neo / moin,moin aus hamburg

liebe Neo,

nun hast du es ja doch vor meiner Antwort in den Griff bekommen s05.
Ja die Entscheidung "Wann beginnen?" ist meistens recht schwer und bei deiner Situation besonders nachzuvollziehen. Solange du aber noch gute UND schlechte Zeiten hast, solltest du unbedingt in nächster Zeit eine gute Zeit zum Guai-Beginn nutzen. Denn dieser Wechsel von guten und schlechten Zeiten wird irgendwann bei stärkerem Stress abgelöst von nur noch schlechten Zeiten. Und da kann ich dir nur empfehlen, so lange nicht zu warten, denn dann schaffst du es kaum noch für dich ohne Hilfe.

Auf jeden Fall würde ich dir empfehlen, dich bald auf die Therapie vorzubereiten und deine Pflegeprodukte, Medikamente und evtl. Nahrungsergänzungsmittel auf Salicylate zu überprüfen. Auch die erste 300 mg Packung Kapseln aus der Angertor-Apotheke solltest du möglichst schon vorher bestellen. Denn mitunter dauert die Auslieferung etwa 14 Tage. Und dann kannst du in aller Ruhe auf eine bessere Zeit warten, um zu beginnen.

Wie sieht es bei mir mit Heißhungerattacken oder Jieper auf Süßes aus? Wenn du darunter leidest, dann infomiere dich auch vorab nochmals intensiv über Dr. Amands zwei Diätformen. Man kann schon vorher mit der Diät beginnen, doch besser nicht mit Beidem gleichzeitig. Denn das wird zu belastend. Manche Leute haben ja zu Beginn einer Nahrungsumstellung ganz schön derb zu leiden.

Und nun wünsche ich dir ein schönes Wochenende und erträgliche Schmerzen.

Liebe Grüße

Isabell

neo
Katadolon, Tetrazepam, Lyrica sind salifrei, Ortoton ist mir nicht bekannt und
von Spirulina rate ich ab ( soweit mir bekannt ist, ist es ein Präparat mit Algen ). Zum Therapieanfang kann ich dir nur meine Meinung sagen, jeder Tag mit
neuen Phosphateinlagerungen ist ein verlorener Tag, entscheiden mußt du
selbst. erträgliches Wochenende wünscht dir Birgit
Ich habe gerade in meinem Handbuch " Medikamente " nachgeschaut,
Ortoton ist auch ein Muskelentspanner u. salifrei. Warum benötigst du
3 verschiedene Sorten ( Tetrazepam, Katadolan, Ortoton ).

Liebe neo,

nicht selten ballen sich die schweren Schicksalsschläge in einer Familie. Wenn Du Dich nun auch um Deinen Sohn kümmern musst, ist es vielleicht sinnvoll, alle Möglichkeiten der Unterstützung für Dich und Deinen Sohn auszuloten und dann mit der Therapie zu beginnen. Du hast ja bereits vieles vorbereitet. Vielleicht findest Du noch einen Arzt, der Dich zumindest ein bisschen bei Deinem Weg unterstützen kann und /oder einen Kartierer.

Eventuell steckt auch doch eine Kohlenhydratunverträglichkeit hinter Deiner stetigen Zunahme. Ich selbst war auch ganz verzweifelt als ich auf einmal stetig zunahm. Ich war bis dahin eher untergewichtig. Schritt für Schritt wog ich immer mehr, egal was ich ausprobierte. Nach sieben Jahren waren es dann bereits zehn Kilo, Tendenz steigend. Ich fühlte mich wirklich nicht mehr wohl. (Jeder hat ja so sein Wohlfühlgewicht).
Erst mit der Hypoglykämiediät wurde der Verlauf gestoppt und mit dem Beginn der Guaifenesintherapietherapie ein paar Wochen später ging dann auch das Gewicht wieder zurück (ohne zu hungern bereits drei Kilo). Mein Arzt hat gesagt, dass man etwa nach zwei Wochen merkt, ob man die Diät braucht oder nicht, wenn man es einfach einmal versucht. Mir persönlich und auch meinen Töchtern hat diese Diät schon viel Erleichterung gebracht.

