Leseproben zum Buch "Fluch der Kindheit"

  • 2. Leseprobe aus dem Buch " Fluch der Kindheit"


    Da es mir sehr schwer fällt, auf den Bericht von Hexe näher einzugehen, der sich mit der Schuldhaftigkeit beim Misbrauch beschäftigt, hierzu stattdessen eine Lesprobe:

    ........... Mit diesem und einigen anderen heiteren Liedern empfingen Schulchor, Bürgermeister und weitere wichtige Persönlichkeiten das Prinzenpaar, als diese auf dem fünf Kilometer entfernten Bahnhof einem alten, klapprigen Bummelzug entstiegen. Seine Majestät geleitete die Prinzessin in eine prunktvolle Kutsche. Ein Schnalzen des Kutschers, und die festlich Empfangenen verschwanden den Blicken des Empfangskommitees. Dieses trollte sich auf Schusters Rappen eilends den Davonrollenden hinterdrein, wissend, dass diese von den euphorisch erregten Dörflern voller Ungeduld erwartet wurden. Bei ihrem Erscheinen würde sich der Rosenmontagsumzug in Bewegung setzen. Das mit viel Phantasie geschmückte Dorf, die teilnehmenden Fahrzeuge und natürlich alle Kostümierten würden dabei von einer Jury bewertet werden. Mit Spannung wurde die sich anschließende Preisverleihung erwartet. Trubel herrschte in diesen Tagen in dem kleinen Dörfchen, der sich weit über die Kreisgrenzen verbreitete. Im folgenden Jahr konnte der kleine Ort die vielen neugierigen Gäste gar nicht beherbergen. Doch ein Jahr später wurden sämtliche Veranstaltungen aus Gründen der Westpropaganda vom Staat verboten. Während Mutter, Vater und Tochter riesigen Spaß bei den verschiedensten Veranstaltungen in ihrem neuen Heimatort hatten, amüsierte sich der Bruder bei einem durch die Schüler der zwölften Klasse organisierten Schulkarneval. Wie es sich später zeigte, konnte er bei diesen Vergnügungen so viel " lernen", das wenige Wochen nach dem Trubel die Anwendung seiner " neuen Erfahrungen" bei der Schwester ausprobiert wurden. Infolge Kohlenmangels erhielten die Schulen im Bezirk die amtliche Weisung, den Unterricht verkürzt durchzuführen. So konnte der Bruder eines Tages schon einen früheren Abfahrtstermin für die Rückfahrt nutzen. Die Mutter war kurz nach dem Mittagessen zu einer guten Bekannten aufgebrochen, um sich bei einem leider viel zu selten stattfindenden Kaffeekränzchen zu erfreuen. Sie verabschiedete sich von der Tochter und ermahnte sie:" Achte auf den Kachelofen! Ich habe eben noch einmal etwas aufgelegt. Du brauchst ihn, wenn die Kohlen völlig rot glühend sind, nur zuzuschrauben. Aber auf keinen Fall früher, nicht dass er wieder zu wackeln beginnt und doch noch explodiert! Immer werden wir nicht so gut davonkommen wie beim letzten zu frühen Schließen!" Kaum war die Frau aus dem Haus, stürzte der Sohn - lauthals " Hunger, ich habe gewaltigen Hunger" schreiend - in das Wohnzimmer. Als er nur die kleine Schwester antraf, war die Enttäuschung seinem Gesicht abzulesen. Doch als Judith erklärte, wo die Mutter sei und dass sie erst kurz vor des Vaters Heimkehr zurückkäme, flog ein hämisches Grinsen über sein Gesicht. Genüsslich verzehrte er den Rest des aufgehobenen Mittagbrotes. Dann trat der Bursche zu seiner kleinen Schwester und fragte:" Du hast mich doch lieb, ja?" Auf das verwunderte Nicken der Kleinen fuhr er fort:" Ich werde dir heute mal zeigen, wie wir uns beim Karneval lieb gehabt haben." " Ja, das war sicher sehr lustig!" " Dann setze dich mal auf meinen Schoß!" Dabei setzte er sich auf einen Stuhl und und zog die neugierige Judith zu sich." So, zuerst musst du die Arme um meinen Hals legen und mit mir schmusen, wie du das früher immer mit Mutti gemacht hast." Das Kind rieb seine Wange an der des Jungen. " Und jetzt werde ich dich überall ganz vorsichtig kitzeln, aber ganz stillhalten, nicht bewegen!" Der Bruder ließ seine Hand über verschiedene Körperteile gleiten. Ab und an hörte man ein unterdrücktes Kichern