Liebe Mitglieder, liebe Gäste,
wieso meines Erachtens die Guaifenesintherapie die beste Behandlungsmethode bei Fibromyalgie ist, möchte ich Euch hier erläutern. Wir wissen ja , dass es momentan in Deutschland bei Fibromyalgie nur eine Therapie zur Schmerzlinderung gibt. Dafür verwendet man Medikamente der verschiedensten Art und meistens mit einer Reihe recht unerfreulicher Nebenwirkungen. Die Physiotherapie ist bei Patienten auch nicht sonderlich beliebt, denn oft genug erfolgt dadurch keine Linderung, sondern Verschlimmerung der Beschwerden. Wenn diese Behandlungsform aber wirklich hilft, dann stets nur in begrenztem Zeitraum. Meiner Erfahrung zufolge sind persönliche sportliche Betätigungen wesentlich effektiver - allerdings nur dann, wenn der Körper nicht überfordert wird. Und zur Überforderung eines fibrokranken Körpers gehört leider nicht sehr viel. Leider lässt sich mit all den genannten Behandlungsmethoden die Krankheit nicht aufhalten. Das Endstadium ist ( nach DR. Amand ) die Osteoarthritis, also Arthrose vieler Gelenke. Unsere Ärzte wissen, dass man bei einer fortgeschrittenen Arthrose durchaus zum Pflegefall werden kann. Dass wir Fibromyalgiepatienten ALLE mit Riesenschritten auf diesen Zustand zusteuern, scheint keiner zu erkennen. Am eigenen Körper habe ich erfahren müssen, dass ich bei meiner Diagnosestellung Fibromyalgie auf den Röntgenaufnahmen (die ebenfalls zur Diagnosestellung und zwar zum Ausschlussverfahren wichtig sind) , deutliche Arthrosesymptome in den Hüften und aller kleinen Gelenke hatte. Von der Osteochondrose meiner Wirbelsäule sprach man nicht. Ich konnte mich zu diesem Zeitraum nur mit Mühe die Treppen auf- und abwärts bewegen, mein Beschwerdebild passte also voll zum Röntgenbild. Also hatte sich meine Fibromyalgie trotz der 10 Jahre lang intensiv durchgeführten Krankengymnastik weiterhin verschlechtert. Auch meine jährlich durchgeführten Entschlackungskuren in Eigenregie konnten demnach diesen Endzustand nicht verhindern. Ich befand mich also tatsächlich auf dem Weg zur Langzeitinvalidität, wie es 46 % der Menschen, die über 65 Jahre sind und an Osteoarthritis leiden ebenfalls geworden sind. ( laut einem Informationsbericht aus Östereich über Therapiemöglichkeiten bei Osteoarthritis ) Wie froh bin ich heute, den mutigen Schritt gewagt zu haben und die Guaifenesintherapie in Eigeninitiative - aber exakt nach Dr. Amands Angaben - zu beginnen. Ich bin heute nach dreijähriger Guaifenesintherapie über 65 Jahre, aber ich bin kein Pflegefall. Im Gegenteil - das Treppensteigen gelingt mir wieder erstaunlich gut, ich mache wieder meinen Haushalt und wenn sich die Gelegenheit bietet , schwinge ich sogar das Tanzbein. Das konnte ich mit 60 Jahren überhaupt nicht mehr, weil sich dann sofort schmerzhafteste Blockierungen des unteren Bewegungsaparates einstellten. Ich muss sagen, ich bin nicht nur erschrocken, sondern auch entsetzt, dass das erste Medikament, welches speziell für die Fibromyalgie zugelassen wurde ( in Amerika ), wieder NUR ein Schmerzmittel ist. Wie lange wird man noch der Meinung sein, dass es nach einem Lebensalter von 65 Jahren nur noch wenige Fibromyalgiepatienten gibt, und die Krankheit also scheinbar rückläufig sei. Und das nur, weil man zur Zeit bei jüngeren Menschen die Krankheit weder an Rhöntgenbildern, noch an Laborbefunden erkennen kann. Das liegt aber meines Erachtens nach an der Technik, die den Ärzten zum Diagnostizieren zur Verfügung steht. Also eine Vogel - Strauß - Politik? Ich meine - wenn sie nicht so überteuert wären - das die meisten der alternativ anzusehenden Therapieverfahren mehr Sinn gegen unsere Krankheit machen würden, als die der Schulmedizin. Doch leider bringt die Krankheit viele von uns an die Grenzen einer angemessenen und menschenwürdigen Existenz, so dass derartige Behandlungsmethoden sich nur wenige von uns leisten können. Da zur Zeit auf Guaifenesin kein Patent besteht, ist der Preis des Pulvers, im Gegensatz zu Schmerzmedis, die man ja auch selbst bezahlen muss, sehr preiswert. Das einzige Problem scheint mir allerdings die leichte Blockierbarkeit des Guaifenesins durch Salizylate zu sein. Salizylate sind in vielen kosmetischen Produkten enthalten. Man muss deshalb bei einer Guaifenesintherapie auf diese speziellen Produkte verzichten. Und genau hier könnte die Wissenschaft zum Zuge kommen. Denn mit einem speziellen Andockverfahren, wie wir dies ja bereits bei einer ganzen Reihe von Medikamenten kennen, könnte man das Problem durch die Salizylate ausschalten. Den Fibromyalgiepatienten und vielen der Schmerzgeplagten, die heute noch gar nicht wissen, dass sie unter dieser tückischen Krankheit leiden, könnte preiswert und mit nur geringfügigen Nebenwirkungen geholfen werden.
Eine schmerzärmere Zeit wünscht Euch Allen Judith Dagota