Ich bin ja immer noch ein Neuling mit meinen drei Monaten Guaifenesin-Protokoll. Aber ich bin so froh, angefangen zu haben. Da ich selbst keine schmerzfreie Zeit mehr hatte, habe ich begonnen, sobald alle Vorbereitungen abgeschlossen waren. Es ist zwar wirklich hart und man muss darauf vorbereitet sein, dass es schwer wird. Aber ich kann Dir auch aus eigener Erfahrung sagen, dass es mir jetzt schon nach drei Monaten Guaifenesin -insgesamt gesehen - besser geht, als letztes Jahr bei dieser Wetterlage.

Doch letztendlich musst Du selbst entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt ist.

Ganz liebe Grüße
Mira

Hallo Neo,

ich komme auch aus dem Raum Hamburg. Mache die Liberale Diät und nehme 2 mal täglich 600mg Guai. Ich habe mich am Anfang der Therapie in einer Physiopraxis kartieren lassen. Aus welcher Gegend in Hamburg kommst du denn? Wenn du Interesse hast kann ich dir Die Adresse geben.

einen wenig schmerzhaften Tag und ganz liebe Grüße
Nicki

liebe neo,

bzgl. der Ängste kann ich dir Folgendes sagen:

Psychische Probleme gehören auch mit zu den Ausschwemmungsbereichen. Selbst dann, wenn man vorher nicht unter Depressionen litt. Um die Ängste etwas abzubauen, musst du versuchen, deine jetzige Sichtweise zur Krankheit zu ändern. Da die Symptome ja allmählich immer weniger werden und es dir letztendlich gut gehen wird, ist es nicht mehr erforderlich, vor dem ganzen Unbekannten im Zusammenhang mit der Fibro Angst zu haben. Denn "es wird alles gut!"
Als ich mit 63 Jahren die Therapie begann, wünschte ich mir sehr, dass sich die Schmerzen irgendwann so weit verringern würden, dass das Leben doch noch wieder lebenswert für mich würde. Denn ich war schon so erschöpft und und durch die Schmerzen so ausgelaugt, dass ich die meiste Zeit des Tages im Bett verbringen musste. Mein größter Wunsch war einfach der, dass so nicht mein Leben enden sollte.
Und nach viereinhalb Jahren war ich bis auf Kleinigkeiten schmerzfrei und begann mein Leben wieder zu genießen. Natürlich muss ich mit meinen Kräften haushalten, aber das gelingt mir meistens sehr gut.
In deiner Situation, wenn sich wieder Ängste einschleichen wollen, musst du dir unbedingt wieder und wieder vor Augen halten, dass diese Ängste unnütz sind und sie dich bei der Ausschwemmungsarbeit sogar nur schwächen würden, so dass es länger bis zur völligen Schmerzfreiheit dauern könnte. Ich habe während der ersten Jahre deshalb auch sehr viel meditiert, mein Spruch lautete:

Es geht mir mit jedem Tag
In jeder Hinsicht
Immer ein kleines bischen
Besser und besser.

Das "ein kleines bischen besser" musste ich speziell für mich einbauen, weil ich den Spruch ansonsten nicht für mich persönlich annehmen konnte. Denn wenn ich beim Ausschwemmen war, ging es mir nicht wirklich besser. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man ein Symptomtagebuch führt. Dann kann man sich auch in "schlechteren" Zeiten immer wieder vor Augen halten, was in Wirklichkeit schon alles besser als vor der Therapie geworden ist.

Dir und allen Mitdiskutierenden dieses Themas noch einen schönen und hoffnungsfrohen Ausklang des 1. Sonntags im Juli.

Eure Isabell

liebe neo,

ja wir beide sind wohl einen ähnlich schlimmen Weg gegangen und so doppelt belastet. Solche Ängste in verschiedenen Richtungen kenne auch ich zur Genüge. Und deshalb verwende ich noch immer meine speziell für mich herausgesuchten Antidepressiva. Ich brauche zwar davon nur noch 1 Dragee täglich, doch ohne werde ich in kurzer Zeit so lebensmüde, dass ich diese nicht auschleichen kann. Habe es schon x mal probiert und immer wieder dasselbe Ergebnis.
Aber vor der Guaifenesintherapie brauchte ich mindestens 2 Dragees täglich und so ist doch auch in dieser Beziehung ein echter Erfolg zu sehen.
Ich werde dir auch noch eine PN zusenden, aber habe bitte etwas Geduld.