und Jickeln, aber dennoch war kaum eine Bewegung des Körpers zu spüren. Die kalte, feuchte Hand streichelte sanft den Rücken, den Bauch und kroch nun in den kleinen Mädchenslip, jetzt die Schenkel streichelnd. Erschrocken wollte Judith fliehen, doch mit eisernen Händen hielt sie der Bruder fest." Sitz still!", unterbrach er ihre plötzliche Abwehr. Immer und immer wieder zog er seine Hand sanft über und nun auch zwischen die Beine. Das Kind saß so bewegungslos vor ihm, dass ihm dies wohl eigenartig erschien:"Nun, und wie gefällt dir das?" " Es ist komisch." „ Dann pass auf, gleich wird es richtig schön." Eine eigenartige, dem Kind unerklärliche Lust ließ es auch weiterhin still verharren. Nun rieb er den kleinen Buckel intensiver, so wie die Schülerin der elften Klasse es ihm in der Scheune neben der Schule gelehrt hatte. Und die große Schülerin hatte Recht, als sie behauptete, dieses gefalle jedem Mädchen. Die kleine Scham wurde dicker, fester und sogar ein wenig feucht, bis das Kind, völlig unwissend, was da mit ihm geschah, ein starkes Kribbeln durch den Schoß strömen fühlte. Völlig benommen, wie nicht mehr von dieser Welt stand das Mädchen wenig später neben dem Bruder. Unbewusst strich es sich das Kleidchen glatt, strich sich über das schöne, lange, nun zerzauste Haar. Plötzlich wurde Judith von einem Kälteschauer gepackt. Dieser brachte ihr die Erinnerung an die Wasserschlacht im Bach zurück. Sie wusste plötzlich, dass da mit ihr eben etwas sehr Schlimmes passiert war, etwas, das sie niemandem erzählen durfte. Ihr war, als wäre sie jetzt von aller Welt verlassen, als würde man ihr nur noch Verachtung zollen. Lautlos ging das gepeinigte Kind aus dem Zimmer, raus auf den Hof. Nur weg, weit weg von diesem Bruder, auf den sie mit seinem „Liebesspiel" so schrecklich hereingefallen war. Sie schämte sich vor sich selbst, suchte instinktiv einen dunklen, hässlichen und einsamen Platz. Dort brach ihr Kummer mit aller Macht heraus. Ein nicht aufhören wollendes Schluchzen übertönte ihre Sinne. Sie machte in ihrer Qual nicht mehr den Eindruck eines achtjährigen Mädchens, sondern schien um Jahre älter geworden. Voller Entsetzen hörte sie plötzlich das laute Rufen ihrer Mutter und gleich danach des Bruders Stimme. Es war bereits dunkel, sie hatte dies in ihrem Leid gar nicht wahrgenommen. Der Bruder äusserte sich so laut zur Mutter, dass Judith es nicht überhören konnte: "Ich habe sie schon mehrmals gerufen, doch auf mich hört sie ja nicht" Die Mutter schaute böse auf das zaghaft erscheinende Kind, empört fuhr sie es an:" Und den Ofen hast du auch vergessen. Nun müssen wir alle im Kalten sitzen! Dein Bruder hat diese Aufgaben vorher besses gemacht. Auf dich kann man sich nicht verlassen!" "Na, dann kann er es doch weiter machen"; war die einzige Verteidigung, die ihr über die Lippen kam. Doch so konnte man der Mutter nicht kommen. Voller Jähzorn stürzte sie sich auf das ins Haus eintretende Mädchen und ließ mit harten Schlägen ihre Wut heraus. Dabei schrie sie:" Einmal möchte man sich ein paar schöne Stunden machen, doch ihr gönnt einem gar nichts. Undankbare Göre!" Die Mutter schickte das Mädchen noch vor dem Eintreffen des Vaters ins Bett. „ Zu Essen bekommst du heute nichts, du hast es nicht verdient!" Judith hat sicher an diesem Tag ihre Kindheit und den Glauben an eine heile Welt verloren. Doch auch der Bruder war um eine Erfahrung reicher geworden. Man muss es nur klug genug anstellen, dann kann man JEDEN nach den eigenen Wünschen manipulieren. Ja, im Manipulieren zeigt er ein überragendes Talent. Judith war nun nicht mehr das kleine verschmuste Nesthäkchen, sondern immer öfter ein ungezogenes Kind. Dennoch wurden wie bisher auch auf Zeugnissen stets der Fleiß, die Disziplin, sowie der gute Einfluss, welche sie auf ihre Mitschüler ausübte, vermerkt.

