Hallo liebe Forenteilnehmer,
ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, denn ich habe die Struktur des Forums nicht so ganz verstanden (überall gibt's nur Ankündigungen und als "wichtig" markierte Beiträge...). Falls ich falsch bin, verschiebt meinen Beitrag doch bitte dahin, wo er hingehört.
Ich bin selbst nicht von Fibromyalgie betroffen, sondern meine Freundin (möglicherweise). Ich bin für sie immer auf der Suche nach Therapien, die helfen könnten. Ich weiß nicht, ob sie wirklich Fibromyalgie hat oder nicht. Ein Arzt hat ihr das bereits einmal diagnostiziert, wieder andere sagen, es gibt Fibromyalgie nicht als Krankheit, sondern es handelt sich um eine Ausschlussdiagnose für wechselnden Muskelschmerz, von dem man nicht weiß, woher er kommt. Und viele Manualtherapeuten halten Fibromyalgie für eine willkommene Bezeichnung der Symtomatik chronischer Muskelverspannungen, die durch einen erhöhten Muskeltonus infolge von beispielsweise Fehlhaltungen entstehen.
Meine Freundin hatte im August 2009 auf dem Volksfest in einem Fahrgeschäft ein Schleudertrauma. Ihr Kopf wurde zur Seite gerissen, sie verspürte ein heißes Ziehen. Am nächsten Tag hatte sie Bombenkopfweh und seitdem (über 3 Jahre) gab es leider keinen Tag ohne Kopfschmerzen (alle schulmedizinischen Untersuchungen ohne Befund). Starke Nackenverspannungen die über den Hinterkopf und die Schläfen bis vor in die Augen ziehen, scheinen die Ursache zu sein.
Seit Ende letzten Jahres sind dann plötzlich wechselnde Schmerzen am ganzen Körper aufgetreten. Beginnend in einem Fuß, das Bein hoch. Dann auch mal in den einen Arm ziehend, dann in der anderen Hand. Neurologische Untersuchung ohne Befund. Durch manualtherapeutische Maßnahmen können diese Schmerzen meist etwas reduziert werden. Aber der Kopf tut immer weh und ist das Hauptproblem. Und ein Kopfschmerztagebuch seit Januar diesen Jahres zeigt leider, dass sich die Kopfschmerzen leider insgesamt schlechend zu verschlechtern scheinen.
Verschlimmerung oder Entspannung (Kopf & übriger Körper) kommen meist über Nacht. Wir haben noch keine Regelmäßigkeit oder Ursachen feststellen können.
Vor einigen Wochen hat sich zu dem ganzen Dilemma noch ein Ohrgeräusch dazugesellt, das bei starken Kopfschmerzen stärker ist, als wenn die Kopfschmerzen schwächer sind.
Zuletzt kamen starke Fußschmerzen hinzu, die aber durch Massagen und Triggerpunkttherapie (LNB) wieder verschwunden sind.
Natürlich haben auch wir die allseits bekannte Ärzteodyssee hinter uns: Angefangen bei Schulmedizinern (Hausarzt, Orthopäden, CT, MRT, Halskrause, ...) über anerkannte Manualtherapeuten (KG, Ostheopathie, Chiropraktik, Massagen), eigene Maßnahmen (Feldenkrais, Rückenschulen, Yoga, Muskelentspannung nach Jakobson) und psychologische Versuche (Autogenes Training, Psychotherapie) bis hin zu weniger bekannten manualtherapeutischen Maßnahmen: Sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl, Atlaskorrektur nach Atlantotec, Liebscher-Bracht Painless/LNB, CMD.
Aus all diesen Maßnahmen nur die Essenz:
- Tägliche Dehnungs- und Lockerungsübungen helfen etwas (Kombination aus Rückenschule, Feldenkrais und Engpassdehnungen nach LNB)
- Die sog. Beinlängendifferenz, der Beckenschiefstand und die daraus resultierenden ständigen Blockierungen der gesamten Wirbelsäule waren auf eine sehr starke Fehlhaltung zurückzuführen (Sensomotorische Körpertherapie), die sich mittlerweile gebessert hat => Keine Blockierungen der Wirbel mehr
- Massagen (lange, gezielt und intensiv) können Erleichterung bringen
- Die Atlaskorrektur hat eine sich nach etwa 2 Jahren einstellende Samstagsmigräne sogut wie eliminiert und nebenbei den starken Heuschnupfen
- Morgendliches Crosstraining lockert meist die Muskeln etwas und erlaubt einen besseren Start in den Tag. Manchmal verschlimmern sich aber die Kopfschmerzen.
