Ablehnungsbescheid Grad der Behinderung

  • Habe jetzt Ablehnung f. Einstufung eines Grades der Behinderung bekommen. Bei mir wurde im letzten Jahr eine FMS festgestellt , nach dem ich jahrelang unter ständigen Schmerzen mit regelmäßigen Schüben leide .
    Die Begründung der Ablehnung: Eine Feststellung ist nur zu treffen,wenn der GdB von < 20 vorliegt. Folg. Gesundheitsstörung wurde berücksichtig:
    Psychische Minderbelastbarkeit mit funktionellen Organbeschwerden

    Ist das eine richtige Diagnose für FMS ???

    Inzwischen war ich Anfang des Jahres im KH.Hier bekam ich nochmals die Bestätigung einer FMS (von 18 Tenderpoints reagiere ich auf 18 )
    und erstrangig wurde ein seronegatives Rheuma mit dem HLA-B27 Gen positve Spondylarthritis mit deutlich eingeschränkter körperlicher Leistungsfähigkeit.
    Ich bekam sofort einen Rheumapass und meine Reha ist jetzt genehmigt worden.Bin jetzt auch weiterhin bei der Chefärztin vom KH in Behandlung.Allerdings nur vierteljährlich.
    Fühlte mich das erste Mal verstanden und mir wurde vieles erklärt
    Sie empfahl mir einen Hausarzt zu wählen,der über Jahre mein Begleiter sein wird . Leider fühle ich mich von ihm nicht so recht verstanden.Er verschrieb mir mit Müh und Not 6x Physiotherapie und meinte mehr würde er nicht verordnen dürfen.Des weitern jammerte er mir vor, dass ich auf Grund der bevorstehenden Basistherabie sein Budget sprengen könnte und ich sollte endlich aufhören zu glauben die FMS würde mich einschränken.Das ist alles nur Einbildung...
    Soll ich mich damit zufrieden geben ? Ich fühl mich so richtig mies...
    ach ja...habe jetzt einen Änderungsantrag f. GdB gestellt, da ja zusätzlich das Rheuma festgestellt wurde.
    Würde mich über einige Tipps von euch freuen . s02

    Einmal editiert, zuletzt von tabata (13. März 2009 um 11:01)

  • s31 Hallo liebe Tabata,

    sei ganz herzlich willkommen in unserem Fibromyalgieforum der Guaifenesintherapie. Du hast es sicher bemerkt, ich habe Deinen Tread verschoben. Das dient einfach nur zur besseren Übersichtlichkeit in unserem Forum, keinesfalls böse gemeint.
    Zu Deiner Einstufung muss ich sagen, es ist schlimm, wie man noch immer mit uns Fibropatienten umgeht. Lass Dir das keineswegs gefallen. Doch gegen die Behörden anzugehen, kostet viel Kraft, die wir Fibros meist viel zu wenig haben. Deshalb würde ich es an Deiner Stelle versuchen, aufgrund Deiner neuen Diagnose eine höhere Behinderungsstufe zu erreichen. Allerdings hatte ich mit 50 % Behinderung auch nicht wirklich Nutzen davon. Es ist wie eben auch die Anerkennung der Fibro alles nur ein Blah, Blah auf dem Papier. Doch man findet bei einem höheren Behinderungsgrad mehr Verständnis von den Mitmenschen. Und allein das ist es schon wert und auch für sich selbst, gegen die jetzige Einstufung vorzugehen.

    Hast Du für die Zukunft auch vor, Dich näher mit der Guaifenesintherapie zu beschäftigen?

    Liebe Grüße w9

    Isabell

  • Hallo Isabell,
    lieben Dank für deinen schnellen Beitrag.
    Ich fühle mich ziemlich alleine gelassen und bin froh, wenn ich auf Gleichgesinnte treffe.
    Da ich voll berufstätig bin und in einem wuseligen Geschäft in einem Berliner Einkaufscenter arbeite, warten meine Vorgesetzten auf eine Einstufung für mich, da sie dadurch Vorteile haben,weil sie eine Behinderte beschäftigen.
    Ich selber denke ,dass ich nicht mehr lange voll arbeiten kann.Es fällt mir immer schwerer und ich merke .dass ich Schwierigkeiten bei diversen selbstverständlichen Verrichtungen habe.Kann nicht lange stehen,laufen,sitzen und nachts kaum schlafen.Lasse ich mich an die Kasse einteilen fällt mir sogar das monotone Bedienen der Tasten schwer.Ich habe Schwierigkeiten mich zu konzentrieren und bekomme in immer kürzeren Abständen starke Migräneanfälle mit Erbrechen.Meist versuche ich schnell einen Tag frei zunehmen oder schleppe mich zur Arbeit.Nur sehr selten ließ ich mich bisher krankschreiben.Manchmal habe ich auch so starke Schübe und Blockaden, dass ich nicht aus meinem Bett komme.
    Von meinem Hausarzt bekomme ich dann einige Schmerzmittel verschrieben und den Rat ich soll mich nicht auf meine Schmerzen konzentrieren ...
    Meine Schmerzen begleiten mich seit meinem 12. Lebensjahr,jetzt bin ich 27 Jahre geworden und muß noch einige Jahrzehnte mit den Schmerzen leben, obwohl sie sich innerhalb des letzten Jahres verschlimmerten.Das kann ja heiter werden...