  • Auffallend für Lehrer und auch Schüler wurde Judiths Hilfsbereitsschaft gegenüber gehänselten und ausgeschlossenen Schülern. Sie ergriff für diese Partei, egal ob auch ihr dadurch Schwierigkeiten erwuchsen. In ihrer Seele entwickelte sich allmählich ein Verständnis und Mitgefühl für jede gequälte Kreatur, egal ob Mensch, Tier oder Pflanze. Zu helfen wurde ihr ein existenzielles Bedürfnis und füllte ein wenig ihr leer gewordenes kindliches Herz. Der Bruder führte mit immer mehr Erfolg sein „ artiges" Benehmen als krassen Gegensatz zum tadelnswerten Verhalten des Mädchens im Familienleben vor. War die Mutter draußen in der Küche, zog er gerne und oft die Zöpfe seiner Schwester lang. Schrie diese daraufhin oder wehrte sich, rief er:" Mutti, Judith stänkert schon wieder!" Die genervte Mutter stürzte in die Stube und ohrfeigte daraufhin den vermeintlichen Störenfried und schimpfte, dass sich das Kind am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Zu diesen belastenden Geschehnissen kam zusätzlich ein körperliches, sie konnte abends nicht mehr einschlafen. Lange nachdem der Bruder und die Eltern zu Bett gegangen waren, lag Judith noch wach und wurde am nächsten Tag von quälenden Kopfschmerzen geplagt. Diese ließen sie mürrisch und immer unfreundlicher erscheinen. Hinzu kamen in jenem Alter erste, äusserst unangehme rheumatische Schmerzen durch wandernden Weichteilrheumatismus. Dies und andere Beschwerden, wie die Kopfschmerzen und Schlafstörungen wurden in späteren Jahren ihre ständigen Begleiter.

