Hallo liebe Mitglieder,
ich habe hier mal erste Überlegungen zum Anliegen eines Buches, welches aus der Sicht der Kranken über die Fibromyalgie berichten soll, zusammengefasst. Bitte lest Euch den Text durch. Vielleicht sind ja noch einige Überlegungen, die ich nicht nannte, Euch aber wichtig erscheinen, hinzuzufügen.
Das Anliegen dieses Buches: Nach vorliegenden vorsichtigen Schätzungen leiden etwa 1,6 Millionen Deutsche unter rätselhaften Schmerzen am ganzen Körper. Zwar ist die Zahl der chronischen Schmerzpatienten noch um Vieles höher, aber bei einer Reihe von Krankheiten ist die heutige Wissenschaft bereits in der Lage, mithilfe genauer Tests Krankheiten frühzeitig zu diagnostizieren und dadurch den weiteren Krankheitsverlauf günstiger als bisher zu beeinflussen. Erwähnung findet hier häufig die chronische Polyarthritis. Die hierzulande gebräuchlichste Vorgehensweise bei der Behandlung betroffener Patienten, deren Symptome noch nicht exakt zugeordnet werden können, sind Psychopharmaka bis hin zu Psychotherapien. Sicher werden auch Sie mir zustimmen, dass eine Psychotherapie oder das Verordnen leichter Antidepressiva weniger Schaden anrichten können, als beispielsweise eine unnötig durchgeführte Operation. Dennoch wird jede unkonkrete Diagnosestellung dieser Art dem Schmerzpatienten zusätzliche Schmerzen bescheren. Denn er, der chronisch Kranke, dessen Psyche durch die ständigen Schmerzen schon arg belastet ist, wird nun auch noch an seinem Verstand zweifeln, die Schuld der Schmerzen bei sich selbst suchen müssen. Einen besseren Weg beschreiten die Ärzte, die sich für eine Physiotherapie entscheiden. Doch leider helfen den meisten Schmerzpatienten bei denen Fibromyalgie diagnostiziert wurde, diese Therapien nicht. Sie verbessern deren Befinden nur für kurze Zeit oder verschlimmern sogar die Schmerzen noch erheblich. In den letzten Jahren kommen besonders bei stationären Behandlungen ganzheitliche Therapieformen zum Einsatz. Neben medikamentösen und physiotherapeutischen Behandlungsstrategien werden die Patienten in gesundheitsfördernden Ernährungs- Bewegungs- und Verhaltensweisen geschult. Abgesehen davon, dass jedem Menschen eine derartige Lebensführung gut tun würde, lässt sich dennoch SO ein Fortschreiten der Krankheit Fibromyalgie nur verlangsamen, aber nicht aufhalten. Einem wirtschaftlich betont denkenden Menschen stellt sich allerdings nun die Frage, inwieweit denn bei diesen Ergebnissen Finanzierung der Behandlungsmaßnahmen und Verbesserung der Lebensqualität überhaupt relevant sind. Es ist also notwendig, andere wirkungsvollere Therapien zum Einsatz zu bringen. Und so eine Therapie scheint es zu geben. Immer mehr Patientenberichte beweisen es. Doch bisher ist diese Methode nicht wissenschaftlich bewiesen und somit nicht rechtskräftig anerkannt.Woran liegt es also, dass, obwohl sich immer mehr Patienten in Amerika dieser Methode zuwenden, obwohl in Deutschland und anderen europäischen Ländern immer mehr Kranke diese Therapie in Eigeninitiative und mit überwältigendem Langzeiterfolg bei sich anwenden, dass diese erfolgversprechende und sogar preisgünstige Therapie noch immer so wenig bekannt ist? Die Antwort darauf wird sich der interessierte Leser vielleicht nach Beenden dieser vorliegenden Lektüre selbst geben. Je mehr ich mich über die Krankheit Fibromyalgie informierte, um so entsetzter musste ich feststellen, wie wenig Wissen in Deutschland über diese Krankheit vorhanden ist. Schon allein der Name Fibromyalgie = Muskelfaserschmerz, der vor internationaler Festlegung dieses Namens in Deutschland meistens als Weichteilrheumatismus bezeichnet wurde, bezeichnet nur eine Seite der Beschwerden dieser Erkrankung, Ich denke, dass auch hier der Grund zu liegen scheint, weshalb noch immer so wenig Wissen über das umfassende Krankheitsbild in ärztlichen Fachkreisen vorhanden ist. Durch die Medien kommt es bei der Darstellung dieser „mysteriösen" Krankheit mit mehreren hundert völlig verschiedenartigen Symptomen zu den spektakulärsten Darstellungen der Krankheit. Verständlich wird nun die Unsicherheit, die besonders unter den Hausärzten beim Behandeln der Fibromyalgie vorherrscht. Die strenge Gesetzgebung sowie die derzeitigen umfangreichen finanziellen Kürzungen im Gesundheitswesen lassen dem Allgmeinmediziner allerdings auch kaum eine andere Möglichkeit, als die der oben bereits genannten Therapien offen. Da sich die Zahl der Menschen, welche von unsagbaren Schmerzen gequält werden und nirgendwo wirkliche Hilfe finden, ständig erhöht, scheint sich leider auch ein breiter Betätigungsbereich für weniger pflichtbewusste und humanitär verantwortlose Heiler zu öffnen. Viele Kranke treiben, von Schmerzen zermürbt, durch angeblich eigenes Verschulden in die unterste Armutsgrenze abgerutscht, einem Leben entgegen, bei welchem ohne Hilfe von außen nicht selten nur noch der Suizid als Ausweg übrig zu bleiben scheint. Deshalb denke ich, ist es an der Zeit, dass wir Fibromyalgiker selbst die Initiative ergreifen und Aufklärungsarbeit zur Krankheit Fibromyalgie leisten. An dieser Stelle möchte ich auch den vielen Betroffenen für ihre aktive Mitarbeit Dank sagen, denn nur so ist es möglich, wahrheitsgetreu über Symptome, Erfahrungen bei den Diagnosestellungen und Therapieanwendungen sowie über den sozialen Abstieg vieler Leidtragenden zu informieren. Liebe Mitglieder, dies sind meine ersten Gedanken dazu. Natürlich habe ich das alles erst einmal nur im Rohbau aufgeschrieben. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Eure Meinungen dazu äußert. :wave :wave :wave :wave Liebe Grüße Eure Isabell