  • Hallo Tabata,

    ich kenne mich auf dem Gebiet überhaupt nicht aus, allerdings würde ich mich gegen die
    Beschreibung:

    Psychische Minderbelastbarkeit mit funktionellen Organbeschwerden

    wehren.

    FMS ist eine anerkannte Krankheit. Psychische Minderbelastbarkeit geht mir zu sehr in die psychische Schiene.

    Vielleicht redest Du einmal mit der Ärztin im KH darüber.
    Den Hausarzt würde ich wenn möglich wechseln.

    Ein klitzekleiner Tipp noch wegen KG Rezepten:

    Ich weiß nicht, wie es in den anderen Bundesländern ist, aber ich erhalte meine KG Rezepte von meinem Kieferorthopäden wegen Kiefergelenksbeschwerden / Muskelverspannungen in dem Bereich. Kieferorthopäden sind hier nicht wie normale Hausärzte beschränkt.

    Guaifenesin-Therapie:

    Lies doch mal die Seite http://localhost/www.guaifenesin.de .

    Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Gast2 (13. März 2009 um 12:24)

  • Vielen Dank,

    ja ich werde deinen Rat befolgen und nochmal deutlich machen,dass die Diagnose FMS eine anerkannte Krankheit ist.Inzwische habe ich auch den ausführliche Befundbericht d.KH zum Versorgungsamt geschickt.
    Der Tipp KG vom Kiefernorthopäden zu bekommen ist super, zumal ich unter starken Schmerzen im Kiefernbereich leide allerdings bin ich noch nicht auf die Idee gekommen es mal mit einem Zahnarzt oder Z.Orthopäden zu besprechen.
    Dankeschön

  • hallo tabata,ich bemühe mich auch um Anerkennung von Prozenten.Da ich mir denken kann,das mir alle Steine in den Weg legen habe ich auf den Rat eines Bekannten gehört und bin in den Sozialverband VDK eingetreten.Jahresbeitrag 54euro.Die sollen einen bei der Durchsetztung helfen.Hab ich noch nicht in Anspruch genommen,werde euch aber auf dem laufenden halten.

  • Hallo Tabata,

    auch ich habe letztes Jahr einen Antrag gestellt und bin wegen Fibro mit 40% eingestuft worden.

    Ich muss aber dazu sagen, dass ich von meinem Orthopäden und von meinem Hausarzt volle Unterstützung hatte und von Ihnen meine Krankenakten zur Verfügung gestellt wurden.

    Dann habe ich auch noch ein persönliches Schreiben dazugelegt, wie meine alltäglichen Einschränkungen aussehen und das zu einer Zeit, als es mir wirklich schlecht ging.
    Unterstützung Deiner Ärztin im KH wäre auch nicht so schlecht.

    20% ist meiner Meinung nach eindeutig zu wenig, und in der Begründung ist die Fibro ja gar nicht aufgeführt.

    Den Tip mit dem VDK-Verband finde ich auch sehr gut. Ich habe nämlich damals auch mitbekommen, dass diese Unterstützung schon sehr wirksam sein soll.

    Deinen Hausarzt würde ich sofort in den Gully kicken und mir einen neuen suchen.

    Ich weiß, dass eine Behinderung ab 50% die Möglichkeit, evtl. früher in Rente gehen zu können.(allerdings weiß ich das nur im Beamtenbereich, gehe aber davon aus, dass es in der Gesetzlichen RV auch so ist.

    Liebe Grüße
    Engelchen

    Liebe Grüße

    48 Jahre; Guaifenesin 500-500-500 seit 17.08.06

  • Hallo Tabata,

    ich rate dir Einspruch einzulegen. Notfalls sogar eine Klage vor dem Sozialgericht, die ist ja kostenlos. Bei Fibro hast du das Recht alle 12 Wochen 6x KG zu bekommen. Ich hatte früher alle 8 Wochen, das wurde durch die neue Gesundheitsreform auf 12 Wochen verlängert. Es ist zwar viel zu wenig, aber meine Schultern sind zu 50% in der Beweglichkeit eingeschränkt und ich muss aufpassen, dass sie nicht steif werden.
    Geh zu einem Arzt der die Fibro anerkennt, du bist chronisch krank der bekommt mehr Geld pro Quartal für dich und wird dich mit Handkuss nehmen.
    Aus welcher Gegend kommst du denn?
    Ich rate dir dringend zu einem Arzt der auf Fibro spezialisiert ist.