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    He,

    weiss gar nicht mehr so echt was ich hier zu schreiben soll. Wenn ich noch weinen könnte mir würden Tränen in den Augen stehen!! Mir schien es fast als würde es eine wahre Geschichte sein. Zwischen meinem 2 Jahre älteren Bruder und mir. Es tut einfach nur weh!! Ich konnte auch nicht zu meiner Mutter gehen, schon gar nicht zu meinem Vater!!

    das WeinendeHerz

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    Liebes weinendesHerz,

    lass Dich in meine Arme nehmen und Dich trösten. Ja, Du hast recht, es ist eine wahre Geschichte. Aber diese wahre Geschichte steht nicht nur für mich, sondern für uns alle, die in ihrer Kindheit so leiden mussten. Und wenn ich in dem Buch auch von mir, als einem kleinen Mädchen berichte, so erzählt es natürlich in eben solchen Maße von dem kleinen leidenden Jungen, der Du warst. Die Größeren, Stärkeren , warum tun sie so etwas? Aber wir schaffen es, mit dieser schlimmen, immer schmerzenden Wunde umzugehen, und das deshalb, weil es noch immer Menschen gibt, die uns brauchen. Und da wollen und müssen wir als Helfer für sie da sein. Liebe Grüße und knuddel :s04 Judith Dagota

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    Manche Seelen können die Tränen der anderen sehen, wenn gleich diese auch nichts sagen!
    s15


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    Vierte Leseprobe:

