Uhr schon vorbei. Es besteht keine Blockade, da eine minimale Erhöhung der Dosis am Morgen schon zu einem absoluten Zusammenbruch führte. Mittlerweile des Nachts plötzlich auftretende Waden- oder Fusskrämpfe. Hier versuche ich mit Schüssler Salzen gegen zu steuern. Ich vermute, durch das viele Schwitzen ist sein Mineralhaushalt völlig am Boden.
Ich mache mir sorgen, möchte helfen, aber ich bin zur Untätigkeit verdammt. Verdammt !!!

Aber wer weiß, vielleicht sieht es nächste Woche ja schon wieder ganz anders aus!

Euch allen alles Gute.

Liebe Grüße
Börgi

Hallo Ihr Lieben,

ich komme erst jetzt zur Antwort, da die vergangene Woche arbeitstechnisch leider sehr turbulent war und ich keine Chance hatte, eine Antwort zu schreiben. Daher jetzt etwas verspätet mein Dank für die lieben Antworten.
Ich hatte meinem Mann die Nummer von Dora Maier gleich ausgeliefert, aber wie das so ist mit den Männern.. ! Er hat sie nicht angerufen... .
Aber wenigstens mal für 2 Tage mit der Arbeit ausgesetzt
Mittlerweile geht es ihm wieder ein wenig besser, vielleicht helfen die Schüssler Salze ein wenig, ich habe die Dosis jetzt auch auf je 10 Tabletten erhöht. Zumindest scheinen die Waden- und Fußkrämpfe zurückzugehen, auch ist seine Stimmung um ein Vielfaches besser als noch vor einer Woche, was ja schon die halbe Miete ist. Die Schmerzen haben sich auf ein erträgliches Maß reduziert und betreffen nicht mehr alle Körperteile !! Festgestellt haben wir, dass es wohl wirklich von Bedeutung ist, dass man mehr Wasser täglich trinkt also sonst. Ein zu wenig an Flüssigkeit scheint sich insgesamt total negativ auszuwirken. Das mit den sauren Ausscheidungen kann er ebenfalls bestätigen, (jeder Toillettengang ist eine echte Herausforderung) aber ich selbst merke z.B. bei seinem vielen Schwitzen keinen sauren Geruch, eher neutral, was mich wundert, denn schwitzt man so stark nach dem Sport, verhält sich der Geruch ganz anders.. .
Weiterhin besteht eine ziemlich starke Erschöpfung, verbunden mit rötlichem schwitzigem Gesicht, nur der Bereich über der Oberlippe ist schneeweiß! Vor der Einnahme von Guai waren neben den Nasenflügeln monatelang zwei große rote Flecken, dies habe ich auch im Buch bei Dr. Amand gefunden und scheint typisch für Fibros zu sein. Nur mit der weißen Oberlippe kann ich so recht nichts anfangen. Ich habe nur mittlerweile gelernt, je weißer er an dieser Stelle wird, desto heftiger tobt der Kampf in ihm! Meißt ist er schon weiß, wenn er sich noch ganz gut fühlt und ich denke dann schon, oh, gott, gleich gehts los und peng, schon ist es so weit!
Der Kreislauf scheint sich stabilisiert zu haben, auch der Schwindel ist im Moment weg. Leider hat sich der Schlaf noch nicht wirklich verbessert, auch die rest-less-legs sind nach wie vor da.
Arbeitstechnisch sind wir noch nicht wirklich weiter, der Arbeitgeber akzeptiert nicht mehr, dass er Urlaub nimmt, wenn er eigentlich krank ist. Da man ihm aber nicht sagen kann, dass es mit 2 Wochen krankschreiben nicht repariert ist, müssen wir irgendwie so rummurksen. Aber eigentlich kommt jetzt wirklich nur noch der Versuch in Frage, beim Arzt eine Krankschreibung zu erwirken, um dem Körper eine Verschnaufpause zu gönnen, denn, es ist absolut richtig, wenn er irgendwann total danieder liegt, geht garnichts mehr und den Arbeitgeber interessiert es dann auch nicht, was man vorher alles versucht hat, um am Ball zu bleiben. (zur Erklärung, warum er sich so schwer tut: beim letzten Arbeitgeber wurde ihm während einer Krankschreibung gekündigt, die Kündigung wurde ihm zu Hause höchstselbst vom Chef überreicht, weil dieser der Meinung war, er simuliert..). Aber jetzt bin ich irgendwie "abgeschwiffen".
Also, wo war ich ? Ach ja, das Wetter scheint auch ein ganz immens wichtiger Faktor zu sein. Hier stellt sich seit letzter Woche der Sommer auf den Herbst um, jede Menge Tiefs überfliegen uns und dies wirkt sich ebenfalls absolut negativ aus. Der Fibro-Nebel beschränkt sich auf den Abend, er tritt meist zu dem Zeitpunkt auf, wo bei ihm das Ende der Fahnenstange erreicht ist und körperlich nix mehr geht.