Liebe Grüße

deine Isabell

Liebe neo,

es tut mir sehr leid, dass Dich die Panikattacken wieder so in den Griff genommen haben. Ich hoffe, dass Du bald einen Weg aus diesem Zustand finden wirst.

Wenn Du schreibst, dass Du Schwierigkeiten hast, Dich so zu nehmen wie Du bist, kann ich das gut verstehen. Ich selbst habe immer wieder mit mir gehadert und tue es auch noch. Und wenn in den Büchern steht, man muss lernen, sich so zu mögen wie man ist, dann ist das, meiner Meinung nach, schon richtig, andererseits aber eben auch nur die halbe Wahrheit.

Also ich behelfe mir da so:

Ich habe wie Du auch einen (in dieser Beziehung) wundervollen Partner, von dem ich mir da etwas Wichtiges abschauen kann:
Mein Partner kann die Menschen, die ihm nahestehen, so nehmen, wie sie sind. Mit allen Fehlern, Macken und Schwächen. Er lässt sie so sein und schweigt dazu. Das heißt aber überhaupt nicht, dass er die Schwächen liebt oder sie gut heißt. Er liebt den Menschen, der eben nun die Schwäche hat. Will der Mensch sich aber ändern, unterstützt er diesen nach seinen Kräften.
Für mich heißt das, dass ich lernen muss, mich selbst lieben zu lernen, und damit auch zu akzeptieren, dass ich kein Übermensch bin. Dabei kann ich meine Schwächen und Fehler durchaus anschauen. Ich muss sie wahrlich nicht mögen oder sogar lieben! Denn ich sehe es nämlich durchaus als meine Aufgabe an, Schritt für Schritt an meinen Fehlern zu arbeiten und sie abzubauen.
So sehe ich es auch als meine Aufgabe an, alles zu tun, um möglichst gesund zu werden.

Aber eben alles in meinem Tempo und ohne Druck von außen.

Ich glaube also, dass man den Spagat schaffen muss, sich selbst so zu lieben wie man ist und sich dabei in einer liebevollen Weise seinen Fehlern, Schwächen und Krankheiten zu stellen.

Alles Liebe von
Deiner Mira

Liebe neo,
wenn Eure Partnerschaft funktioniert, dann wirst Du Deinen Mann sicher ebenso viel geben wie er Dir.
Also ich bin sicher die, die in unsere Beziehung viel (manchmal zu viel) Lebendigkeit hereinbringt. Wie Du habe ich es auch nicht unbedingt mit der Geduld, und andere Menschen machen mich auch regelmäßig wahnsinnig. Ich denke auch, dass das an der Fibromyalgie liegt. Die Wahrnehmung ist oftmals geschärft, leider eben auch für die unangenehmen Dinge des Lebens. Ich habe vor einiger Zeit den Begriff 'reizoffen' dafür gelesen. Ich finde, der passt ganz gut zumindest für meine Situation.

An Beispiel der Kindererziehung kann ich vielleicht verdeutlichen, das sich ein geduldiger mit einem ungeduldigen Menschen wunderbar ergänzen können:
Also wie gesagt ist mein Lebensgefährte der, der den anderen nimmt, wie er ist. Das ist irgendwie ja auch die Grundvoraussetzung dafür, dass eine Beziehung, welcher Art auch immer, funktionieren kann. Gleichzeitig besteht aber auch die Gefahr, dass nichts vorwärts geht. Ich bin nun die, die bestimmte Verhaltensweisen der Kinder einfach nicht tolerieren kann. Die Kinder müssen bestimmte Sachen lernen und ihr Verhalten immer wieder aktiv ändern, um später einmal gut in der Gesellschaft leben zu können. So ergänzen sich die zwei Aspekte wunderbar für die Kinder. Und so ist das auch in einer Partnerschaft. Übrigens gibt es die Kombination sehr oft: Sehr lebhafte Frau und ziemlich ruhiger Mann. Das scheint eine gute Mixtur zu seins05 .