    Während die erste Leseprobe einen Tag aus Judiths Kindheit schilderte, erfahrt Ihr jetzt ein kleines Erlebnis, welches von Judith, ihrem Mann und den beiden Söhnen erzählt. ......... Kay hatte sich ein großes Ziel gesetzt: Er wollte nicht nur vom Fenster aus den vorbeifahrenden Kähnen nachschauen. Wie seinen Großvater trieb es auch ihn auf das Wasser. Mit dem Boot in den Urlaub zu fahren, so meinte er, das wäre seine Welt. Er brauchte Frau und Kinder gar nicht lange zu überreden, denn Judith hatte ihm und den beiden Buben oft genug von der vierzehntägigen Paddelbootsfahrt mit ihrer Freundin nach Abschluss der Mittelschule erzählt. Nun, so anstrengend wie dieser Urlaub würde es nicht werden, denn Kay träumte von einem kleinen Kajütboot mit Motorantrieb. " Und", so erzählte er zögerlich, fast geheimnisvoll, " ich habe sogar schon die ersten Verhandlungen für den Kauf eines alten Bootes begonnen." Na, da begann aber plötzlich ein lautes Geschnatter unter den vieren. Der Bekannte, welchem der Verkauf des Bootes wohl auch am Herzen lag, ließ sich auf Kays Handeln schnell ein, sodass die vier bald ein kleines Kajütholzboot mit Außenbordmotor ihr Eigen nennen konten. Winkend und laut rufend standen Judith, Max und Toni wenige Tage später am Ufer der Elbe, um den Vater in seinem neu gekauften Boot in Empfang zu nehmen. Natürlich ließ auch die erste gemeinsame Bootsfahrt nicht auf sich warten. Der Mond erinnerte zwar daran, dass die Kinder bald ins Bett gehörten. Doch eine kurze Mondscheinfahrt auf der Elbe war einfach zu verlockend. So stiegen denn alle in das kleine Boot und ab ging die Fahrt. Nach einem kurzen, von lebhaftem Kreischen begleiteten Wendemannöver fuhr Kay mit dem Boot zunächst stromaufwärts. " Dann sind wir bei der Rückfahrt schneller wieder zu Hause. Denn gegen die Strömung muss sich der Motor ganz schön quälen, " erläuterte Kay seine Handlungsweise. Nachdem sich der Kahn mühselig drei Kilometer stroman gekämpft hatte, wendete der Vater zur Talfahrt. Durch den vom eigenen Motor produzierten Wellengang hopste das leichte Holzboot munter, bald pfeilschnell werdend, stromab. " Schade! Jetzt sind unsere Wellen alle. Aber guckt mal! Dahinten kommt ein großer Tanker! Der wühlt doch das Wasser immer besonders doll auf, da kommen bestimmt ganz fetzige Wellen!", rief das begeisterte Mäxchen. Schneller als erwartet kamen sich das riesige und das winzige Fahrzeug näher. Mit weit aufgerissenen Augen schauten die vier auf den gewaltigen und monströsen Dettmar - Tanker. Judith rief ängstlich:" Kay, du bist zu dicht an diesem Riesenkahn, du musst ihm mehr Platz machen!" " Weiter ans Ufer kann ich nicht, sieh doch, wie er vom Ufer das Wasser wegsaugt!" Judith rief:" Du meine Güte, von Weitem sieht das immer so harmlos aus, hoffentlich saugt der uns nicht unter sich!" Kay beruhigte seine Familienmitglieder. Doch so ganz ruhig wirkte auch er nicht. Endlich war das Monster vorbei, und nun türmte sich vor dem kleinen Kahn eine schäumende Wellenpracht. Laut jauchzten die Kinder, als die erste Hürde genommen war. Doch die Freude wich sehr schnell abermaligem Herzklopfen. Das winzige Boot begann zu springen wie ein störrischer Esel. Immer höher hinauf und tiefer hinab hopste der kleine Kahn. " Haltet euch fest, jetzt kommt die größte Welle! Dann ist das Schlimmste überstanden", spornte der Kapitän seine Familie an. Eine riesige Bugwelle schlug über das Verdeck ins Boot hinein, benetzte die Insassen und entriss Judith einen lauten Schrei:" Aua, mein Kopf!" Nicht gerade zärtlich war eine Deckenverstrebung mit ihr in Kontakt getreten. Noch völlig aufgelöst schauten alle auf die Mutter, welche sich mit schmerzlich verzogenem Gesicht die schnell wachsende Beule rieb. Ihre drei " Männer" wollten sich schier ausschütten vor Lachen. "Lacht nicht über mich, guckt lieber links zum Ufer! Wir sind nämlich fast zu Hause", maulte Judith daraufhin. Und dann, fast wie aus einem Mund, erklang es:" Ih - was ist denn das? Wasser im Boot! Unser Kahn ist leck!" Judiths Beule hatte völlig an Interesse verloren. Mit Büchse, Schwamm und den hohlen Händen schöpften alle vier das stetig steigende Wasser aus ihrem Kahn. " Max, hier, nimm meinen Schwamm, da bekommst du mehr mit raus. Ich lenke jetzt das Boot ans Ufer", wandte Kay sich an seinen Großen. Und mit Volldampf steuerte der in Seenot geratene Sportbootfahrer seine wasserdurchlässige Jolle ans nahe Ufer. " Na, das ist ja noch einmal gut gegangen", meinte Klein - Toni, und der Papi fügte hinzu:" Hoffentlich hat der Tanker mit seinem starken Wellengang nicht zu großen Schaden angerichtet! Es ist eben kein neues Boot mehr. Na, morgen sehen wir mehr." Doch das war ein Trugschluss. Sie sahen nichts - das Boot war weg! Verdutzte Blicke suchten den Strand ab. Und gleich beratschlagten die Kinder, ob es geklaut oder abgetrieben sei. " Nichts dergleichen", sagte der Vater. "Ich sehe nämlich die Bootsleine." Und Judith fügte hinzu:" Und die ist straff! Du meine Güte, das Boot liegt auf Grund!" So sehr sie sich auch mühten, ihr kleines U-Boot bewegte sich keinen Meter vorwärts. " Soll es das nun gewesen sein?", fragte die keuchende Judith ihren Mann. " Keine Bange, ich fahre nachher mit dem kleinen Bulldog runter, der hat Riesenkräfte. Was denkst du, wie schnell das Boot damit an Land kommt! Die Hauptsache ist, das ich das Boot wieder repariert kriege." Voller Sorgen wartete Judith auf den Feierabend. Mit welchem Gesichtsausdruck kam ihr Kay nach Hause? Sie atmete auf, denn er hatte gute Laune. Also war der Schaden gering und wie er strahlend berichtete, sogar schon behoben. s31
    s15

  • Liebe Judith Dagota,

    auch ich wünsche dir viel Erfolg auf der Buchmesse und überhaupt mit deinem Buch. Ich bewundere solch eine Leistung sehr :s05, die Ausdauer und Fähigkeit ein Buch zu schreiben und dann über ein solches Thema! Es ist bestimmt schwer , solch persönliche Sachen öffentlich nieder zuschreiben, aber ich glaube anderseits auch, daß es vielen Betroffenen und ihren Angehörigen helfen wird. Ich habe jetzt auch angefangen es zu lesen, es fiel mir etwas schwer, damit anzufangen, weil es mir momentan nicht besonders gut geht und ich Angst hatte, daß es mich zu sehr mitnimmt. Aber so, wie´s geschrieben ist, werde ich es wohl gut lesen können. Also noch mal alles Gute :wave lieben Gruß von Inga