    Ganz liebe Grüße und halt die Ohren steif!

    Barbara

  • Hallo Barbara,
    danke für deine Unterstützung,
    Ich hoffe meine Rheumatologin wird mich unterstützen.Ich habe Anfang Mai den ersten Termin seit meiner KH-Entlassung bei ihr.
    Ich versuche in der kommenden Woche nochmal einen anderen Allgemeinmediziner zu konsultieren. Irgendwo muß ich doch mal auf Verständnis stoßen.
    Ich wohne am südlichen Rand um Berlin.
    Gruß Tabata

  • Hallo Engelchen,
    auch an dich lieben Dank.Es tut gut zu wissen, dass es so viele ähnliche Fälle gibt und ich fühle mich schon nicht mehr ganz so mutlos.
    Obwohl ich gestern einen Änderungsantrag mit meiner neu diagnostizierten seronegativen Spondylarthritis ( Typ Bechterew) plus FMS abgeschickt habe,werde ich heute noch einen Widerspruch schreiben und zum Versorgungsamt schicken.Sonst denken die noch ich bin mit ihrem Ablehnungsbescheid von GdB nicht mal 20% einverstanden.

  • Hallo Tabata,

    ich hatte zuerst 20 % der Behinderung. Nach 1 Jahr habe ich Verschlechterung gestellt, dann bekam ich 40 %. Als ich jetzt in Rente ging wollte mein Anwalt 50 % erwirken. Wurde natürlich abgelehnt - haben dann Widerspruch eingelegt - wurde auch abgelehnt. Habe dann Klage eingereicht und mußte dann vor Gericht. Habe dann auch die 50 % unbefristet erhalten, die Richterin meinte, ich wäre ja noch so jung und müßte bestimmt mal wieder arbeiten und dann wäre das für mich eine Erleichterung. Ob ich dann halt noch einen Arbeitsplatz bekomme, steht auf einem anderen Blatt, aber ich bin froh, gekämpft zu haben.

    Laß bitte nicht locker, denn ohne Kampf geht bei uns in Deutschland gar nichts. Wollte Dir ein wenig Mut machen.

    Wenn man sich keinen Anwalt nimmt, ist es wirklich wichtig beim VdK Mitglied zu werden, denn die helfen einem auch. (hat ja schon jemand erwähnt)

    Liebe Grüße Uschi w8

    55 Jahre, Guaifenesin seit 15.06.08, 1200mg / Tag, 600 - 600mg Mucinex, liberale Diät mit kl. Sünden

  • Hallo Tabata

    Seit heute bin ich nun endlich auch angemeldet hier im Forum.
    Als ich den Titel sah:Ablehnungsbescheid Grad der Behinderung, hats mich grade gepackt um ihn zu lesen.
    Ich weiss wie das ist, wenn immer ne Ablehnung kommt. Ich komme aus der Schweiz, bei uns ist dafür ja die IV ( Invalidenversicherung) zuständig. Ich kämpfe nun seit über 4 Jahren für eine Iv Rente, klar keine Vollrente, denn das kann man vergessen, da ich auch arbeiten will, hald angepasst auf unsere Beschwerden gel. Vor zwei Jahren haben meine Eltern einen Anwalt eingeschaltet da wir einfach nicht weiter wussten..ne Umschulung kam zustande, die ich jedoch nach einem Nervenzusammenbruch und dann einer Depression beenden musste, ich war auch 5 Wochen in einer Psychiatrie. Nun habe ich wieder Bescheid gekriegt..erneut eine Abklärung bei Iv-Ärzten..vor 4 jahren wurde ich von denen schon auf 80% Arbeitsfähig eingestuft..lächerlich mit unseren Beschwerden..mein gelernter Beruf als Pflegeassistentin kann ich leider nicht mehr ausüben. Ich werde im Juli 26ig.
    Ich rate dir auch, wie die anderen, wechsle unbedingt den Arzt, denn der gibt dir eindeutig das Gefühl eine Simulantin zu sein.Aber das bist du nicht, niemand von uns!! Ich bin auch noch auf der suche nach dem richtigen Arzt. Als Fibropatient weiss man, wie schwierig das kämpfen ist, da man irgendwann einfach keine Energie mehr ha und von der finanziellen Lage will ich gar nich erst anfangen! Ich habe das Glück Eltern zu haben, die mir diese Hilfe geben können. Ich habe auch mit der Guaibehandlung im Februar angefangen..ich rate dir sehr dazu,es ist ein Chance gesund zu werden :)

    Gib nicht auf!

    grüessli aus der Schweiz
    Rahel

    s37 Guaifenesin seit 1.2.2009, 1500mg/Tag, 30 Jahre