Ihr Lieben, ich wünsche Euch beschwerdefreie und glückliche Tage.

Börgi

Eure Schilderungen lassen sich sehr gut auf meinen Mann übertragen. Der eigene Anspruch, ständig gute Leistung zu bringen, obwohl man überhaupt nicht mehr kann, führt zu immer neuen Krankheiten, weil der Körper dir sagen will, es geht nicht mehr, schalte endlich einen Gang runter. Bei meinem Mann hat dies vor ca. 5 Jahren zu einem epileptischen Anfall geführt, der glücklicherweise in der schwächsten Ausprägung aufgetreten ist.
Die Beendigung seines letzten Arbeitsverhältnisses wurde vorm Arbeitsgericht verhandelt, der Richter sagte damals, dass ihm in seiner beruflichen Laufbahn schon viel begegnet wäre, doch diese Art der Kündigung würde alles bislang dagewesene noch toppen. Hat leider nicht geholfen, das Arbeitsverhältnis wurde dann wegen "unüberbrückbarer Gegensätze" trotzdem aufgelöst. Übrig bleibt ein Mensch, der glaubt, auf gesamter Linie versagt zu haben und nichts mehr wert zu sein, geschlagen mit ständigen Schmerzen und allen möglichen anderen Krankheitsbildern, die sich niemand erklären, geschweige denn heilen oder lindern kann. Leider wußten wir damals noch nicht, dass er Fibro hat, dies hätte sicherlich einiges leichter gemacht.

Aber, was ganz wichtig ist. Seit mein Mann mit Guai angefangen hat, kommt langsam aber stetig ein Umdenkungsprozess in Gang!!
An dieser Stelle möchte ich Johanna noch für ihre schöne Beschreibung hinsichtlich ihrer "ureigenen Bedürfnisse" danken. Sie trifft den Nagel auf den Kopf und spricht meinem Mann aus der Seele. Er lernt nun auch endlich auf seine eigenen Gefühle bzw. auf seinen Körper zu hören, weg von den Schuldgefühlen, denn er hat sich diese Krankheit ja nicht ausgesucht. Wie sagt er so schön, "ich werde jetzt radikal, seit meinem 15. Lebensjahr quäle ich mich durchs Arbeits- und Privatleben, versuche allen gerecht zu werden, Leistung zu bringen, gut drauf zu sein, dies ist jetzt vorbei. Ich frage jetzt zunächst einmal mich und meinen Körper und funktioniere nach meinen Regeln und wenn ich dann z.B. nicht arbeiten kann, weil ich kurz vor'm Umkippen stehe, dann fahre ich nach Hause und lege mich ins Bett, weil das "Gesundwerden" wichtiger als alles andere ist.

Liebe Stefani, ich wünsche Dir und allen anderen Fibros wackeres Durchhalten.

Liebe Grüße aus dem herbstlich kühlen Bremen (aber die Sonne scheint !!)

Börgi

ich bin vor 23 Jahren aus Wuppertal in diese Stadt gezogen, seitdem lebe ich sehr, sehr gerne hier, "wo zum Glück immer ein frischer Wind weht", der dafür sorgt, dass es niemals richtig lange regnet, sondern ab und zu auch mal wieder die Sonne rausschaut. (Es könnte zwar manchmal wärmer sein..., aber man kann ja nicht alles haben).

Liebe Grüße
Börgi

Hallo Ursula,

ganz, ganz lieben Dank für diesen wichtigen Hinweis!! Seit gestern morgen hat mein Mann tatsächlich starken Durchfall, den er sich überhaupt nicht erklären konnte! Nun wissen wir warum.

Liebe Grüße
Börgi