  • Hallo Judith Dakota,

    habe am Donnerstag mit deinem Buch angefangen und bin bereits bei der Hälfte angekommen. Als Betroffene und ehrlich gesagt benutz ich hier wirklich lieber das Wort " Überlebende" ( deshalb weil wir alle noch den Mut haben dem Leben ins Auge zu schauen) möchte ich dir für deinen Mut gratulieren. Ich finde es ausgesprochen mutig, dass du in deinem Buch eine Tatsache ansprichst die in vielen von uns das Gefühl "schuld zu sein" verstärkt hat und viele daran hindert überhaupt über ihr Erleben zu sprechen. Ich weiss von Leidensgenossinnen das sie sich selber sagen," wenn ich etwas dabei empfunden habe, dann kann es ja nicht so schlimm sein, dann habe ich es vielleicht sogar herausgefordert." Nein verdammt, natürlich erlebt ein missbrauchtes Kind, wenn sein Geschlecht manipuliert wird einen Orgasmus. Aber das heisst noch lange nicht das es diesen gewollt hat!! Und es heisst noch lange nicht, das es versteht was da geschieht. Und deshalb danke für denien Mut dies anzusprechen. Mir ist während des Lesens noch etwas bewusst geworden. Und dies ist etwas was in einem Fachbuch, selbst wenn es noch so gut ist, nicht bewirkt werden kann. Es kann deshalb nicht bewirkt werden, weil die Autoren in der Regel aus Beobachtungen und aus Untersuchungen beschreiben und nicht aus dem hautnahen Erleben heraus. Durch die Art wie du dein Erlebtes beschreibst, durch deine Gefühle die dort mitschwingen, baut jemand der genau weiss was du dort beschreibst Gefühle der Wut auf. Mir ging es zumindestens so, ich war und wurde immer wütender auf deinen Bruder. Und plötzlich wurde mir bewusst, das ich durch diese Wut, meine Wut auf meine Täter viel einfacher zulassen konnte. Ich konnte sie beim Lesen auf deinen Bruder übertragen, aber dennoch spüren, das es "meine" ureigenste Wut ist. Ich denke du verstehst was ich dir damit sagen will. Mr ist dabei klar geworden, das somit Bücher von Betroffenen nicht nur Therapie für den Autor sein kann, sondern auch Therapie für andere Betroffene. Denn ich glaube das es vielen von uns schwer fällt die Wut auf den Täter zuzulassen.

    Liebe Grüße Hexe s27

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    Hallo Judith, Hallo Hexe,

    ich frage mich, ob ich als ein "Mann" überhaupt die Berechtigung habe, mich zu diesem Thema zu äussern. Wenn ich höre und lese, was Euch widerfahren ist, erfüllt es mich mit Scham, dass in den meisten Fällen leider Menschen meines Geschlechts zu so etwas fähig sind. Bedauerlich ist auch die Zunahme dieser Übergriffe in der heutigen Zeit. Ich kann Hexe nur beipflichten, auch als ein nicht Betroffener, ist mir beim Lesen der ersten Seiten bereits aufgefallen, dass hier eine Insiderin am Werke war. Wird es einige wachrütteln? Das Buch werde ich nächste Woche mit in den Urlaub nehmen, um es dort in Ruhe fertig zu lesen.

    Noch einmal alles Liebe und Gute Hippie

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    Hallo lieber Hippie, :s02

    nein, ich kann mich Deinem Bericht nicht anschließen. Ganz im Gegenteil, ich finde es sehr gut, dass Du als MAnn ebenfalls dieses Buch liest. s27 Denn wie Judith Dagota ja in ihrem Buch auch zum Ausdruck brachte, hatte sie doch zunächst sehr auf die Stärke und Geborgenheit zu ihrem Bruder gebaut. ( und als Wunsch bestand ja dieser Gedanke während der gesamten Kindheit, ja sogar darüber hinaus ) Und dadurch entstehen ja sicher auch die schlimmsten psychischen Konflikte, dem ein Kind nicht gewachsen ist. Ich weiß, dass Judith Dagota auch alle männlichen Leser mit ihrem Erleben wachrütteln will. Ich sehe es eher so, dass man durch so ein dargelegtes Schicksal besonders als Mann erkennt, welche verheerenden Auswirkungen diese sexuellen Übergriffe hervorrufen. Und das man als das stärkere Geschlecht eben nicht wegsehen oder bagatellisieren soll. Je mehr Erwachsene sich wachsam verhalten, um so weniger Perversen wird es gelingen, weitere Opfer zu finden. Übrigens sind die Opfer ja sowohl Mädchen als auch Jungen. Ich wünsche Dir einen schönen erholsamen Urlaub und bleib' uns auch weiterhin erhalten o06

    Tschüssiiiiiiiiiiiiiiii JudithD o03

  • Liebe Mitglieder, liebe Gäste, :s05

    demnächst wird wieder eine neue Leseprobe zum Buch "Fluch der Kindheit" eingestellt. Es handelt sich bei diesem Abschnitt um die Schilderung vieler schmerzhafter Symptome und das völlige Versagen der verschiedensten Behandlungsmethoden. Wer von uns kann nicht auch davon ein Lied singen. Da viele unserer Mitglieder häufig zum Einwählen gar nicht mehr auf die erste Seite der Homepage gehen, stelle ich jetzt diesen Bericht außerdem auch mal hier mit ein. s15 Fluch der Kindheit, Lebensgeschichte von Judith Dagota 9. Kapitel Judith schildert in dem Kapitel besonders ihren körperlichen Verfall, ihre zunehmenden Schmerzen, die bis zu diesem Zeitpunkt kein Arzt als Symptome der Fibromyalgie erkannte.
    Gib dich nie völlig auf! Denn solange du DICH nicht aufgibst, bist du nicht verloren!