Alles Liebes04 !
Deine Mira

Mira
Ja genau mit dieser Mixtur lebe ich schon gut 35 Jahre.
Ich wünsche dir wieder bessere Tage, die auf jeden Fall wieder kommen
werden. Liebe Wochenendgrüße von Birgit

Liebe Neo!

Auch ich würde Dir gerne die Angst nehmen, mit der Therapie zu beginnen. Die Psyche war bei mir durch die Trennung von meinem Ex-Mann total am Boden. Ich wollte nichts mehr auf dieser Welt und habe mich nur noch verkrochen und in Exsessen gelebt. Dann kam die Diagnose Fibro, ausgelöst durch eine OP und psychischen Streß. Perfektion und Standhaftigkeit bestimmten mein ganzes Leben zuvor. Inzwischen habe ich drei Gänge in dieser Hinsicht zurückgeschaltet. Auch ich hatte Angst vor dem Beginn der Therapie, aber glaube mir: Das Kind hat einen Namen und alles, was damit zusämmenhängt, wird sich bessern. Wenn man sich abgewöhnt hat, es jedem und ständig sich selbst alles recht machen zu wollen, geht auch die Psyche wieder aufwärts. Ich bin auch nicht der Meinung, daß man ständig an seinen Fehlern arbeiten sollte. Wer sagt Dir denn, daß es wirklich Fehler sind. Es gibt sicherlich zig Menschen auf dieser Welt, die genau diese Eigenart vielleicht sehr sympathisch finden. Also - auch wenn Du sicherlich durch die Umstände in Deiner Familie viel viel Kraft brauchst - sicherlich kann auch mal was liegen bleiben und Du kannst es Dir auf der Couch mit einem schönen Buch gemütlich machen. Diese Zeit solltest Du Dir immer fest einplanen, sonst macht man es wirklich nicht. Da ist dann noch der Handgriff und dieser und schwupps ist wieder ein Tag um, an dem Du Dir vielleicht keine Erholungsphase gegönnt hat.
Hab keine Angst vor der Therapie - es muß auch nicht bei jedem so schmerzhaft verlaufen - ich z. B. habe gar nicht so viele Probleme, mir geht es gut und jeder Tag ist eine neue Chance zu heilen.
Pack es also an, sobald Du ein paar für Dich gute Tage hast - es kann nur besser werden, da hat Isabell ganz recht.
Ich lege meine Hände auf die Deinen in Gedanken und hoffe, daß sie Dich beruhigen werden.
Juliane

Hallo, meine Liebe!
Ich wollte mal ein wenig Trost spenden, da ich das mit dem Einschläfern des Hundes von meinem Sohn gerade hinter mir habe. Unser Rotti war putzmunter, aber das selbe Spiel, einen Tumor im Bein. Das Laufen ging nicht mehr, aber es ist furchtbar - das können sicherlich nur Hundebesitzer nachvollziehen.
Aber nun leiden die Hunde nicht, das sollte Dich trösten und, auch wenn es blöd klingt, in Deiner Situation eine Aufgabe weniger, die Du zu bewältigen hast. Du brauchst ja alle Kraft eigentlich für Dich.
Mit dem schwer Luft bekommen, das habe ich des öfteren, mein Orthopäde hat mir aber gesagt, daß dies von der Wirbelsäule kommt, habe ich immer dann, wenn ich längere Zeit mal den ganzen Tag auf der Couch zugebracht habe.
Laß Dich nicht entmutigen, zum Ende des Jahres bist Du dafür gut vorbereitet im Kopf, um mit der Therapie anzufangen. Alles, alles wird besser. Vielleicht hast Du mal Muße, um das zu finden. Ich glaube Birgit hat das mal eingestellt, so ein paar "Weisheiten" für die Fibros. Die hängen bei mir über dem Bett. Von wegen lerne, auch mal nein zu sagen ohne Schuldgefühle. Ist schwer, wenn man früher immer rennen konnte für andere. Habe ich mir auch abgewöhnt, geht besser so.
Also Kopf hoch, es denken sicherlich viele andere auch an Dich!!!
Sei herzlich gegrüßt
vom Julchen