Hallo,
ich habe dieses Forum Anfang Januar diesen Jahres entdeckt und habe nun seitdem regelmäßig mitgelesen.
Ich bin 41 Jahre alt und habe im Oktober letzten Jahres die Diagnose Fibromyalgie erhalten. Für mich war dieses Krankheitsbild zuvor völlig unbekannt. Ein Jahr zuvor hatte ich die ersten "schwerwiegenden" Symptome bemerkt. Während einer Renovierungsaktion (unsere Jüngste Tochter hat in ihrem neuen Zimmer eine Schallschutzwand an das angrenzende Badezimmer erhalten) bekam ich ein Kribbeln am ganzen Körper, das leider anhielt. Tinitus und Rückenschmerzen kamen hinzu. Ich hatte das Gefühl als wäre mein ganzer Körper eine Entzündung (Zahnfleischentzündungen, meine Schuppenflechte blühte). Mein Zahnarzt stöhnte wegen dem vielen Zahnstein.
Mir war dann vor Angst wahrscheinlich kotzübel und ich konnte in der Folgezeit ca. 2 Monate kaum etwas essen. Ich bin dann, weil es Wochenende war, zum Hausärztlichen Notdienst gefahren. Nach einer Untersuchung des diensthabenden Arztes riet er mir dazu zum nächsten Krankenhaus mit einer Neurologieabteilung zu fahren.
Mein Mann und ich dann die Kinder bei Oma und Opa geparkt und sind dann am selben vormittag noch dorthin gefahren. Das dort gemachte CT war unauffällig und ich bin dann mit der Diagnose HWS-Syndrom, Ibuprofen (600er) und Tetrazepam nach hause geschickt worden. Es trat leider keine Besserung beim kribbeln ein.
Weitere Untersuchungen folgten dann. Augenarzt wegen Gesichtsfeld (ich weiss jetzt, dass meine Sehstörungen wohl am Fibronebel lagen). Neurologe mit Überweisung zum MRT (Schädel und HWS). Das MRT ergab keine krankhaften Veränderungen. Ich wurde vom Neurologen mit der Diagnose "somatoforme Schmerzstörung" bedacht und mit Amitryptilin versorgt. Dosis war 1-0-1. Mein Kribbeln und die Sehstörungen besserten sich zunehmend und der Neurologe empfahl mir dann mich langsam rauszuschleichen. Das Rausschleichen war dann im Juni 2011 beendet.
Im September hatte ich dann noch einen Besuch beim Orthopäden. Der drückte bei der Untersuchung dann die wichtigsten Tenderpoints und gab mir ein Rezept für manuelle Therapie mit. Die Massagen taten mir sehr gut. Gleichzeitig begann ich mit Pilates. Nach der Pilates-Stunde fühlte ich mich regelmäßig als könnte ich Bäume ausreißen.
Dann kamen im Oktober letzten Jahres Schmerzen in den Fingern beider Hände hinzu. Da ich Schuppenflechte habe, lag für meinen Hausarzt die Vermutung nahe dass eine rheumatische Erkrankung (Psoriasis-Athritis) vorliegen könnte.
Er überwies mich dann an eine Klinik für Rheumatologie in Cuxhaven. Ich wurde stationär aufgenommen und noch am ersten Tag stellten die Rheumatologen dort die Diagnose Fibromyalgie. (17 von 18 Tenderpoints, passende Symptomatik etc.). Sie empfahlen mir wieder mit Amitryptilin zu beginnen. Nach der Diagnose begann dort die multimodale Therapie. Ich hatte dermaßen Heimweh, dass ich diese Therapie nach 4 von 8 Tagen abbrach und nach Hause entlassen wurde. Dann begann ich im Internet zu forschen und fand mich bei der ganzen Symptomatik sofort wieder. Ich konnte jetzt meine vorher auch schon vorhandenen Beschwerden in einen Zusammenhang bringen.
Ich stieß dann auf dieses Forum, kaufte mir das Buch von Dr. St. Amand und entschied für mich, dass ich die Guai-Therapie beginnen muss. Auch ohne Kartierung weiß ich relativ genau, wo die Problemstellen liegen. Ich habe leider noch keinen Arzt oder Physiotherapeuten gefunden, der mich bei der Therapie unterstützen kann.
Ich bin zuerst im Februar dann mit 300-0-300 angefangen und hatte eine deutliche Verschlimmerung einiger Symptome bemerkt. Zusätzlich lief bei mir ständig die Nase. Für mich deutete das darauf hin, dass Guai schon bei mir wirkt. Ich behielt ca. 4 Wochen die Anfangsdosis bei. Dann erhöhte ich auf 600-0-600. Es passierte in den folgenden Wochen dann leider garnichts. Ich veränderte die Dosierung dann Mitte April auf 600-300-600. Wieder nichts. Dann musste ich neue Tabletten bestellen und bekam dann 500mg Kapseln. Ich erhöhte Mitte Mai auf 1000-0-1000. Vorgestern hatte ich mittags beim Abholen von meiner Tochter einen fiesen Krampf im rechten Unterarm. Ich frage mich nun, da die Dosiserhöhung eine Weile her ist, ob das Ausschwemmungssymptome sind. Blockiert bin ich nicht, habe alles nochmal durchgecheckt. Mein Urin hat glaube ich die Flöckchen, über die soviel geschrieben wird.
Allerdings sind die Schmerzen in den Fingern und die Unsicherheit bei Tätigkeiten mit dem rechten Arm zwar schwächer geworden aber sie sind noch da. Vielleicht ist die Dosis auch zu hoch.
Weiß jemand einen Rat?
Liebe Grüße aus dem hohen Norden von
Lexie