    Eure Isabell

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    Hier ist nun der erste Teil dieses Kapitels:


    B]Fluch der Kindheit, Lebensgeschichte von Judith Dagota [/B]
    9. Kapitel Judith schildert in dem Kapitel besonders ihren körperlichen Verfall, ihre zunehmenden Schmerzen, die bis zu diesem Zeitpunkt kein Arzt als Symptome der Fibromyalgie erkannte. Gib dich nie völlig auf! Denn solange du DICH nicht aufgibst, bist du nicht verloren! Wieder einmal liege ich im Krankenhaus, in diesem Jahr, dem Jahr 2004, schon zum dritten Mal. Und dennoch sehe ich voller Optimismus in die Zukunft. Doch das war während der letzten drei Jahre nicht immer so. Meine Psychotherapeutin, die sich während des Krankenhausaufenthaltes 2001 erfolgreich um mich bemüht hatte, machte mir während der folgenden ambulanten Behandlungszeit immer wieder Hoffnung, dass ich mich bald besser fühlen würde. „Ihre Probleme sind jetzt gelöst, meine Hilfe brauchen Sie nun bald nicht mehr. Auch die körperlichen Beschwerden werden mit der Zeit weniger werden und eines Tages ganz verschwunden sein. Aber seien Sie geduldig, alles braucht seine Zeit, auch die Genesung." Wie viel Zeit würde die Genesung noch benötigen? Monat für Monat verstrich. Noch immer mussten Kay und Toni viele meiner Aufgaben erledigen. Mir fehlte die Kraft, um umfangreiche häusliche Arbeiten zu erledigen. Längst hatte ich den Schuldienst aufgeben müssen. Nachdem ich bereits ein halbes Jahr lang Krankengeld bezogen hatte, eine Besserung meines Befindens jedoch nicht in Aussicht stand, empfahl mir meine Krankenkasse, die Altersrente zu beantragen. Schmerzlich musste ich erkennen, dass die Zeit des Unterrichtens für mich endgültig vorbei war. Und dies ohne Abschied von den Kindern; einige kurzfristig angesetzte Kurzkontrollen, welche die Schüler aus dritter Hand zurückbekamen, waren meine letzte unterrichtliche Tätigkeit. Wenngleich die Verabschiedung durch das Kollegium sehr herzlich verlief, quälte mich doch lange Zeit das abrupte und unabgeschlossene Ende meiner Lehrertätigkeit. Mittlerweile verbrachte ich mehr Zeit, als ich mir jemals hatte vorstellen können, bei den verschiedensten Fachärzten. Ihren hoffnungsvollen, tröstenden Worten zu Beginn der Behandlung folgten meist resigniertes Schulterzucken und Ratlosigkeit. Die Schleimhautentzündungen und rheumatischen Beschwerden widerstanden jeder Behandlungsform. Durch die häufigen Harnblasenentzündungen, welche wegen ihrer Schwere meistens eine Antibiotika-Behandlung erforderlich machten, hatte ich natürlich auch gegen einen erhöhten Pilzbefall der Schleimhäute zu kämpfen. Schließlich war das überlastete Gewebe derart geschwächt, dass sich ein chronischer Entzündungszustand entwickelte, der sich jeder Therapieform widersetzte und mir unerträgliche Schmerzen verursachte. Auch die rheumatischen Schmerzen wurden ständig mehr. Hatte auch ich nun den Zeitpunkt erreicht, der mich völlig resignieren ließ? Zog ich jetzt wie meine Vorfahren mütterlicherseits den Freitod einem weiteren Leben, von unaufhörlichen Schmerzen geprägt, vor? Das durfte nicht sein! Soweit ich mich erinnern konnte, war ich stets auf der Suche nach einem Weg, der es mir ermöglichte, mit den Unbilden des Lebens besser fertig zu werden. Voller Stolz konnte ich nun bereits auf 62 Lebensjahre zurückblicken. Es musste einen Weg geben, der mich auch weiterhin ein Leben trotz mannighaltiger Schmerzen ertragen ließ. Ärzte und Psychologen konnten mir diesen Weg nicht zeigen. Ein wiederholter Krankenhausaufenthalt kam für mich nach den letzten negativen Erfahrungen im Jahr 2001 keinesfalls in Betracht. Also musste ich weitersuchen und lernen, mir selbst zu helfen. Und derer Möglichkeiten gab es viele. Der Markt war voll mit Büchern, die dem Leser versprachen, für all seine Leiden eine Lösung parat zu haben. Aber wie den Weizen von der Spreu trennen? Wieder und wieder wurde in mir der Optimismus geweckt und stets litt ich aufs Neue unter dem Ausbleiben des versprochenen Heilerfolges. Sehr viel versprechend erschienen mir die Bücher von Dr. Rüdiger Dahlke. Er bezeichnet Krankheit als sinnvolles Geschehen, welches ungelöste seelische Konflikte zu Tage fördert. Wenn ich diese Erkenntnis anwendete, so waren natürlich besonders die Schleimhautentzündungen den Schockerlebnissen meiner Kindheit zuzuordnen. Da diese Entzündungen jedoch trotz der Beseitigung des 'Chaos' in meiner Seele weiter existierten, konnte dies nicht die Ursache dieser Erkrankung sein, allenfalls eine Schwachstelle in meinem Immunsystem darstellen. Denn nun, nach dem Tode meines Bruders, als ich seiner Frau notgedrungen von der unehrenhaften Beziehung zwischen uns Geschwistern berichtete, war der starke psychische Druck von mir gewichen, wenngleich ich zunächst noch von starker Trauer beherrscht wurde. Ich hatte ja nicht nur meinen Bruder, sondern auch noch dessen Sohn und seine zweite Frau verloren. Zu beiden empfand ich trotz allem noch eine zärtliche Zuneigung. Es schmerzte mich, ihnen nun mein Leid, welches mich über fünfzig Jahre verfolgt und gequält hatte, mitteilen zu müssen. Jedoch sah ich nach dem Telefongespräch mit der Ex-Schwägerin keine andere Möglichkeit, als auch diesen beiden, denen ich noch immer zugetan war, die Wahrheit über das Verhalten meines Bruders zu sagen.