- LNB (Liebscher-Bracht) bringt Linderung der wechselnden Ganzkörperschmerzen. Es werden gezielt Punkte an den Muskel- und Sehnenansätzen gedrückt, die anliegenden Muskeln schmerzen bis in unterschiedlichste Körperregionen. Wird der Druck aufrecht erhalten entspannen sich die Muskeln und die Schmerzen werden weniger oder verschwinden.
- Schmerzmittel und Muskelentspannungsmittel sind wirkungslos
Das Grundproblem, das wir meinen identifiziert zu haben: Die Muskeln verspannen sich einfach immer wieder. Selbst wenn sie einmal recht gut gelockert sind, und vielleicht auch ein paar Tage bleiben, verspannen sie sich - meist über Nacht - dann plötzlich wieder gewaltig. Der Nacken verspannt sich und zieht in den Kopf bis in die Augen. Die Wirbelsäulenmuskulatur verspannt sich und zieht bis in die Extremitäten.
Was ich auch sehr bezeichnend finde ist, dass schon leichte ungewohnte Anstrengungen zu Muskelkater führen, starke Anstrengungen knocken sie teilweise schmerzbedingt komplett aus.
Außerdem wird von verschiedenen Manualtherapeuten ihr schwaches Bindegewebe als ein Problem aufgeführt, weswegen sich die Muskeln immer wieder verspannen.
(Oberflächlich betrachtet) unabhängig von der ganzen Kopfschmerz- und Muskelverspannungsgeschichte hatte meine Freundin von 2007 - 2009 eine starke, ungerichtete Panikstörung. Als diese endlich am Abklingen war (durch mentales Training und Entspannung), hat sich das Schleudertrauma festgesetzt. Und wenn man mal über Fibromyalgie-Symptome recherchiert, findet man noch weitere passende Probleme: Starke Unterleibsschmerzen bei der Periode, Probleme beim Wasserlassen und in der Jugend - dem Hausarzt nach - Wachstumsschmerzen (in einem Alter in dem man eigentlich schon ausgewachsen ist...).
Soviel zur Vorgeschichte. Nun bin ich bei meinen Recherchen auf Guaifenesin gestoßen und könnte mir vorstellen, dass es helfen könnte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob meine Freundin "ins Schema passt". Und verständlicherweise ist sie müde beim erproben von neuen Therapien, die sich zumeist als Wirkungslos herausstellen. Zumal die Guai-Therapie ja kein Spaziergang ist. Und dazu hat sich bei meinem Weg durch das Internet in Bezug auf Guaifenesin Verwirrung breit gemacht.
Hier meine Fragen, ganz konkret
- Nach der obigen Ausführung: Ist meine Freundin ein Kandidat für die Guaifenesin-Therapie?
- Ich habe Guaifenesinkapseln 300mg in der Angertor-Apotheke bestellt und Mucinex (dieses Präparat: http://www.biovea.com/de/product_det…PID=2758&OS=204 ). Ist das Mucinex aus dem Link das Richtige Präparat? Ich habe gelesen, dass man ein Privatrezept braucht - aber bei der Bestellung musste ich keines durchgeben?
- Ich habe das Buch von Dr. Amand in der deutschen Übersetzung gekauft (http://guaifenesin.de/bucher.html)
- Ich bin verwirrt beim Lesen von Forenbeiträgen - Langzeit- und Kurzzeitguaifenesin, Umstellung von Kurz- auf Langzeitguai und dass sich das Buch auf irgend ein amerikanisches Präparat bezieht, das wir hier nicht kriegen und man deshalb andere Dosierungen oder so nehmen muss.
- Ist - völlig unabhängig vom Preis - Guaifenesin-Kapseln aus Pulver oder das Mucinex sinnvoller?
- Ich bin verwirrt von den ganzen Leitfäden in den diversen Foren und weiß nicht was wichtig ist und was nicht?
- Ist eine Kartierung notwendig? Ich vermute mal stark, dass ich meine Freundin nicht überreden kann durch halb Deutschland zu dieser Dr. Frey zu fahren. Gibts auch in Bayern jemand der das kann?
- Was muss meine Freundin beachten, bevor sie mit der Guai-Therapie beginnt (falls es was für sie ist) und wie steige ich am besten in das Thema ein?
Ich danke euch und hoffe, dass uns das einen Schritt voran bringt.
Viele Grüße,
Mögel