    Im nächsten Etwas Trost vermittelte mir zwar der offenherzige Brief meines Neffen, in welchem er mir seine Betroffenheit über das Gehörte mitteilte und mir weiterhin seine Zuneigung versicherte. Doch ich fühlte dennoch den tiefen, trennenden Schmerz zwischen uns. Besonders wehmütig dachte ich jedoch an meine Schwägerin. Wir beide hatten in der kurzen Zeit, in welcher wir uns näher kamen, so offene Sympathie füreinander gehegt, dass mir die Erinnerung daran die Tränen in die Augen trieb. Warum nur konnte das Leben so grausam sein? Gern hätte ich sie tröstend in meine Arme genommen. Doch gerade ich konnte ihren nun doppelten Schmerz nicht lindern. Entsetzt über das unrühmliche Ende der geschwisterlichen Beziehung war auch meine Psychologin. Ihre geäußerten Worte zeigten eindeutig die Betroffenheit über den Ausgang dieses „Falles". „Frau Dagota, das tut mir sehr leid für Sie, denn nun ist das denkbar schlechteste Ende dieses Lebensabschnittes für Sie eingetreten."
    Im nächsten Bericht gehts weiter!

  • Hier gehts weiter:

    Über meine Antwort war sie zunächst überrascht. Aber meine weitere Reaktion nahm die Psychologin mit Erleichterung wahr. „Nein", begann ich, „so empfinde ich es nicht. Ich bin sehr froh über genau diesen Ausgang." Als sie mich daraufhin verwundert anschaute, nannte ich ihr meine Beweggründe: „ Mir war ja immer klar, dass mein Bruder niemals seine Schuld eingestehen würde. Dann wäre er ja nicht mehr der Größte und Klügste. Schlimmer, seine Mitmenschen würden ihm ohne Hochachtung gegenübertreten. Das ertrüge er nicht! Selbst während seiner letzten Lebenstage verbat er sich von seinem Bettnachbarn das intime „Du", welches ja im Krankenhaus unter Leidensgefährten üblich ist. Die jetzige Situation kann ich ertragen! Schlimmer wäre es für mich gewesen, wären wir im Streit auseinander gegangen. Denn seine Zornesausbrüche waren mir unerträglich." Und leise fügte ich hinzu: „Eigentlich allen seinen Mitmenschen." Nach weiteren drei ambulanten psychotherapeutischen Gesprächen war meine Psyche so weit hergestellt, dass allmählich auch der Heilprozess der körperlichen Beschwerden eintreten müsste. Nichts dergleichen geschah. Meine Schleimhäute schienen wund wie rohes Fleisch zu sein. Ich fühlte mich schwächer als je zuvor. Die zu jener Zeit so Erfolg versprechende Naturmedizin der Pflanze Aloe Vera, die mir meine Hautärztin wärmstens empfohlen hatte, machte mir recht bald deutlich, dass nicht jede Medizin jedem Menschen helfen konnte. Auch mein Geldbeutel verhinderte es, jedes angepriesene Mittel auszuprobieren. Da die Hautärztin mit dem Wissen der Schulmedizin, aber auch mit homöopathischen und den durch Heilpraktiker verwendeten Naturheilmitteln arbeitete, hatte sie bei mir mittlerweile viele Medikamente und Heilmittel eingesetzt. Doch der Erfolg blieb weiterhin aus. Dennoch, einen ersten Schritt zur Linderung, der mir mehr brachte als die vielen verordneten Salben, hatte ich beim aufmerksamen Lesen angepriesener Hausmittel entdeckt. Die Heilpflanze Blutwurz schien genau die therapeutischen Eigenschaften zu besitzen, wie ich sie zur Vermeidung akuter Schübe meiner Harnblasen- und Schleimhautentzündungen benötigte. Eine selbstgefertigte Tinktur, ein Alkoholauszug aus den Wurzeln des Blutwurz, verhinderte bei frühzeitigem Eisatz den unumgänglichen Gebrauch von Antibiotika. Dass bei vielen Heilmethoden Geist und Körper als eine Einheit angesehen wurden, schien auch mir sehr sinnvoll. Bereits bei meiner ersten stationären Psychotherapie in den achtziger Jahren gelang es meiner derzeitigen Psychotherapeutin mit ganz speziell ausgewählten und sehr häufig ausgesprochenen Worten, mein Unterbewusstsein zu überlisten und ihm vorzugaukeln, mein Hals und meine Stimme seien gesund; und tatsächlich verschwanden nach und nach die stechenden und schneidenden Schmerzen beim Sprechen und Singen. Ähnliche Erfolge waren mir auch schon durch das autogene Training gelungen. Diese Technik, durch den französischen Apotheker und Psychotherapeuten Emilie Coue' besonders intensiv und nachvollziehbar in seinen Büchern Autosuggestion und Mentaltraining dargelegt, dienten mir auch jetzt zur Unterstützung der Beseitigung einiger köperlicher und psychischer Beschwerden. Ich machte am eigenen Körper die Erfahrung, dass bei einer Ganzkörperbehandlung, also bei einem Einsatz von Medikamenten oder Heilmitteln und zusätzlich durchgeführten Autosuggestionen die besten Heilungschancen auftraten. Weshalb blieb aber jetzt der Erfolg aus? Mir schien, als hätten mich Kraft und Willensstärke vollständig verlassen. In meiner Verzweiflung beschloss ich, einen neuen, ganz anderen Weg zu beschreiten.........

    . Die Fortsetzung dieses 9. Kapitels stelle ich in einigen Wochen ebenfalls hier ein.

  • s14 liebe Mitglieder,

    habe eben entdeckt, dass die neue Buchrückseite zu meinem Buch"Fluch der Kindheit" noch gar nicht hier reingestellt wurde.
    Also nun hier zu lesen:


    Eine wahre Begebenheit - niedergeschrieben von Judith, der Hauptfigur dieser Lebensgeschichte. Die Handlung entführt uns in die damalige DDR und entspricht dem wirklichen Geschehen, die Namen sind frei erfunden......
    Aus dem Inhalt:
    '" ......Die junge Lehrerin sitzt völlig zusammengebrochen im Kreise ihrer Therapiegruppe. Entsetzt lauschen die Mitpatienten den gestammelten Worten der jungen Frau: 'Mir ist als sei ich ein Kind, höchstens zwölf Jahre alt. Das Unterrichten ist mir unerträglich! ' Ein junger Mann sagt betroffen: ' Wenn ich meine Tochter und Judith vergleiche, scheint letztere erst acht Jahre zu sein!' Entsetzt zuckt die junge Lehrerin zusammen. Vor ihren Augen erscheint ein Gesicht - wollüstig und geil......."
    Acht Jahre lang wurde das Kind von ihrem älteren Bruder sexuell missbraucht.
    Niemandem kann das Mädchen seine Qual anvertrauen. - Neue Geborgenheit hofft Judith bei ihrer Jugendliebe zu finden. Doch die tiefen Veränderungen in Judiths gequälter Seele können Gegenwart und Vergangenheit nicht trennen. Wird eine Therapie Abhilfe schaffen? Alles scheint sich zum Guten zu wenden, bis der Bruder nach seiner Scheidung der zweiten Frau ein „heiles" Familienleben vortäuschen will und sie weiterhin zum Schweigen zwingt. Doch eine tödlich verlaufende Erkrankung des Bruders bringt Judith in arge Bedrängnis. Denn der todkranke Bruder versteht es durch geschickte Manipulation, ein allerletztes Zusammentreffen der Geschwister zu verhindern. Seinem letzten Willen fügt sich die neue Ehefrau. - „Meine Schwester, die mich während meiner Krankheit so vernachlässigte, soll nicht an meinem Grab stehen! "

    Die Autorin:„Beim Schreiben des Buches bemühte ich mich sehr, bisherige Tabus zu brechen.
    Dies unterscheidet das Buch „Fluch der Kindheit"von den meisten Büchern dieser Art. Durch das intensive emotionale Teilnehmen am Geschehen, wird der Leser intensiver nachempfinden und verstehen, dass kindlicher sexueller Missbrauch kein Kavaliersdelikt, sondern Seelenmord ist.

    Liebe Grüße

    Eure Isabell (alias Judith)